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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember - Woidke und Golze: Aufklärung verstärken – Gegen Stigmatisierung vorgehen - Frühe Diagnose sichert rechtzeitige Therapie

- Erschienen am 30.11.2017 - Pressemitteilung 183/2017

Zum Welt-Aids-Tag fordern Ministerpräsident Dietmar Woidke und Gesundheitsministerin Diana Golze mehr Aufklärungsarbeit und Solidarität mit den Infizierten: „Es ist wichtig, weiter über die Krankheit aufzuklären und Verständnis zu zeigen. Diskriminierungen, egal welcher Art, sei es am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis, verbieten sich.“

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes lebten Ende 2016 mehr als 470 Menschen in Brandenburg mit einer HIV-Infektion. 340 davon wussten zu dem Zeitpunkt allerdings nichts darüber, dass sie sich mit dem HI-Virus infiziert haben. Die Landesregierung unterstützt die HIV/Aids-Arbeit in Brandenburg jährlich mit insgesamt 225.000 Euro.

Ministerpräsident Woidke: „Eine Ausgrenzung der Betroffenen darf es nicht geben. Nicht nur das Kondom kann heute vor Aids schützen. Auch eine Therapie führt dazu, dass HIV-Patientinnen und -Patienten nicht mehr infektiös sind. Dieses Wissen kann der immer noch vorhandenen Stigmatisierung von HIV-Positiven entgegen wirken.“

Gesundheitsministerin Golze: „Eine HIV-Infektion ist mittlerweile eine gut therapierbare, chronische Krankheit. Menschen mit HIV, die frühzeitig mit einer Therapie beginnen, leiden seltener unter Nebenwirkungen, haben weniger Beschwerden und sind in der Regel in den Alltag und das Arbeitsleben gut integriert. Ich möchte Frauen und Männer deshalb dazu ermuntern, im Zweifelsfall – etwa nach ungeschütztem Sex – einen HIV-Test machen zu lassen. Lieber einmal zu früh Alarm schlagen als einmal zu spät. Menschen mit unerkannten HIV-Infektionen gefährden nicht nur den eigenen Therapieerfolg, sie können bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr unwissentlich auch andere anstecken.“

Das Gesundheitsministerium fördert kontinuierlich Projekte im Bereich HIV/Aids, um die Aufklärung, Prävention, Selbsthilfe und das Testangebot regelmäßig vorhalten zu können. Um auch im Süden des Landes Brandenburg das Angebot auszuweiten, wurde in diesem Jahr neben dem Rat & Tat Zentrum auch die AIDS-Hilfe Lausitz finanziell vom MASGF unterstützt.

Es ist wichtig, nach einem Infektions-Risiko zur Beratung und Testung zu gehen. Gesundheitsämter, die Aids-Hilfe Potsdam und die Rat &Tat – Zentren in Potsdam und Cottbus führen kostenlose und anonyme HIV-Tests durch. Im vergangenen Jahr  wurden die Angebote 1.378 Mal in Anspruch genommen, dabei waren elf Tests positiv. Daneben können HIV-Tests in Arztpraxen gemacht werden. Bei Risikopatientinnen und Risikopatienten übernehmen die Krankenkassen die Kosten.

Nach wie vor infizieren sich vor allem Männer nach Geschlechtskontakt mit anderen Männern mit dem HI-Virus. In Brandenburg betraf dies 310 der geschätzt 470 HIV-Erkrankten. Die Zahl der Neuinfektionen in dieser Gruppe geht dabei nach bundesweiten Zahlen zurück. Heterosexuellen Personen ist ihr Infektionsrisiko indessen oftmals nicht bewusst. Geschätzt 110 der HIV-Infizierten in Brandenburg haben sich beim Sex mit dem anderen Geschlecht infiziert, 15 im Zusammenhang mit Drogenkonsum. Insgesamt schätzt das Robert-Koch-Institut, dass sich im vergangenen Jahr 80 Menschen in Brandenburg neu mit HIV infizierten. Geschätzt fünf Menschen sind an den Folgen der Infektion in Brandenburg im Jahr 2016 gestorben. Seit der Bekanntheit der Erkrankung und ihrer Ursachen waren es 90 Menschen.

Die Rote Schleife (englisch Red Ribbon) ist weltweit ein Symbol der Solidarität mit HIV Infizierten und AIDS -Kranken.

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Ident-Nr
183/2017
Datum
30.11.2017
Rubrik
Gesundheit