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Corona als Berufskrankheit

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher eröffnet als Schirmherrin die XIV. Potsdamer BK-Tage 2022 (13. bis 14. Mai)

- Erschienen am 13.05.2022 - Presemitteilung 205/2022

Die Auswirkungen von Corona auf die Gesundheit von Beschäftigten ist ein Schwerpunkt der XIV. Potsdamer Berufskrankheiten-Tage, die der Landesverband Nordost der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vom 13. bis 14. Mai 2022 veranstaltet. „Besonders Beschäftigte in Pflege- und Gesundheitsberufen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren. Die Zahlen zu beruflich bedingten COVID-19-Erkrankungen zeigen, dass die Versorgung und Rehabilitation der Betroffenen von Long-COVID und Post-COVID-Erkrankten, aber auch die Begutachtung dieser Erkrankten, uns in den nächsten Monaten und Jahren verstärkt beschäftigen wird“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher, die die Schirmherrschaft über die zweitägige Hybrid-Veranstaltung übernommen hat, in ihrem Grußwort zum Auftakt heute in Potsdam.

Die Berufskrankheitenliste enthält unter der Nr. 3101 die Bezeichnung „Infektionskrankheiten“; dies schließt auch eine Erkrankung durch COVID-19 ein. Die Berufskrankheit (BK) ist allerdings auf bestimmte Berufs- und Tätigkeitsfelder beschränkt. Voraussetzung ist, dass der oder die Versicherte „im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war.“ Rund 132.000 meldepflichtige Verdachtsmeldungen auf eine beruflich bedingte COVID-19-Erkrankung wurden allein der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) bis einschließlich 31. Dezember 2021 deutschlandweit gemeldet. Zum Vergleich: Vor 2020 erreichten die BGW jährlich rund 1.000 meldepflichtige Verdachtsmeldungen für die BK Nr. 3101. Hinzukommen Zahlen der Unfallkassen.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „COVID-19-Infektionen und deren Folgen zählen aktuell zu den am häufigsten gemeldeten Berufskrankheiten. Und man muss davon ausgehen, dass die Zahlen noch weiter steigen werden. Das zeigt, dass das Problem der länger andauernden Krankheitsfolgen nach einer Infektion mit dem SARS-Cov-2-Virus zunehmend in den Fokus der Sozialleistungsträger tritt. Im Land Brandenburg haben sich bereits im vergangenen Jahr Reha-Kliniken und ambulante Reha-Einrichtungen sowie Kostenträger, Fachgesellschaften, Ärzteverbände und weitere Akteure zusammengeschlossen, um spezielle Rehabilitationsangebote für die Behandlung von Long-COVID-Patienten zu ermöglichen. Im April wurde das ‚Long-COVID-Netzwerk für Brandenburg‘ gegründet, damit Betroffene schnell die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.“

Die Potsdamer BK-Tage 2022 thematisieren als medizinisch-juristischer Kongress Erkenntnisse zu Berufskrankheiten, berufsbedingten Gesundheitsgefährdungen und deren Prävention. Sie präsentieren aktuelles Wissen, geben Anregungen für die Zukunft und bieten allen Interessierten ein Forum zur Diskussion und zur Vernetzung. Weitere Schwerpunkte des diesjährigen Programms sind die Weiterentwicklung des Berufskrankheitenrechts sowie präventive Maßnahmen zum Beispiel bei Haut- und Wirbelsäulenerkrankungen.

Weitere Informationen: https://bk-tage.dguv.de