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14. Landeskonferenz „Telematik im Gesundheitswesen“

Gesundheitsministerin Karawanskij: Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz in der Medizin stärker nutzen

- Erschienen am 27.02.2019 - Presemitteilung 028/2019

Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij sieht in der Digitalisierung eine große Chance für die medizinische Versorgung. „Viele Herausforderungen in der Medizin werden wir dank digitaler Anwendungen lösen. Aber wir müssen bei der Umsetzung schneller werden. Einzelne Modellprojekte laufen gut, aber das reicht bei weitem nicht aus“, sagte Karawanskij bei der Eröffnung der 14. Landeskonferenz „Telematik im Gesundheitswesen“, die heute auf dem Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam stattfindet. Veranstalter ist die Telemed-Initiative Brandenburg. Thematische Schwerpunkte der Konferenz sind in diesem Jahr die Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im Gesundheitswesen sowie die aktuelle E-Health-Gesetzgebung. Zu Beginn besuchte die Ministerin gemeinsam mit Prof. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, einen interaktiven „Marktplatz“ mit Unternehmen der digitalen Gesundheitswirtschaft.

Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij betonte in ihrer Rede: „Die vielen Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz uns im Bereich der medizinische Versorgung noch eröffnen werden, lassen sich heute nur erahnen. Ärztinnen und Ärzte werden ihre Diagnosen und Therapien dank digitaler Anwendungen deutlich verbessern. Schon heute werden immer mehr Informationen digital ausgewertet und zwischen verschiedenen Fachrichtungen ausgetauscht. Durch den Einsatz dieser Methoden ist es beispielsweise möglich, den Typ der Krebszellen genauer zu bestimmen. Denn die Unterscheidungsmerkmale sind oft nur schwer mit dem menschlichen Auge zu erkennen. Die moderne Computertechnik ermöglicht Genanalysen in Minuten-Schnelle, Vergleiche mit Millionen Daten von anderen Patientinnen und Patienten, mit Behandlungsformen und Forschungsergebnissen, dazu Algorithmen zur Mustererkennung – das ist Präzisionsmedizin.“

Digitalisierung sei geeignet, Distanzen zu überwinden. „Das ist gerade in einem Flächenland wie Brandenburg bedeutsam. Aber nur dann, wenn die Infrastruktur auch zuverlässig einsatzbereit und effizient nutzbar ist“, so Karawanskij.

Notwendig sei eine enge Verzahnung der verschiedenen Sektoren – zwischen Prävention, ambulanter und stationärer Versorgung, Nachsorge, Pflege und Rehabilitation. „Gerade hier gibt es hohen Informations- und Kommunikationsbedarf. Und der ist ohne die möglichst rasche Nutzung digitaler Vernetzung nicht zu bewältigen.“

Ministerin Karawanskij weiter: „Insellösungen an einzelnen Standorten praktizieren wir schon lange. Jedes einzelne Projekt ist ein wichtiger Schritt. Aber wir müssen endlich ,metern‘ und wirklich vorankommen. Der bundesweite Innovationsfonds versucht hier zu lenken und anzuregen, und wir haben in Brandenburg bereits mehrere Projekte gestartet. Wir werden außerdem die finanziellen Mittel aus dem Strukturfonds II nutzen, um die Vernetzung ambulanter und stationärer Zentren sowie der Krankenhäuser untereinander weiter voranzubringen.“

Hintergrund

Mit dem Krankenhaus-Strukturfonds des Bundes werden unter anderem Projekte zur Verbesserung der Versorgung sowie IT- und Telemedizin-Projekte zusätzlich gefördert. In der Zeit von 2019 bis 2022 stehen Brandenburg insgesamt rund 120 Millionen Euro aus dem Krankenhaus-Strukturfonds zur Verfügung.

Die Telemed-Initiative Brandenburg macht sich seit 2005 durch Information, Wissenstransfer und Austausch für die Gestaltung einer patientenorientierten Versorgungsstruktur im Land Brandenburg stark. Der Verein ist ein interdisziplinärer Verbund von AOK Nordost, Universität Potsdam, UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam, das Ingenieurbüro für IT und Medizintechnik Mengel, Stiawa und Partner sowie Waldheim-Rechtsanwälte. Internet: http://telemed-initiative.de/