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Arbeitsmarktzahlen Juni 2016: Brandenburgs Arbeitslosenquote zum ersten Mal unter 8-Prozent-Marke – Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen große Herausforderung

- Erschienen am 30.06.2016 - Pressemitteilung 101/2016

Brandenburgs Arbeitslosenquote ist seit 1990 erstmals unter die 8-Prozent-Marke gesunken: Im Juni lag die Quote bei 7,7 Prozent. 101.428 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Arbeitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte: „Die 7 vor dem Komma ist eine historische Nachricht für das Land Brandenburg. Die Arbeitslosenquote hat sich in den vergangenen zehn Jahr mehr als halbiert. Heute haben wir die niedrigste Zahl von Erwerbslosen in Brandenburg seit der Wende. Das bedeutet: Brandenburg bietet nicht nur Lebensqualität, sondern auch Arbeit. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiter in sehr guter Verfassung. Und wir haben damit eine gute Ausgangslage, auch die Herausforderung der Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt zu stemmen, denn deren Anteil unter den Arbeitssuchenden wird zunehmen. Die Unternehmen stellen weiter ein, die Fachkräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau. Es ist gut, dass viele Betriebe mittlerweile auch gezielt auf Flüchtlinge zugehen und ihnen Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten.“

Hartwig-Tiedt weiter: „Der Zugang zu Arbeit ist einer der wichtigste Schritte zur erfolgreichen Integration von Flüchtlingen. Unser Ziel ist es, dass Asylsuchende so schnell wie möglich Arbeit finden und für ihr Leben selbst sorgen können. Eine Grundvoraussetzung dafür sind ausreichende Deutschkenntnisse. Deswegen wird Brandenburg das erfolgreiche Landesprogramm ‚Deutsch für Flüchtlinge‘ zum 1. Juli 2016 um weitere 4 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds aufstocken und bis Ende 2017 verlängern. Das Land ergänzt damit das Integrationskursangebot des Bundes für die Flüchtlinge, die zu den dortigen Kursen noch keinen Zugang haben.

Im Mai 2016 waren 4.873 Ausländerinnen und Ausländer aus den sogenannten Asylzugangsländern in Brandenburg arbeitslos gemeldet, davon 4.511 im Rechtskreis SGB II. Das ist ein Zuwachs von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dabei bilden Geflüchtete aus Syrien mit einem Anteil von 64 Prozent die größte Gruppe.

Hartwig-Tiedt erklärte: „Der moderate Anstieg weist jedoch darauf hin, dass viele Schutzberechtigte erst allmählich in den Arbeitsagenturen und Jobcentern ankommen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Flüchtlinge wird in den kommenden Monaten deutlich steigen. Angesichts dieser größer werdenden Herausforderung begrüßen wir ausdrücklich das Engagement der Handwerkskammern im Land Brandenburg, die Flüchtlinge unter anderem auf eine Berufsausbildung vorbereiten. Es ist wichtig, dass Geflüchtete die Chance bekommen, einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen zu können, und das Gefühl haben, gebraucht zu werden.“

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Juni 2016 in Brandenburg 101.428 Menschen arbeitslos, davon 45.001 Frauen (44,4 Prozent). Das sind 3.493 Personen weniger als im Mai 2016 und 8.432 weniger als im Juni 2015. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 7,7 Prozent zurück. Das sind 0,6 Punkte weniger als im Juni 2015.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren um 0,1 Prozent auf 6.488 gesunken. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent auf 40.851 und die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen um 7,5 Prozent auf 5.505 gesunken.

Im April 2016 hatten 813.100 Brandenburgerinnen und Brandenburger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, 12.900 Personen mehr als vor einem Jahr.

Das Arbeitsministerium unterstützt mit dem Landesprogramm „Deutsch für Flüchtlinge in Brandenburg“ seit Mitte 2014 Ausländerinnen und Ausländer beim Erlernen der deutschen Sprache, die nach § 44 des Aufenthaltsgesetzes bislang nicht an den vom Bund finanzierten Integrationskursen teilnehmen dürfen. Bis Mai 2015 standen zunächst 2,3 Millionen Euro im Rahmen der ESF-Förderperiode 2007-2013 zur Verfügung. In der neuen ESF-Förderperiode ist das Programm zum 1. September 2015 mit einem Volumen von 2 Millionen Euro für eine Laufzeit von einem Jahr neu gestartet. Aufgrund des großen Bedarfs wird das Landesprogramm „Deutsch für Flüchtlinge“ zum 1. Juli 2016 um weitere 4 Millionen Euro aus dem ESF aufgestockt und bis Ende 2017 verlängert.

Mit den Deutschkursen können Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie geduldete Flüchtlinge, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, aber auch noch keinen Anspruch auf einen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben, qualifiziert Deutsch lernen und einen offiziell anerkannten Sprachtest auf dem Niveau A2 bis B1 absolvieren. Ein Sprachkurs besteht aus sechs Modulen mit jeweils 100 Stunden.

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Ident-Nr
101/2016
Datum
30.06.2016