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Modellprojekt „Vereinbarkeitslotsen Pflege und Beruf“: 66 Lotsen helfen im Pflegefall

- Erschienen am 05.06.2014 - Pressemitteilung 056/2014

Das Modellprojekt „Vereinbarkeitslotsen Pflege und Beruf“, das im Juli 2012 in Eisenhüttenstadt startete, wird jetzt auf den gesamten Landkreis Oder-Spree ausgeweitet. Bereits 66 geschulte Lotsen unterstützen ehrenamtlich Arbeitgeber und Beschäftigte, die Pflege von Angehörigen mit der Arbeit besser in Einklang zu bringen. Heute trafen sich Lotsen mit Sozialminister Günter Baaske zu einem Erfahrungsaustausch in Eisenhüttenstadt.

Baaske sagte: „Die Vereinbarkeitslotsen haben sich bewährt. Der Bedarf an niedrigschwelligen Beratungsangeboten steigt. Die Lotsen erweitern das Angebot der Pflegestützpunkte. Dieses deutschlandweit einmalige Modell soll nach und nach in allen Kreisen des Landes Brandenburg etabliert werden.“

Das Pilotprojekt in Eisenhüttenstadt wurde bis Ende 2013 vom Sozialministerium mit rund 200.000 Euro aus Lottomitteln gefördert und vom Institut für Soziale Gesundheit (ISG) der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin gemeinsam mit dem Pflegestützpunkt vor Ort umgesetzt. Die Ausdehnung auf den gesamten Landkreis soll unter Einbeziehung des Pflegestützpunktes in Erkner bis Ende 2016 erfolgen. Träger dieser Modellphase ist der Landkreis Oder-Spree. Die Finanzierung übernehmen langfristig zu 17 Prozent der Landkreis und zu 83 Prozent das Land im Rahmen der Sozialhilfeleistungen „Hilfe zur Pflege“.

Baaske: „Fast die Hälfte aller Pflegebedürftigen in Brandenburg wird ohne professionelle Hilfe zu Hause versorgt. Meistens übernehmen die Partner oder Kinder die Pflege, oft neben dem Beruf. Damit dieser Spagat nicht zur Zerreißprobe wird, benötigen sie gute Rahmenbedingungen. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent auf etwa 162.000. Damit es auch dann noch gute Pflege gibt und die Kosten nicht explodieren, müssen Land und Kommunen heute in den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten investieren. Das Modellprojekt zeigt, wie es funktionieren kann.“

Durch das Projekt sollen in erster Linie betriebliche Strategien zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in Betrieben befördert und für Beschäftigte mit Pflegeverantwortung individuelle Entlastungskonzepte entwickelt werden. Engagierte Bürgerinnen und Bürger werden durch das ISG zu Leistungen der Pflegeversicherung und zu Möglichkeiten von betrieblichen Vereinbarkeitslösungen geschult, damit sie in ihrem persönlichen Umfeld ergänzend zu den Pflegestützpunkte als „Vereinbarkeitslotsen“ einfache Fragen rund um die Pflege beantworten können.

Hinweis: Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich in dem Projekt ehrenamtlich engagieren wollen, können sich in den Pflegestützpunkten Erkner oder Eisenhüttenstadt melden. Weitere Informationen unter www.vereinbarkeitslotsen.de.

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Ident-Nr
056/2014
Datum
05.06.2014
Rubrik
Soziales