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Gemeinsames Bündnis stärkt gefährdete Personengruppen – Suchtprävention, gerade in schwierigen Zeiten

- Erschienen am 22.12.2020 - Pressemitteilung 656/2020

Brandenburger Suchtexpertinnen und Suchtexperten setzen sich gemeinsam für gesundheitlich besonders verletzliche Personengruppen ein – hier kooperieren das GKV-Bündnis für Gesundheit mit der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e. V. (BLS) und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.

„In der Zeit der Corona-Pandemie hat leider auch der Alkoholkonsum zugenommen. Suchterkrankungen können Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen treffen, es sind aber immer die Kinder, die am meisten unter Suchtproblemen in der Familie leiden. Mit dem Bündnis wollen wir sie über die Zeit der Pandemie hinaus nachhaltig erreichen - unter anderem, durch die Qualifizierung von Fachkräften, um gezielt betroffene Kinder und Familien zu unterstützen“, so Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher

Neben Kindern aus suchtbelasteten Familien sollen Menschen mit Behinderungen und kognitiven Einschränkungen angesprochen werden, ebenso Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen in höherem Lebensalter. Diese Personengruppen sind es, die als besonders gefährdet gelten, wenn es um riskantes oder süchtiges Konsumverhalten geht. Das Konzept setzt hier auf Vernetzung, Sensibilisierung und Qualifizierung unterschiedlicher Akteure, wie beispielsweise aus Präventions-, Beratungs- und Suchthilfestellen.

Elementar ist, dass die Menschen mehr Informationen zum Thema Sucht bekommen. Wie vielfältig Formen und Folgen sein können, ist oft nicht im ganzen erschreckenden Ausmaß bekannt. Doch dieses Wissen brauchen Menschen – ob Betroffene, Angehörige oder die in den Lebenswelten und Beratungsstellen Tätigen. So lassen sich erste Anzeichen einer Abhängigkeit erkennen und es kann gegengesteuert werden“, sagt Andrea Hardeling von der BLS. Ob Kitas, Schulen, Wohn- und Werkstatteinrichtungen, Anlaufstellen für Geflüchtete, Seniorenbeiräte, Sportvereine oder Volkshochschulen – überall seien Akteure zusammenzubringen und zu stärken. „Unser Ziel ist es, in allen Landreisen Brandenburgs Projekte zur Unterstützung für besonders gefährdeten Menschen zu initiieren“, so Hardeling.

 

Auf dem 7. Plenum der Landessuchtkonferenz wurde das Brandenburger Vorhaben erstmals durch Werner Mall von der AOK Nordost stellvertretend für das GKV-Bündnis für Gesundheit vorgestellt: „Dieses Projekt stärkt suchtpräventive Netzwerke und schafft qualifizierte Angebote auf kommunaler und landesweiter Ebene. In kleinen Einheiten funktioniert Suchtprävention am nachhaltigsten. Wir freuen uns, dass Landkreise und kreisfreie Städte in Brandenburg für besonders gefährdete Zielgruppen über das kommunale Förderprogramm mehr Unterstützung beantragen können“.

Weitere Informationen:

Digitaler Fachvortrag zum neuen Projekt „Suchtprävention für vulnerable Ziel-gruppen im Land Brandenburg“: www.lsk-brandenburg.de/plenum/7-plenum

Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e. V.: www.blsev.de

Kommunales Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit: www.gkv-buendnis.de/programmbuero-bb