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Gesundheitsministerin Nonnemacher nimmt neu errichtete Photovoltaikanlage im Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow in Betrieb

Klimaschutz im Krankenhaus: Baumaßnahme mit 157.000 Euro aus Landesprogramm „Green Care and Hospital“ gefördert

- Erschienen am 28.08.2024 - Presemitteilung 147/2024
Ursula Nonnemacher und Lutz Ausserfeld starten die neue Photovoltaikanlage

Krankenhäuser sind ressourcen-intensive Großverbraucher, die viel Energie benötigen. Steigende Energiepreise setzen sie wirtschaftlich unter Druck. Aus diesem Grund unterstützt die Landesregierung mit dem Programm „Green Care and Hospital“ sie dabei, in Energiesparmaßnahmen und Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu investieren. Am Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow ist mit Mitteln aus dem Landesprogramm jetzt eine neue Photovoltaikanlage installiert worden. Das Land stellte dafür 157.000 Euro zur Verfügung. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher nahm heute die neu errichtete Photovoltaikanlage in Betrieb.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Ich freue mich sehr, heute die Photovoltaikanlage in Betrieb zu nehmen. Dies stellt einen wichtigen weiteren Meilenstein bei der Umstellung des Krankenhauses auf eine nachhaltige Energieversorgung und somit eine erhebliche Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien dar. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind sensible Bereiche, die auch in Krisenzeiten sicher funktionieren müssen. Investitionen in erneuerbaren Energien sind der beste Weg, sich vor Preisschwankungen für fossile Brennstoffe zu schützen. Mit unserem Programm ‚Green Care and Hospital‘ machen wir Krankenhäuser und Einrichtungen der Pflege krisensicher, und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. Die hohe Nachfrage zeigt den Bedarf und die Bereitschaft der Einrichtungen in das Thema Nachhaltigkeit zu investieren.“

Das Evangelische Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow ist ein Krankenhaus der Grundversorgung und gehört zum Unternehmensverbund Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Es verfügt über 245 vollstationäre Betten sowie zehn Tagesklinikplätze im Fachbereich Geriatrie. Jährlich werden rund 7.500 stationäre sowie mehr als 17.000 Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme versorgt.

Die neue Photovoltaikanlage leistet 112 kWp und erzeugt damit jährlich mehr als 75.000 kWh Solarenergie, die vollständig im Krankenhaus selbst verbraucht wird. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von etwa 35 Tonnen pro Jahr.

Lutz Ausserfeld, Kaufmännischer Vorstand des Unternehmensverbundes Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin, sagte: „Das Diakonissenhaus Teltow, zu dem das Krankenhaus in Ludwigsfelde gehört, verfolgt seit Jahren eine ehrgeizige Energiepolitik. Bereits 2016 wurde ein eigenes internes Energiemanagement eingeführt. Unter dem Motto ‚weniger ist mehr‘ wird das große Ziel umfassender Einsparungen des Einsatzes von Energie und der Umsteuerung des Energieeinsatzes auf erneuerbare Energien verfolgt. So konnten bis 2023 die CO2-Emissionen des Unternehmensverbundes um mehr als 50 Prozent sowie der Energieverbrauch für Wärme um knapp 19 Prozent reduziert werden. Wir unterstützen das Ziel der EU-Kommission für ein klimaneutrales Europa bis zum Jahr 2050. Unserem selbst gesetzten Ziel, im Unternehmensverbund bereits bis 2035 CO2-Neutralität oder gar eine positive CO2-Bilanz zu erreichen, sind wir mit der aus den aus dem Programm ‚Green Care and Hospital‘ geförderten PV-Anlagen ein gutes Stück näher gekommen.“

Bereits im Jahr 2019 wurde im Krankenhaus in Ludwigsfelde das Wärmeverteil-netz umgebaut und für die Wärmeerzeugung der Einsatz von Holzpellets als regenerativem Energieträger eingeführt. Durch zahlreiche weitere Maßnahmen werden allein an diesem Krankenhaus jährlich über 1.000 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht einer Reduktion von über 82 Prozent gegenüber dem Start des Energiemanagementsystems.

Hintergrund

Mit dem Soforthilfeprogramm „Green Care and Hospital“ unterstützt das Land Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zusätzlich dabei, ihre Energieversorgung nachhaltig umzustellen – zum Beispiel mit einer energetischen Gebäudesanierung und Anlagen zur Eigenstromproduktion. Dafür stehen in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund 65 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurden bereits 345 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro bewilligt, davon gingen rund 16,4 Millionen Euro an Krankenhäuser, rund 21,4 Millionen Euro an Einrichtungen der Pflege und 12,1 Millionen Euro an Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

Die Soforthilfe „Green Care and Hospital“ wird insbesondere für folgende Maßnahmen gewährt:

  • Investitionen an Gebäuden, Gebäudekomplexen oder Grundstücken (zum Beispiel Wärmedämmung, Verschattung, Dachbegrünung, Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung auf Fernwärme oder eine auf erneuerbaren Energien basierende Strom- und Wärmeversorgung, Umstellung auf Energiegewinnung zur Selbstversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien),
  • Investitionen für weitere Maßnahmen (zum Beispiel Umrüstung auf LED-Technik, Umstellung auf Elektromobilität für Nutzfahrzeuge, PKW und auch andere Fahrzeuge wie E-Bikes/-Lastenräder),
  • Kosten für Beratung, Schulung und Fortbildung von Personal, die ein energieeffizientes Nutzerverhalten zum Gegenstand haben sowie einen sparsamen Energieeinsatz befördern.

Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Soforthilfeprogramms ist unter anderem, dass die geplanten Maßnahmen zu einer erheblichen Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien zur Deckung des Endenergieverbrauchs führen. Außerdem muss die Energieagentur Brandenburg der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH bauliche Maßnahmen prüfen.

Internet: https://lasv.brandenburg.de/lasv/de/zuwendungen/brandenburg-paket/soforthilfeprogramm-green-care-and-hospital/