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Karawanskij: Pflegeberuf hat Zukunft

3. Cottbuser Pflegemesse

- Erschienen am 01.03.2019 - Pressemitteilung 031/2019

Für Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij ist es „eine der größten Herausforderungen der Bundesrepublik, die pflegerische Versorgung auch in Zukunft auf hohem Niveau zu sichern“. Bei der Eröffnung der 3. Cottbuser Pflegemesse am heutigen Freitag würdigte Karawanskij, die Schirmfrau der Messe ist, das großartige Engagement der Organisatoren, denen es gelungen ist, fast 80 Aussteller/innen für das zweitägige Event zu gewinnen. An die zahlreichen Besucher/innen gewandt, dankte sie vor allem den pflegenden Angehörigen aber auch allen in der Pflege Tätigen für ihre unermüdliche Arbeit. Die Messe biete einen guten Überblick über Beratungs- und Hilfsangebote, die anzuschauen jeder und jedem Erkenntniszuwachs bringe, so die Ministerin.

Gleichzeitig sei die Messe ein guter Werbeträger für den Pflegeberuf, der mit der 2020 beginnenden generalistischen Ausbildung noch attraktiver werde. Zudem sei mit dem in der vergangenen Woche erstmals abgeschlossenen Tarifvertrag für die Sozialwirtschaft in Brandenburg ein kleiner aber dennoch bedeutsamer Schritt erfolgt, der in die richtige Richtung weise. Die Ministerin appellierte eindringlich an die privaten Arbeitgeber, sich dem Tarifvertrag anzunähern, „denn das Fachkräfteproblem werde ohne gute Arbeitsbedingungen und adäquate Entlohnung nicht zu bewältigen“ sein.

Susanna Karawanskij erneuerte ihre Forderung, dass „Pflege für alle Betroffenen bezahlbar“ und „die Pflegeversicherung zu einer Vollkasko-Versicherung mit Selbstbeteiligung“ werden müsse. Deshalb engagierte sich die Landesregierung seit langer Zeit im Bundesrat und werde weiter um Mehrheiten dafür in der Länderkammer ringen. „Es kann nicht sein, dass angemessene Löhne in der Altenpflege und damit einhergehende Kostensteigerungen allein durch Pflegebedürftige, deren Angehörige und die Sozialhilfeträger zu schultern sind, wie dies momentan der Fall ist. Das ist nicht gerecht“, sagte die Ministerin.

Strategisch werbe sie im Land für mehr Prävention, um das Eintreten von Pflegebedarf hinauszuzögern bzw. zu minimieren“, so Karawanskij.

„Genau hier setzt die Brandenburger Pflegeoffensive mit ihrem zentralen Projekt ,Fachstelle Altern und Pflege im Quartier‘ an. Ziel der Fachstelle, die mein Ministerium gemeinsam mit den Verbänden der Pflegekassen mit jährlich mehr als einer Million Euro fördert, ist die Weiterentwicklung sozialräumlicher Strukturen zur Unterstützung von Altern und Pflege im Quartier durch Aktivitäten in den Bereichen Quartiersentwicklung, Aufbau/Begleitung Alltagsunterstützender Angebote, Wohnen und kommunale Altenhilfe- und Pflegeplanung. Hierbei sind selbstverständlich die Kommunen in eigener Zuständigkeit wichtige Akteure.“

Hintergrund

In Brandenburg sind derzeit mehr als 132.000 Menschen pflegebedürftig. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 5,3 Prozent. 2040 werden es fast 174.000 sein.

Zwar ist auch die Anzahl der Beschäftigten in der Altenpflege in den zurückliegenden Jahren deutlich angestiegen auf gegenwärtig 37.388 Beschäftigte. Sollte die Anzahl der Pflegebedürftigen unverändert anwachsen, müsste die Anzahl der Beschäftigten bei gleichbleibenden Versorgungsstrukturen in Brandenburg bis zum Jahr 2040 auf insgesamt 57.880 steigen.

Von zentraler Bedeutung für die Fachkräftesicherung in der Pflege ist für das Land Brandenburg die Ausbildungsförderung. Deshalb wird die theoretische Ausbildung an den 20 Altenpflegeschulen gefördert. Seit 2017 wird ergänzend zur dreijährigen Altenpflegeausbildung auch die einjährige Altenpflegehilfeausbildung als Regelausbildung gefördert. Nach erfolgreichem Abschluss kann dann in eine verkürzte Altenpflegeausbildung gewechselt werden. Zum 1. Oktober 2018 wurde der monatliche Fördersatz für Auszubildenden (Schülerkostensatz) um 30 Euro auf nunmehr 410 Euro angehoben. Das MASGF stellte für die Förderung der Ausbildung in der Altenpflege in 2018 rd. 6,2 Mio. Euro bereit.

Termin-Hinweis: Sozialstaatssekretär Andreas Büttner nimmt am morgigen Samstag (2. März) um 14 Uhr auf der 3. Pflegemesse Cottbus an einem Pflegetalk zum Thema „Pflegestärkungsgesetz“ teil.

Internet: http://www.pflegemesse-cottbus.de/