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Internationaler Tag gegen Rassismus – Situation afrikanischer Schutzsuchender im Land mehr in den Blick nehmen

- Erschienen am 19.03.2021 - Pressemitteilung 180/2021

Zum Internationalen Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung am 21. März ruft Integrationsministerin Ursula Nonnemacher zu entschlossenem Handeln gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz auf. „Nicht nur Anfeindungen im Alltag, auch die Bereitschaft, psychische und physische Gewalt auszuüben nimmt zu, wie die Anschläge in Hanau und Halle gezeigt haben. In diesem Jahr möchte ich besonders auf die oft prekäre Situation von afrikanischen Schutzsuchenden in Brandenburg aufmerksam machen.“

Schutzsuchende aus Afrika leben häufig mit einem ungesicherten Aufenthalt im Land, weshalb sie schwer Zugang zu Sprachkursen und Beratungsstrukturen finden. „Aufgrund ihrer Hautfarbe sind diese Menschen zudem häufig von rassistischer Diskriminierung betroffen. Es ist an der Zeit, dass wir hier genauer hinschauen und die Ursachen bekämpfen. Menschenfeindliche Tendenzen dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, so Nonnemacher.

Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier: „Diese schwierigen Lebensumstände habe ich selbst bei Besuchen vor Ort mehrfach kennengelernt. Um hier weiterzukommen hat sich unter dem Dach des Landesintegrationsbeirats eine Gruppe engagierter Menschen zusammengefunden, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Ich bin sehr froh, dass wir mit Immaculate Chienku von Refugees Emancipation eine erfahrene Leitung gewinnen konnten.“

Refugees Emancipation ist eine brandenburgweit tätige Flüchtlingsselbsthilfeorganisation, die seit 2002 in vielfältiger Weise Geflüchtete aller Ethnien unterstützt und empowert, gerade auch diejenigen, die oft isoliert in Gemeinschaftsunterkünften in der Fläche des Landes Brandenburg leben. Immaculate Chienku: „Gerade afrikanische Schutzsuchende mit ungesichertem Aufenthalt erfahren in allen Lebensbereichen Rassismus, zum Beispiel im öffentlichen Raum, in Schule und Kita, aber auch bei Behörden. Besonders schwer haben es geflüchtete Frauen.“

Die Arbeitsgruppe will zunächst die verschiedenen Aspekte der Lebensrealität afrikanischer Schutzsuchender herausarbeiten und damit diese Gruppe mehr in den Fokus von Zivilgesellschaft und Verwaltung rücken. Den Behörden soll Material an die Hand gegeben werden, damit sie sich ein besseres Bild der Lebensumstände von afrikanischen Schutzsuchenden mit ungesichertem Aufenthalt in Brandenburg machen können.

Der Internationaler Tag gegen Rassismus geht zurück auf die Ereignisse am 21.03.1960 in Sharpeville nahe Johannesburg, Südafrika, wo eine friedliche Demonstration gegen die diskriminierenden Passgesetze des Apartheid-Regimes stattfand. Die Polizei schoss auf Demonstrierende, mindestens 180 Teilnehmende wurden verletzt. Das Ereignis ging als „Massaker von Sharpeville“ in die Geschichte ein. 1966 rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus“.

Vom 15.-28. März 2021 finden zudem die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt.