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Aufklärung über Geschlechtskrankheiten und Stärkung des Trans*Netzwerks

Gesundheits- und Sozialministerium fördert zwei Projekte des Vereins Katte e.V. mit Lottomitteln

- Erschienen am 01.06.2022 - Pressemitteilung 230/2022

Der Potsdamer Verein Katte – Kommunale Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg e.V. engagiert sich seit fast 20 Jahren in der Prävention gegen HIV/AIDS und sexuell übertragbare Infektionen (STI). Zudem setzt sich Katte für die Interessen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Personen in Brandenburg ein. Zwei entsprechende Projekte des Vereins werden vom Gesundheits- und Sozialministerium mit insgesamt fast 27.300 Euro aus Lottomitteln gefördert.

Das Projekt „Sexways – Dein Weg und Deine Wahl zu sicherem Sex“ richtet sich gezielt an die MSM-Community (Männer, die Sex mit Männern haben) im Land Brandenburg. Ziele sind die Aufklärung über die Möglichkeiten, sich vor einer HIV-Übertragung und einer Infektion mit einer STI zu schützen, eine Beratung über die Risiken einer Infektion zu erhalten und der Aufbau von Versorgungsstrukturen für die Anwendung der Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Unter Letzterem versteht man die Einnahme von antiviralen Medikamenten zur Verhinderung einer HIV-Übertragung.

Viele schwule und bisexuelle Männer, Sexarbeitende und Drogenkonsumierende haben Bedenken, die regulären, kostenlosen Test- und Beratungsangebote zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen durch Gesundheitsämter in Anspruch zu nehmen, da sie befürchten, von den Beratenden nicht verstanden zu werden. Das mit knapp 12.600 Euro an Lottomitteln geförderte Projekt „Sexways“ soll dabei helfen, vorhandene Beratungs- und Aufklärungsangebote auszubauen und die Vernetzung der vorhandenen Strukturen zu fördern.

Gesundheits- und Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Es muss uns gelingen, die Zahl der noch nicht diagnostizierten HIV-Infektionen senken. Dafür ist es nötig, dass allen Ratsuchenden ein kompetentes sowie den Klientinnen und Klienten angemessenes Test- und Beratungsangebot unterbreitet wird, vor allem jenen, die durch unsere bisherigen Testangebote nicht erreicht werden. Das Projekt ,Sexways‘ schließt dabei eine wichtige Lücke im Präventionsangebot in Brandenburg.“

Das zweite geförderte Projekt betrifft das Thema Transidentität oder Transgeschlechtlichkeit. Der Begriff trans* ist weit gefasst und bezeichnet Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht gänzlich dem ihnen bei ihrer Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht, deren Geschlechtsempfinden nicht innerhalb einer binären Frau-Mann-Geschlechterordnung verankert ist (nicht-binär) oder die sich keine eindeutige Geschlechtszuordnung (männlich, weiblich, divers) wünschen. Mit dem Projekt „Trans*Netzwerk Brandenburg“ sollen Trans*Personen, insbesondere aus den ländlichen und kleinstädtischen Räumen in Brandenburg, zielgenaue Selbsthilfe-, Beratungs- und Begleitangebote unterbreitet werden, um ihnen eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Das umfasst altersspezifische Bedarfe ebenso wie individuelle Betreuung vor, während und nach einer Transition, also dem Prozess, in dem eine Trans*Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken. Zudem sollen die Selbsthilfestrukturen für Trans*Personen in Brandenburg mit dem Projekt gestärkt sowie kommunale Institutionen, Beratungsstellen und andere Einrichtungen besser über das Thema Transidentität informiert und aufgeklärt werden. Insgesamt stellt das Sozialministerium dafür rund 14.700 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung.

Ministerin Nonnemacher: „Noch immer löst das Thema Transidentität bei vielen Menschen Verunsicherung aus, die nur durch eine gezielte Aufklärung und Information überwunden werden kann. Auch das Beratungsangebot für die Trans*Personen selbst ist – bei allen erzielten Fortschritten – noch nicht ausreichend. Darum freut es mich, dass wir mit dem Projekt ,Trans*Netzwerk‘ ein Vorhaben unterstützen können, das genau dort ansetzt, das Beratung anbietet, Wissen vermittelt und Trans*Personen bestärkt.  Das Projekt ist ein weiterer Baustein, um den Aktionsplan Queeres Brandenburg, mit dem das Land bereits seit 2017 ein Zeichen für die Anerkennung von sexueller und geschlechtliche Vielfalt setzt, mit Leben zu erfüllen.“