Modellregionenwettbewerb „Ernährungswende in der Region“: Erster Förderbescheid geht an Einrichtungen aus Brandenburg

Der erste Förderbescheid im Rahmen des Modellregionenwettbewerbs „Ernährungswende in der Region“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft geht nach Brandenburg: Das Studentenwerk Frankfurt (Oder) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde haben heute Nachmittag beim Deutschen Ernährungstag in Berlin von Bundesernährungsminister Cem Özdemir den Förderbescheid in Höhe von insgesamt 692.000 Euro für ihr Projekt „NahWertVoll“ erhalten. Mit dem neuen Wettbewerb unterstützt der Bund herausragende, innovative Konzepte für eine gesunde und nachhaltige Ernährung in unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Brandenburgs Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer gratuliert den beiden Brandenburger Einrichtungen.

Verbraucherschutzstaatssekretärin Töpfer: „Die geförderten Projekte haben Vorbildcharakter in einem wichtigen Themenfeld, das alle Menschen betrifft. Wir setzen uns dafür ein, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sich alle Menschen gesund und nachhaltig ernähren können. Das tägliche Essen in Kitas, Schulen, Betrieben, Mensen, Kliniken, Senioren- und Pflegeeinrichtungen hat dabei einen hohen Stellenwert. Es freut mich sehr, dass das Studentenwerk Frankfurt (Oder) und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde diese Anerkennung für ihr Engagement erhalten haben. Sie setzen sich mit ihrem Projekt „NahWertVoll“ für die bio-regionale Wertschöpfung und eine gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung ein. Mit ihrem Einsatz bringen sie eine nachhaltige Ernährungswende in unserer Region wesentlich voran Ihr Ziel: am Beispiel des Studentenwerks Frankfurt (Oder) zeigen, wie eine gesunde, leckere und nachhaltige Ernährung von Studierenden gefördert werden kann.“

Mit dem Projekt „Bio-regionale Wertschöpfung und gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung – nachhaltige Ernährungswende am Beispiel der studentischen Verpflegung in Ostbrandenburg - NahWertVoll“ möchten die Hochschule Eberswalde mit dem Studentenwerk Frankfurt (Oder) aufzeigen, wie ein Studentenwerk als Impulsgeber für den Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten in einer Region agieren kann. Es soll ganz konkret gezeigt werden, welches Potential die Gemeinschaftsverpflegung in der Universität als Hebel für die intensive regionale Verzahnung hat. Ausgebaut wird dabei die Zusammenarbeit vor Ort mit Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung. Die Modellregion umfasst (Ost-) Brandenburg, wo das Studentenwerk mehrere Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen betreibt. Zielgruppen sind die Gäste der Mensen und Cafeterien des Studentenwerks, die für die Verpflegung verantwortlichen Mitarbeitenden, sowie regionale Produzenten und Multiplikatoren auf regionaler und nationaler Ebene.

„So schmeckt Potsdam!“ – Staatssekretärin Töpfer besucht Kita Sausewind

Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „So schmeckt Brandenburg!“ besuchte Verbraucherstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer am heutigen Mittwochvormittag in Potsdam die die Kita Sausewind. Deren Kantine beteiligt sich an dem Projekt „Kantine Zukunft Brandenburg“. Auf dem Speiseplan stand heute Ofenpolenta mit Sesamkarotte und Chimichurri – ein Beispiel für einen nachhaltigen Genuss für alle in Gemeinschaftseinrichtungen.

In der Veranstaltungsreihe „So schmeckt Brandenburg!“ präsentieren im Juni sieben Küchenteams, die gemeinsam mit der Kantine Zukunft Brandenburg daran arbeiten, zukunftsfähiger zu werden, ihren Gästen neue leckere Gerichte, die eines gemeinsam haben: Sie alle bringen möglichst viele saisonale und regionale Bio-Produkte auf die Teller und zeigen, wie eine leckere und gesunde Ernährung für viele aussieht. Mehr Infos: https://kantine-zukunft-brandenburg.de/so-schmeckt-brandenburg/

Hintergrund

Seit 2023 entwickelt das Projekt „Kantine Zukunft Brandenburg“ gemeinsam mit Brandenburger Küchenteams die regionale Kantinenlandschaft weiter, für mehr Frische, Handwerk und Qualität. Die Zusammenarbeit mit Köchinnen, Köchen und allen anderen Angestellten der Gemeinschaftsgastronomie steht im Mittelpunkt. Mit dem Beratungsangebot „Kantinen-Werkstatt“ werden die Küchenteams direkt in den Betrieben mit einer intensiven, individuellen und praktischen Begleitung bei Einkauf, Speiseplänen, Rezepturen und Zubereitung unterstützt. Das Projekt wird umgesetzt von Speiseräume – Büro für angewandte Ernährungspolitik GmbH und gefördert vom Brandenburger Verbraucherschutzministerium.

Aktuell nutzen 30 Küchen das kostenfreie Beratungsprogramm der „Kantinen-Werkstatt“, mit dem Küchenteams bei der Umstellung ihres Speiseangebots hin zu mehr Bio, Frische, Handwerk und Saisonalität unterstützt werden. Weitere 40 Einrichtungen haben ihr Interesse angemeldet und stehen auf der Warteliste.

Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ startete im November 2023. Sie stellt einen strategischen Handlungsrahmen dar, bündelt Aktivitäten verschiedener Ressorts der Landesregierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und formuliert weitere Maßnahmen unter dem Leitbild „Brandenburg ernährt sich nachhaltig: gesund, regional, vielfältig, fair!“. Eine zentrale Maßnahme dabei ist das Projekt „Kantine Zukunft Brandenburg“. Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ ist als Broschüre veröffentlicht: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/ernaehrungsstrategie-land-brandenburg/

Im Januar 2024 hat das Bundeskabinett die Ernährungsstrategie der Bundesregierung beschlossen. Mit der Ernährungsstrategie will die Bundesregierung gutes Essen für alle Menschen leichter machen. Denn eine gute, also gesunde und nachhaltige Ernährung stärkt Gesundheit und Wohlbefinden und schützt Umwelt, Klima und Artenvielfalt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft begleitet die Umsetzung der Ernährungsstrategie mit einer neuen Veranstaltungsreihe – dem Deutschen Ernährungstag. Die Auftaktveranstaltung mit dem Themenschwerpunkt Außer-Haus- und Gemeinschaftsverpflegung findet am heutigen Mittwoch (19. Juni 2024) in Berlin statt (Internet: https://www.ktmlandingpage.bmel.de/deutscher-ernaehrungstag).