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Frauenministerin Diana Golze: „Gleiche Chancen für Frauen und Männer“

- Erschienen am 24.07.2015 - Presemitteilung 111/2015

Mit dem Frauenpolitischen Forum in Potsdam ist heute der offizielle Start zur Weiterentwicklung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms der Landesregierung erfolgt. Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft begleiten den gesamten Prozess und diskutieren heute u.a. die Frage „Gleiche Chancen für Frauen und Männer - Wo stehen wir?“

Frauenministerin Diana Golze: „Ich freue mich sehr über die große Bereitschaft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in den kommenden Jahren Gesellschaftspolitik in Brandenburg gestalten zu wollen. Sie bringen den Sachverstand mit, den wir brauchen, um das Programm lebens- und praxisnah ausarbeiten zu können. Es muss der Vielfältigkeit Brandenburgs und den Ansprüchen sowie Bedürfnissen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner entsprechen: Metropolennähe und ländlicher Raum, der Wunsch nach einer Beschäftigung, die nicht nur für ein gutes Leben reicht, sondern auch erfüllend ist. Und eine Gesellschaft, die es möglich macht, Familie neu zu denken und die aus veralteten Rollenbildern heraustritt. Davon, wie weit wir gemeinsam bereit sind zu denken, hängt ab, in welche Richtung sich Brandenburg bewegt, wie unsere Gesellschaft sich weiter entwickelt.“

Das Frauenpolitische Forum setzt sich zusammen aus Praktikerinnen und Praktikern unterschiedlicher Gesellschaftsbereiche sowie frauen- und gleichstellungspolitischen Interessensvertretungen. Diese sollen mit ihren Praxiserfahrungen und ihrem Wissen gleichstellungspolitischen Fachverstand einbringen.

Diana Golze: „Ich wünsche mir eine qualitative Weiterentwicklung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms für die Jahre 2015 bis 2019. Qualität statt Quantität. Um das Profil der Brandenburger Frauen- und Gleichstellungspolitik weiter zu schärfen, sollten wir uns folgenden Themen besonders widmen: Der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, wir brauchen „Gute Arbeit“, die ein gutes Einkommen sichert und Armut vermeidet und - um noch ein drittes Beispiel zu nennen – wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen – sowohl in der Verwaltung als auch in der Wirtschaft.“

Brandenburg verabschiedete 2011 als zweites Bundesland nach Berlin ein Rahmenprogramm für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Nunmehr haben Hamburg und Sachsen-Anhalt nachgezogen.

Einhergehend mit der Erarbeitung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms 2015-2019 soll zwischen den Ressorts der Landesverwaltung ein übergeordnetes Leitbild „Gleiche Chancen für Frauen und Männer in  Brandenburg“ entwickelt werden.

Zahlen und Fakten

  • Berufswahlverhalten: In Brandenburg stehen etwa 330 Ausbildungsberufe zur Verfügung. Allerdings konzentrieren 51 % der jungen Frauen ihre Berufswünsche auf zehn Berufe (Männer: 36 %).
  • Erwerbsbeteiligung: Mit einer Erwerbsbeteiligungsquote der Frauen von 72,8 % belegt Brandenburg im Bundesvergleich einen Spitzenplatz. Aber: 78,5 % aller Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Fast 40 % von ihnen würden gern länger arbeiten.
  • Arbeitslosigkeit: Die Arbeitslosigkeit von Frauen in Brandenburg ging von 2005 bis 2014 zurück. 2014 lag die Quote bei 8,9 %. Zwar ist diese Quote bei Männern mit 9,8 % noch höher, dafür sind Frauen von Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen. Ihr Anteil an allen Langzeitarbeitslosen beträgt 47 %. Bei den Langzeitarbeitslosen, die bereits fünf Jahre und länger ohne Beschäftigung sind, ist der Frauenanteil mit 53 % besonders hoch. Der Frauenanteil steigt mit der Dauer der Arbeitslosigkeit.
  • Entgeltgleichheit: Brandenburgerinnen verdienen bei gleicher Arbeit im Schnitt 8 % weniger als ihre männlichen Kollegen. (bundesweit 22%)
  • Altersversorgung: Frauen haben häufiger Erwerbsunterbrechungen und finden sich in schlecht bezahlten Jobs überdurchschnittlich oft wieder. Sie müssen mit geminderten Altersbezügen leben. Die durchschnittliche Altersrente einer Brandenburgerin lag 2013 bei 760 € (Männer: 1.096 €).
  • Spitze in der Wirtschaft: Die zweite Führungsebene der Brandenburger Wirtschaftsunternehmen ist noch zu 48 % von Frauen besetzt. In der ersten Führungsriege sind es nicht mal 1/3 Frauen (29 %).

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Ident-Nr
111/2015
Datum
24.07.2015
Rubrik
Frauen und Gleichstellung