Gesund, regional, vielfältig und lecker: „Ernährungsstrategie Brandenburg“ vorgestellt
Impulsveranstaltung „Zukunft der Ernährung gemeinsam gestalten“ am 16. Oktober in Potsdam
- Erschienen am - Presemitteilung„Brandenburg ernährt sich nachhaltig: gesund, regional, vielfältig, fair!“ – das ist das Leitbild der „Ernährungsstrategie Brandenburg“. Das Verbraucherschutzministerium hat sie gemeinsam mit dem Brandenburger Ernährungsrat in einem umfassenden Beteiligungsprozess erarbeitet. Die Strategie bündelt 25 Maßnahmen, die Anstöße und Anreize für eine nachhaltige, gesunde und genussvolle Ernährung mit möglichst regionalen und saisonalen Lebensmitteln für alle Brandenburgerinnen und Brandenburger schaffen. Ein zentraler Hebel dabei ist die Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen, Mensen, Betriebskantinen und Krankenhäusern mit dem Modellprojekt „Kantine Zukunft“ als Kernstück. Am 16. Oktober (Welternährungstag) veranstaltet das Verbraucherschutzministerium unter dem Titel „Zukunft der Ernährung gemeinsam gestalten“ eine Impulsveranstaltung zur Umsetzung der Ernährungsstrategie.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer haben die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ heute gemeinsam mit Rahel Volz von der Koordinierungsstelle des Brandenburger Ernährungsrats und Michéle Paschke, Leiterin Hochschulgastronomie - Studentenwerk Potsdam im Rahmen einer Pressekonferenz zum ersten Mal vorgestellt.
Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Ernährung ist eines der großen Zukunftsthemen und eine Querschnittsaufgabe, die viele verschiedene Lebensbereiche betrifft. Die Art, wie wir uns ernähren, hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit, auf unser Klima und auf das soziale Miteinander. Volkskrankheiten wie Typ-2-Diabetes, Krebs, Übergewicht und Herzleiden sowie andere ernährungsabhängige Krankheiten nehmen immer weiter zu und verursachen Leidensdruck, Pflegebedürftigkeit und enorme Kosten. Ungesunde Ernährung ist eine der Hauptursachen für zahlreiche schwere Erkrankungen und frühzeitigen Tod. Der Staat hat hier eine Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die gesundheitsförderndes Essen für alle Menschen ermöglichen.“
Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Töpfer: „Wir wollen Rahmenbedingungen und Angebote schaffen, damit alle Brandenburgerinnen und Brandenburger sich gut und gesund ernähren können – unabhängig von Einkommen und Bildung. Und wir fangen hier nicht bei Null an. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher achten beim Einkauf ihrer Lebensmittel oder beim Essen in Kantinen sehr genau darauf. Es gibt im ganzen Land viele Initiativen für eine bessere Ernährung und Kantinenbetreiber, mit innovativen Ansätzen. Hier hat bereits ein Umdenken in der Gesellschaft und in der Gemeinschaftsverpflegung stattgefunden. Das haben wir auch in dem breit angelegten Beteiligungsprozess zur Erarbeitung der Ernährungsstrategie erlebt. Diese Verbraucherinteressen wollen wir unterstützen, zum Beispiel indem wir fundierte und verlässliche Informationen über Lebensmittel herausgeben. Mit den Maßnahmen wollen wir die heimische Land- und Ernährungswirtschaft stärken und so Arbeitsplätze hier in Brandenburg sichern. Ein weiteres Ziel ist ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln. Lebensmittel sind kostbar, trotzdem werden noch zu viele gute Lebensmittel tagtäglich vernichtet. Wir brauchen mehr Wertschätzung. Und wir wollen natürlich zeigen, dass eine gesunde Ernährung auch lecker ist.“
Der „Ernährungsrat Brandenburg“ ist der Zusammenschluss der regionalen Ernährungsräte Prignitz-Ruppin, Ostbrandenburg, Havelland und Potsdam. Er vernetzt Verbraucherinnen und Verbraucher, Lebensmittelproduzenten und –innen sowie Handel, Verwaltung und Politik mit dem Ziel, das Ernährungssystem auf lokaler und regionaler Ebene zu verändern.
Rahel Volz von der Koordinierungsstelle des Brandenburger Ernährungsrats: „Die Brandenburger Ernährungsstrategie ist ein gutes Gerüst für nachhaltige Veränderungen. Die Ausrichtung stimmt. Nun kommt es darauf an, dass die ambitionierten Ziele auch erreicht werden. Die Vorteile sind offensichtlich: Landwirtschaftliche und verarbeitende Betriebe profitieren von mehr Regionalität, eine stärker ökologisch ausgerichtete Erzeugung schont Natur und Umwelt. Aber auch der soziale Aspekt ist besonders wichtig: Essen schafft Gemeinschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Strategie muss dafür insbesondere im ländlichen Raum ihre Wirkung entfalten. Es braucht Orte, an denen sich Menschen beim gemeinsamen Essen begegnen. Ebenso braucht es mehr Wertschätzung für diejenigen, die unsere Lebensmittel produzieren. Die Landesregierung darf nicht zulassen, dass der Fachkräftemangel zum größten Hemmschuh eines nachhaltigen Ernährungssystems wird. Und nicht zuletzt sollte die Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie bei Veranstaltungen und in den landeseigenen Kantinen regionales, gesundes und fair produziertes Essen anbietet.“
Das Studentenwerk Potsdam betreibt sieben Mensen und vier Cafeterien/Kaffeebars. Es versorgt kulinarisch an den Universitäts- und Hochschulstandorten Potsdam, Brandenburg an der Havel und Wildau werktäglich bis zu 6.500 Studierende, Beschäftigte und Gäste. Gesunde Ernährung, guter Geschmack und Vielfalt wird in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks Potsdam großgeschrieben. Das Studentenwerk Potsdam hat im Rahmen des Beteiligungsprozesses an der Erarbeitung der Ernährungsstrategie mitgewirkt und partizipiert bei der Umsetzung des Modellprojektes „Kantine Zukunft“.
Michéle Paschke, Leiterin Hochschulgastronomie - Studentenwerk Potsdam, sagt: „Wir haben uns schon vor längerer Zeit auf den Weg gemacht und versuchen jeden Tag auf’s Neue einen Speiseplan anzubieten, der nachhaltig, gesund, klimagerecht und vielfältig ist – und das zu bezahlbaren Preisen. Wir freuen uns, dass dieser Ansatz mit der Ernährungsstrategie unterstützt wird und dabei auch neue Impulse gesetzt werden, insbesondere mit der „Kantine Zukunft“. In unseren Mensen kochen wir für eine Zielgruppe, die große Erwartungen an eine zukunftsgewandte Ernährung hegt. Den Studierenden ist es wichtig, was auf den Teller kommt. Das treibt uns an und lässt uns immer wieder nach kreativen Ansätzen suchen, wie wir in der Gemeinschaftsverpflegung noch gesündere und nachhaltigere Angebote machen können.“
Ziele und Maßnahmen der Ernährungsstrategie Brandenburg
Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ stellt einen strategischen Handlungsrahmen dar. Sie bildet die Grundlage für die zukünftige Arbeit, bündelt die Aktivitäten verschiedener Ressorts der Landesregierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und formuliert weitere Maßnahmen unter dem Leitbild „Brandenburg ernährt sich nachhaltig: gesund, regional, vielfältig, fair!“.
Die Ernährungsstrategie verfolgt drei Hauptziele:
- Ernährungsumgebungen in Brandenburg gesundheitsfördernd und nachhaltig gestalten (unter Ernährungsumgebung versteht man die Summe aller Faktoren, die Einfluss auf das eigene Ernährungsverhalten haben)
- Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette stärken – Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten unterstützen
- Brandenburgerinnen und Brandenburger für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährungsweise gewinnen – Ernährungskompetenzen stärken, Wertschätzung erhöhen
Auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Empfehlungen für eine vollwertige und ausgewogene Ernährung formuliert: täglich viel Gemüse und Obst, dazu Getreideprodukte wie Brot, Reis, Nudeln, Getreideflocken aus Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse sowie Kartoffeln. Ergänzt wird diese Basis durch Milchprodukte, Fleisch und Fisch sowie geringe Mengen an Ölen und Fetten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von rund 1,5 Litern – je nach Temperatur und körperlicher Betätigung auch mehr – sollte die Nahrungsaufnahme begleiten.
Die Ausrichtung der Gemeinschaftsverpflegung an den DGE-Empfehlungen ist der Schwerpunkt des ersten der drei Hauptziele der Ernährungsstrategie. Ernährung findet zu einem wesentlichen Teil in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung statt: in Kitas, Schulen und Mensen, in Betriebskantinen, in Krankenhäusern und Rehakliniken, Einrichtungen der Behindertenhilfe und vielen anderen mehr. Hier kann die Gesundheit aller langfristig gefördert und können Ernährungsgewohnheiten geprägt beziehungsweise verändert werden.
Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Töpfer: „Wenn Kinder schon in der Kita oder Schule lernen, welche Lebensmittel ihre Gesundheit fördern, und dass Gemüse und Obst lecker schmecken, dann werden ihre Ernährungsvorlieben und wird ihr Ernährungsverhalten nachhaltig geprägt. Daher hat die Gemeinschaftsverpflegung eine zentrale Bedeutung, um die Transformation zu einem gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährungssystem in Brandenburg voranzutreiben. Die Gemeinschaftsverpflegung bietet auch großes Potenzial für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.“
Die Akteurinnen und Akteure im Land bei der Umsetzung einer Ernährungswende zu stärken sowie den Auf- und Ausbau entsprechender regionaler Wertschöpfungsketten zu unterstützen, ist das zweite Hauptziel. Hierfür werden Projekte für die Weiterentwicklung oder die Etablierung regionaler, klima- und umweltschonender Wertschöpfungsketten gefördert.
In Umsetzung des dritten Hauptziels der Strategie sollen Ernährungswissen und Alltagskompetenzen gefördert werden. Dies geschieht beispielsweise durch Unterstützung des pädagogischen Personals in Kitas und Schulen bei der Entwicklung von Kompetenzen zur Ernährungsbildung, über alltagspraktische Informationen und Tipps der Verbraucherzentrale Brandenburg, durch Stärkung des Themas Ernährung in der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung sowie durch Unterstützung des gesellschaftlichen Diskurses in den Regionen des Landes über Akteurinnen und Akteure wie den Ernährungsrat Brandenburg oder die Vernetzungsstellen.
Die Ernährungsstrategie enthält für jedes der drei Hauptziele erste Maßnahmen, die überwiegend an bestehende Initiativen des Landes anknüpfen und somit kurzfristig umsetzbar sind. Die Strategie selbst ist ein fortlaufender Prozess. Im Verlauf der Umsetzung der Ernährungsstrategie wird geprüft, ob weitere zielführende Maßnahmen im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel umgesetzt werden können.
Zu den 25 ersten Maßnahmen zählen zum Beispiel:
- Die Ernährungsstrategie nimmt das Berliner Modell zum Vorbild und wird im Rahmen eines Projektes mit Unterstützung aus Berlin eine „Kantine Zukunft Brandenburg“ erproben.
- Gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten soll das Angebot des kostenlosen Mittagessens im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes landesweit möglichst niedrigschwellig ausgestaltet werden. Hierfür sollen die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Vernetzungsstelle Schulverpflegung genutzt werden.
- Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Brandenburg wird als zentrale Akteurin bei der Umsetzung der Ziele der Ernährungsstrategie im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung für Heranwachsende vom Land im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel gefördert. Perspektivisch sollen die Vernetzungsstellen für Kita- und Schulverpflegung und für Seniorenernährung, die vom Land als getrennte Stellen gefördert werden, zu einer Vernetzungsstelle zusammengeführt werden.
- Im Rahmen der Ernährungsstrategie werden die Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung eines gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährungskonzepts unterstützt, indem im Landesprogramm „Gute gesunde Schule“ vielfältige Beratungs- und Fortbildungsangebote durch die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner bereitgestellt werden.
- Das Wissenschaftsministerium unterstützt über die Förderung der Studentenwerke ein gesundheitsförderndes und nachhaltiges Speisenangebot in den Hochschulmensen des Landes. So stellen die Studentenwerke in den Verpflegungseinrichtungen eine qualitativ hochwertige und gesunde Verpflegung bereit, indem unter anderem vegane oder vegetarische Speisen angeboten werden.
- Die Förderung des Absatzes und die Stärkung der Nachfrage nach regionalen (Bio-)Produkten soll über die Richtlinie zur Förderung der Teilnahme an landwirtschaftlichen Messen, Ausstellungen und Maßnahmen der Absatzförderung ermöglicht werden.
- Das Ernährungsprojekt der Verbraucherzentrale Brandenburg wird vom Verbraucherschutzministerium finanziell gefördert. Das Ministerium fördert die Arbeit der Verbraucherzentrale Brandenburg auch mit dem besonderen Ziel der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten.
- Das Verbraucherschutzministerium unterstützt den Ernährungsrat Brandenburg, um den gesellschaftlichen Diskurs zu den Zielen der Ernährungsstrategie zu befördern sowie die Akteurinnen und Akteure vor Ort in ihrem Engagement für ein nachhaltiges lokales oder regionales Ernährungssystem zu bestärken.
„Kantine Zukunft“ für eine bessere Qualität in der Gemeinschaftsverpflegung
Mit dem Projekt „Kantine Zukunft“ werden Küchen der Gemeinschaftsverpflegung beraten und unterstützt, ihr Speisenangebot entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf eine gesundheitsförderliche Ernährung aus regionalen und saisonalen Zutaten umzustellen.
Nach dem Modell der „Kantine Zukunft Berlin“ werden auch in Brandenburg praxisbezogene Schulungen und Anleitungen von Küchenbetreibern und -personal angeboten. Bis Ende 2024 kann in einem Pilotprojekt die Umstellung ausgewählter Küchen für Gemeinschaftsverpflegung unter Einbeziehung regionaler Erzeuger nach dem Prinzip der „Kantine Zukunft“ in Brandenburg erprobt werden.
Bereits 15 Kantinen-Träger mit diversen Einrichtungen partizipieren an der Umsetzung des Projektes, weitere Erstgespräche mit interessierten Trägern haben stattgefunden bzw. stehen an.
Für die „Kantine Zukunft Brandenburg“ stehen im Doppelhaushalt 2023/2024 jeweils 600.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Umstellung nach dem Modell der „Kantine Zukunft“ ermöglicht ohne Kostensteigerungen gutes und gesundes Essen für viele Brandenburgerinnen und Brandenburger in der Gemeinschaftsverpflegung.
Impulsveranstaltung zur „Ernährungsstrategie“ am 16. Oktober
Das Verbraucherschutzministerium veranstaltet am 16. Oktober 2023 (Welternährungstag) eine Impulsveranstaltung zur „Ernährungsstrategie“ in Potsdam (von 09.30 bis 14.00 Uhr im Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam). Die Veranstaltung trägt den Titel „Zukunft der Ernährung gemeinsam gestalten“. Rund 120 Akteurinnen und Akteure des Ernährungs-, Bildungs- und Gesundheitssystems haben sich dazu angemeldet.
Auf der Impulsveranstaltung soll die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ vorgestellt sowie die Ziele, Umsetzungsstrategien und konkrete Projekte diskutiert werden.
Am 27. November 2023 ist zudem ein zweites Symposium in Prenzlau geplant. Diese Veranstaltung richtet sich an Landkreis- und Kommunalverwaltungen, an Betriebe entlang der Wertschöpfungskette des Ernährungssystems, an Bildungsinstitutionen, an zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure im ländlichen Raum, sowie an Vereine und Projekte. Das erste Symposium fand am 6. September 2023 in der Heimvolkshochschule am Seddiner See mit 75 Teilnehmenden statt.
Hintergrund zur Ernährungsstrategie
Ein Ziel im Koalitionsvertrag der Landesregierung ist, in Abstimmung mit dem Ernährungsrat Brandenburg eine Ernährungsstrategie zu erarbeiten.
Mit dem Beschluss des Landtags Brandenburg „Eine Ernährungsstrategie für Brandenburg - Baustein für ein aktives und gesundes Leben für alle“ vom 27. August 2021 (Drucksache 7/4059-B) wurde die Landesregierung aufgefordert, „unter der Federführung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit weiteren fachlich betroffenen Ressorts der Landesregierung und dem Brandenburger Ernährungsrat sowie unter Beteiligung weiterer relevanter gesellschaftlicher Kräfte den Prozess zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie im Rahmen der jeweils zur Verfügung stehenden Personalstellen und Haushaltsmittel voranzutreiben.“
Im ersten Schritt wurde im Jahr 2021 in einem Workshop-Prozess von den fachlich betroffenen Ressorts der Landesregierung unter Federführung des Verbraucherschutzministeriums ein Strategiekonzept erstellt. Dabei wurden die Empfehlungen „Ernährung verändert. Alles.“ des Ernährungsrates Brandenburg an die Landesregierung zur Erarbeitung der Brandenburger Ernährungsstrategie berücksichtigt. Das auf dieser Basis ressortübergreifend erstellte Konzept für die Erarbeitung der Ernährungsstrategie wurde am 15. März 2022 vom Kabinett beschlossen.
Von April bis September 2022 folgte dann ein breiter Beteiligungsprozess, in dem lokal, regional und überregional wirkende Akteurinnen und Akteure der gesamten Wertschöpfungskette sowie Vertreterinnen und Vertreter der Ressorts der Landesregierung mitwirkten.
Durch den Ernährungsrat wurden acht Regionen Workshops mit der lokalen Zivilgesellschaft durchgeführt. Parallel dazu fanden zehn Fachworkshops mit überregional wirkenden Expertinnen und Experten und Akteurinnen und Akteuren statt. In den Workshops brachten die Beteiligten ihre Zielvorstellungen für die Ernährungsstrategie ein und nahmen eine Priorisierung der Ziele vor. Für die Ziele wurden erste Maßnahmenideen entwickelt. Dabei wurde berücksichtigt, welche im Land Brandenburg bereits bestehenden Maßnahmen und Initiativen zur Zielerreichung beitragen können. Die Ergebnisse der Workshops wurden ausgewertet und bei Erstellung dieser Strategie berücksichtigt.
Download
Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ ist auf der Internetseite des Verbraucherschutzministeriums veröffentlicht: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/ernaehrungsstrategie-land-brandenburg/