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Neue Isolierstation für Behandlung von Infektionskrankheiten im Krankenhaus Eisenhüttenstadt

- Erschienen am 13.10.2016 - Pressemitteilung 159/2016

In Eisenhüttenstadt wurde am heutigen Donnerstag (13.10.2016) ein Neubau für die Behandlung von Infektionskrankheiten am Städtischen Krankenhaus feierlich eingeweiht. Die Baumaßnahme wurde vom Gesundheitsministerium mit 3,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln für die Flüchtlingshilfe gefördert. Gesundheitsministerin Diana Golze sagte: „Mit der Isolierstation wird die medizinische Versorgung in der Region deutlich verbessert. Denn von dem neuen Angebot in der Nähe der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes profitieren nicht nur ankommende Asylsuchende, die im Fall von Masern- oder Tuberkulose-Erkrankungen jetzt noch schneller behandelt werden können, sondern ausdrücklich auch die einheimische Bevölkerung. Die Statistik zeigt, dass bei uns seltene Infektionskrankheiten – wie beispielsweise Malaria oder Denguefieber – zum Beispiel aus dem Urlaub in beliebten Reiseländern mit nach Hause gebracht werden.“

Die Station ist nach den neusten Standards eingerichtet und hat 30 Isolierbetten. Das Gebäude hat eine eigene Be- und Entlüftung, vor den Zimmern befinden sich sogenannte Vorschleusen. Der Neubau ist in zwei Teilen gegliedert: in einem können bis zu 20 Patienten in sechs Einzelbettzimmern und sieben Zweitbettzimmern versorgt werden, der andere Teil hat zwei großzügig gestaltete Familienzimmer mit jeweils zwei Betten sowie zwei Einzel- und zwei Zweibettzimmer.

Die Isolierstation soll vorrangig für die Versorgung von Tuberkuloseerkrankten genutzt werden. Aber auch andere Infektionskrankheiten wie Masern und Windpocken können hier schnell und sicher behandelt werden. Hochgefährliche ansteckende Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Ebola oder Pest, die zur höchsten Biostoff-Risikostufe 4 gehören, werden in Eisenhüttenstadt aber nicht behandelt. Dafür gibt es in Deutschland ein Netzwerk von hochspezialisierten Behandlungszentren, zu dem u.a. die Charité – Universitätsmedizin Berlin gehört.

Till Frohne, Geschäftsführer der Städtisches Krankenhaus Eisenhüttenstadt GmbH, erklärte: „Wir sind dem Land Brandenburg dankbar für diese wichtige Investition. Die neue Isolierstation kombiniert die optimale Versorgung der Erkrankten mit dem möglichst umfassenden Schutz für das Personal und die Bevölkerung, wir schließen eine Fähigkeitslücke.“

Seit dem Jahr 2015 führt das Städtische Krankenhaus Eisenhüttenstadt im Auftrag des Landes Brandenburg in der Zentralen Erstaufnahme die gesetzlich vorgeschriebene Erstuntersuchung bei allen ankommenden Asylsuchenden durch.

Gesundheitsministerin Diana Golze betonte: „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, Geflüchtete, die aus Kriegs- und Krisenregionen zu uns kommen, medizinisch zu behandeln und gesundheitlich gut zu versorgen. Das Land Brandenburg geht verantwortungsvoll und sorgfältig mit erkrankten Asylsuchenden um. Rechtspopulistische Vorurteile, dass Flüchtlinge massenhaft Krankheiten nach Deutschland bringen würden, weise ich entschieden zurück! Obwohl von Sommer 2015 bis zum Frühjahr 2016 die Flüchtlingszahlen deutlich gestiegen sind, verzeichnen die Gesundheitsämter in Brandenburg nur vereinzelt mehr Masern- und Tuberkulose-Fälle. Und diese werden umgehend medizinisch versorgt, so dass für die Bevölkerung keine Gefahr besteht.“

In Brandenburg gab es folgende Anzahl von ausgewählten Infektionskrankheiten:

 

2012

2013

2014

2015

2016 bis heute

Denguefieber

12

19

10

12

14

Malaria

10

8

7

14

10

Masern

0

59

12

101

33

Tuberkulose

91

102

117

167

127

Windpocken

587

497

625

672

599

 

Das Städtische Krankenhaus Eisenhüttenstadt (www.khehst.de) wurde seit der Wende in insgesamt vier Bauabschnitten saniert und erweitert. Das Land Brandenburg hat dem Krankenhaus im Zeitraum von 1991 bis 2016 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 79 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung zur Verfügung gestellt.

Das Krankenhaus verfügt heute über insgesamt 279 vollstationäre Betten in den Fachabteilungen Chirurgie, Unfallchirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin, Geriatrie, Kinder- und Jugendmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie sowie insgesamt vier Tageskliniken in Eisenhüttenstadt, Guben und Beeskow.

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Ident-Nr
159/2016
Datum
13.10.2016
Rubrik
Gesundheit