Hauptmenü

Frauenministerin Nonnemacher: Unbezahlte Sorgearbeit endlich gerecht verteilen

Statement zum Internationalen Frauentag am 8. März

- Erschienen am 06.03.2020 - Presemitteilung 033/2020

Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher:

„Wir haben in den vergangenen 30 Jahren viel in der Gleichstellungspolitik erreicht. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Noch immer werden Frauen und Mädchen in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Veraltete Rollenbilder von Jungen und Mädchen, Frauen und Männern erleben in unserer Gesellschaft sogar wieder Konjunktur. Wenn wir eine echte Gleichstellung der Geschlechter erreichen wollen, müssen wir diese Rollenbilder endlich aufbrechen.

In der Regel sind es noch immer Frauen, die unentgeltlich die Kinder versorgen, die Hausarbeit leisten, Angehörige pflegen und Nachbarn helfen. Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Der Gender Care Gap in Deutschland beträgt rund 52 Prozent. Das bedeutet: Frauen leisten im Schnitt täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Tätigkeit für andere als Männer. Und das alles erledigen Frauen ‚scheinbar nebenher‘. Das ist aber keine Selbstverständlichkeit. Das ist Arbeit, die zwischen den Geschlechtern endlich fair verteilt werden muss.

Wenn Frauen den weit überwiegenden Teil der unbezahlten Sorgearbeit wahrnehmen, können sie nicht gleichberechtigt am Erwerbsleben teilhaben. Oft reduzieren Frauen ihre Arbeitszeit und damit ihr Einkommen, damit sie mehr Zeit für die Kinder oder für die häusliche Pflege von Angehörigen haben. Das ist ein wertvoller Dienst für die Gesellschaft, der sich negativ auf die Einkommenssituation und die spätere Rente der Frauen auswirkt. Unbezahlte Sorgearbeit birgt eine Gefahr für Altersarmut von Frauen. Das ist nicht gerecht!“

Rund um den Internationalen Frauentag finden im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche auch in diesem Jahr wieder landesweit rund 200 Veranstaltungen statt, in denen die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisiert wird. Das Angebot reicht von Diskussionsrunden und Lesungen, Fachtagungen und Workshops über Sportveranstaltungen, Kunstausstellungen, Theateraufführungen bis hin zu interkulturellen Aktionen. Einen Veranstaltungskalender mit allen Terminen gibt es unter https://www.frauenpolitischer-rat.de/brandenburgische-frauenwoche/.