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Nonnemacher: Public Health hat für Gesundheitsschutz der Bevölkerung große Bedeutung

Tag des Gesundheitsamtes am 19. März – Gesundheitsministerium arbeitet an Strategie für modernen und zukunftssicheren „ÖGD 2.0“

- Erschienen am 15.03.2024 - Pressemitteilung 046/2024

Brandenburg will den Public-Health-Ansatz weiter stärken. Das betont Gesundheitsministerium Ursula Nonnemacher anlässlich des Tages des Gesundheitsamtes (19. März). Im Gegensatz zur Individualmedizin bezieht sich Public Health auf die Gesundheit der Bevölkerung. Ziele von Public Health sind die Verhinderung von Krankheiten, die Verlängerung des Lebens und die Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Das ist eine der Hauptaufgaben für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), zudem insbesondere die Gesundheitsämter zählen. Mit dem „Pakt für den ÖGD“ wurden in Brandenburg seit 2021 fast 200 neue Stellen in den Gesundheitsämtern geschaffen und eine „Digitalisierungsstrategie für den Öffentlichen Gesundheitsdienst im Land Brandenburg bis 2026“ erarbeitet. Jetzt arbeitet das Gesundheitsministerium an einer Strategieentwicklung für einen modernen und zukunftssicheren „ÖGD 2.0“ im Land Brandenburg.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist neben der ambulanten und stationären Versorgung ein zentraler Bereich des Gesundheitswesens, der sehr viel zum Schutz der Bevölkerung leistet. Ich danke allen Beschäftigten in den kommunalen Gesundheitsämtern und in den anderen Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung für ihre gute Arbeit. Der Tag des Gesundheitsamtes bietet die Möglichkeit, ihre Arbeit auch der Öffentlichkeit vorzustellen. Viele Gesundheitsämter bieten dazu in den kommenden Tagen Veranstaltungen und Aktionen an. Alle sind dazu herzlich eingeladen.“

Strategieentwicklung „ÖGD 2.0“

Das Gesundheitsministerium hat einen Beteiligungsprozess zur Strategieentwicklung für einen modernen „ÖGD 2.0“ im Land Brandenburg gestartet. Ziel ist ein Zukunftskonzept, dass gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren des Öffentlichen Gesundheitsdienstes erarbeitet werden soll.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Gesundheitsämter im Rahmen des Gesundheitsschutzes und Krisenmanagements eine zentrale gesellschaftliche Rolle spielen, sie hat aber auch gezeigt, dass die Gesundheitsämter digital unzureichend ausgerüstet und aufgestellt waren. Wir haben die Mittel aus dem ‚Pakt für den ÖGD‘ sehr gut genutzt und damit den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Brandenburg deutlich gestärkt. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter. Mit dem Zukunftskonzept wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsämtern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen noch effektiver gestalten, Aufgaben prüfen und Doppelstrukturen vermeiden.“

Nach Interviewrunden mit Amtsärztinnen und Amtsärzten sowie einer breit angelegten Onlinebefragung aller ÖGD-Beschäftigten startete am 13. März der Austausch mit den Kommunen: das Gesundheitsministerium veranstaltete einen „Public Health“-Auftaktworkshop. Dort wurde über neue Aufgabenfelder, mögliche Organisationsreformen und Multidisziplinarität im ÖGD diskutiert. Weitere Austauschformate in den Regionen sind geplant.

Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst – Personalaufbau

Um die Gesundheitsämter besser auszustatten und ihrer Arbeit zu unterstützen, haben Bund und Länder Ende 2020 einen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ (ÖGD-Pakt) beschlossen. Im Rahmen dieses ÖGD-Paktes stellt der Bund in den Jahren 2021 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro für Personal, Digitalisierung und moderne Strukturen zur Verfügung.

Der ÖGD des Landes Brandenburg hat in den Jahren 2021 bis 2023 insgesamt 31,27 Millionen Euro aus dem „Pakt für den ÖGD“ für den Personalaufbau erhalten. Damit konnten bereits 197 neue Stellen in den kommunalen Gesundheitsbehörden geschaffen werden. Weitere Finanzmittel werden vom Bund für die kommenden Jahre für die Fachkräftesicherung zur Verfügung gestellt.

Tag des Gesundheitsamtes 2024

Das Motto für den Tag des Gesundheitsamtes 2024 lautet „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“. Der Einfluss des sozialen Status (z.B. bei Bildung, Beruf und Einkommen) auf Gesundheit und Lebenserwartung wird durch epidemiologische Studien regelmäßig bestätigt. Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind vermehrt von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen sowie Behinderungen betroffen.

Rund um den Tag des Gesundheitsamtes gibt es auch in Brandenburg einige Veranstaltungen: Das Gesundheitsamt der Stadt Potsdam öffnet am Samstag, 16. März, von 10 bis 15 Uhr seine Türen. Das Gesundheitsamt Landkreises Ostprignitz Ruppin veranstaltet am Mittwoch, 20. März, von 13 bis 17 Uhr in Neuruppin einen „Tag des Gesundheitsamtes“. In Luckenwalde wird am 19. März um 15 Uhr die Ausstellung „Volk Gesundheit Staat – Gesundheitsämter im Nationalsozialismus“ eröffnet.

In Brandenburg gibt es 18 kommunale Gesundheitsämter, eines in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt, sowie das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG).

Das Aufgabenspektrum der Gesundheitsämter ist im Brandenburgischen Gesundheitsdienstgesetz geregelt. Die Arbeitsgebiete umfassen folgende Bereiche:

  • Infektionsschutz, Hygiene, Umweltbezogener Gesundheitsschutz,
  • Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsförderung, Schutz der Gesundheit insbesondere von Kindern und Jugendlichen sowie
  • Gesundheitsberichterstattung und Koordinierung von gesundheitlichen Leistungen und Angeboten.

Ziel der Gesundheitsförderung ist die Stärkung der Ressourcen für die Gesunderhaltung der Bevölkerung, die Erhöhung der Gesundheitschancen jedes Einzelnen und einen Beitrag zu einer gesundheitsförderlichen Gestaltung der Lebenswelten zu leisten. Präventiv soll und kann die Krankheitslast in der Bevölkerung durch gezielte Maßnahmen verringert werden. Die Gesundheitsämter nehmen hier neben der fachlichen auch eine koordinierende Rolle ein. Auch Personen mit besonderen Bedarfen haben die Gesundheitsämter im Blick.

Hintergrund

Der Tag des Gesundheitsamtes wurde vom Robert Koch-Institut erstmals 2019 ausgerufen, um auf die Rolle der Behörden als eine zentrale Säule des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Seitdem wird er jährlich am 19. März begangen. Das Datum fällt auf den Geburtstag des deutschen Arztes Johann Peter Frank (1745 bis 1821). Er gilt als Begründer der öffentlichen Hygiene und eines sozialmedizinisch geprägten Gesundheitsdienstes.

Mehr Informationen: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Tag_des_Gesundheitsamtes/TdGA_node.html