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Armut bekämpfen

Frau mit Schulden und Rechnungen, Foto: © Gina Sanders / Fotolia
Foto: © Gina Sanders / Fotolia

Armut, insbesondere Kinderarmut, und ihre Folgen müssen entschlossen bekämpft werden. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Armut wirkt sich in allen Lebensbereichen aus.

Unter Armut ist in Deutschland dabei in der Regel relative Armut zu verstehen. Relative Armut wird als Einkommensarmut verstanden, und zwar im Verhältnis zur Einkommensverteilung in der Gesamtbevölkerung. In relativer Armut lebt also, wer im Vergleich zu den Einkommen in der Gesamtbevölkerung mit besonders wenig Geld auskommen muss. Die wissenschaftliche Annäherung daran, wie viele Menschen in diesem Sinne als arm gelten, erfolgt über die sogenannte Armutsgefährdungsquote.

Armut kann jedoch sehr vielschichtig sein und bezieht sich bei weitem nicht allein auf materielle Lebenslagen. Relative Armut bildet für viele Menschen eine Barriere zur Teilhabe. Besonders die persönliche Gesundheit, die individuellen Bildungschancen und die Teilhabe am sozialen Leben sind bei einem Leben in Armut häufig eingeschränkt.

Frau mit Schulden und Rechnungen, Foto: © Gina Sanders / Fotolia
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Armut, insbesondere Kinderarmut, und ihre Folgen müssen entschlossen bekämpft werden. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Armut wirkt sich in allen Lebensbereichen aus.

Unter Armut ist in Deutschland dabei in der Regel relative Armut zu verstehen. Relative Armut wird als Einkommensarmut verstanden, und zwar im Verhältnis zur Einkommensverteilung in der Gesamtbevölkerung. In relativer Armut lebt also, wer im Vergleich zu den Einkommen in der Gesamtbevölkerung mit besonders wenig Geld auskommen muss. Die wissenschaftliche Annäherung daran, wie viele Menschen in diesem Sinne als arm gelten, erfolgt über die sogenannte Armutsgefährdungsquote.

Armut kann jedoch sehr vielschichtig sein und bezieht sich bei weitem nicht allein auf materielle Lebenslagen. Relative Armut bildet für viele Menschen eine Barriere zur Teilhabe. Besonders die persönliche Gesundheit, die individuellen Bildungschancen und die Teilhabe am sozialen Leben sind bei einem Leben in Armut häufig eingeschränkt.


Relative Armut - Armutsgefährdungsquote

Die sogenannte Armutsgefährdungsquote gilt als ein Indikator für die Entwicklung von Armut und auch für die Gefahr sozialer Ausgrenzung.

In Deutschland gelten Menschen dann als armutsgefährdet, wenn sie mit 60 Prozent des Medians der sogenannten Äquivalenzeinkommen (Haushaltsnettoeinkommen) auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten in Brandenburg im Jahr 2023 beispielsweise Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 1.232 Euro und Familien mit zwei Kindern mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 2.588 Euro als armutsgefährdet.

Nach der amtlichen Sozialberichterstattung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erstergebnis des Mikrozensus 2023) lag Brandenburgs sogenannte Armutsgefährdungsquote gemessen am Landesmedian im Jahr 2023 bei 14,5 Prozent (Deutschland: 16,6 Prozent).

Die sogenannte Armutsgefährdungsquote gilt als ein Indikator für die Entwicklung von Armut und auch für die Gefahr sozialer Ausgrenzung.

In Deutschland gelten Menschen dann als armutsgefährdet, wenn sie mit 60 Prozent des Medians der sogenannten Äquivalenzeinkommen (Haushaltsnettoeinkommen) auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten in Brandenburg im Jahr 2023 beispielsweise Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 1.232 Euro und Familien mit zwei Kindern mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 2.588 Euro als armutsgefährdet.

Nach der amtlichen Sozialberichterstattung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erstergebnis des Mikrozensus 2023) lag Brandenburgs sogenannte Armutsgefährdungsquote gemessen am Landesmedian im Jahr 2023 bei 14,5 Prozent (Deutschland: 16,6 Prozent).

Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Statistikportal):


Armutsrisiken

Durch statistische Erhebungen, beispielsweise des Statistischen Bundesamtes, lassen sich bestimmte Bevölkerungsgruppen erkennen, die einem überdurchschnittlich hohem Armutsrisiko ausgesetzt sind. Dazu gehören vor allem Menschen im Sozialleistungsbezug, Menschen mit Behinderung sowie Menschen mit Migrationsgeschichte.

Ebenso unterliegen bestimmte Altersgruppen und Haushaltsstrukturen einem höheren Armutsrisiko. Dieses ist bei den minderjährigen und jungen Menschen bis 25 Jahre am höchsten. Haushalte mit vielen Kindern oder Alleinerziehendenhaushalte weisen hingegen die höchsten Armutsrisiken auf, wenn man die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen vergleicht.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Lebenschancen und Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Familien stark von ihrer wirtschaftlichen Lage abhängig sind. Das heißt Kinder, die in armutsbetroffenen Familien aufwachsen, haben im Durchschnitt schlechtere Bildungschancen, eine schlechtere Gesundheit und weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Da diese Faktoren einen direkten Einfluss auf die späteren Berufs- bzw. Karrierechancen haben, spricht man häufig von der „Armutsfalle“ – Kinder, die in wirtschaftlich prekären Verhältnissen aufwachsen unterliegen auch als Erwachsene einem signifikant höherem Armutsrisiko als Kinder aus einkommensstarken Familien. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen erfordert von den Betroffenen außerordentlich viel Energie und ist auch in wohlhabenden Ländern wie Deutschland ohne Hilfe von außen nur schwer zu bewerkstelligen.

Durch statistische Erhebungen, beispielsweise des Statistischen Bundesamtes, lassen sich bestimmte Bevölkerungsgruppen erkennen, die einem überdurchschnittlich hohem Armutsrisiko ausgesetzt sind. Dazu gehören vor allem Menschen im Sozialleistungsbezug, Menschen mit Behinderung sowie Menschen mit Migrationsgeschichte.

Ebenso unterliegen bestimmte Altersgruppen und Haushaltsstrukturen einem höheren Armutsrisiko. Dieses ist bei den minderjährigen und jungen Menschen bis 25 Jahre am höchsten. Haushalte mit vielen Kindern oder Alleinerziehendenhaushalte weisen hingegen die höchsten Armutsrisiken auf, wenn man die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen vergleicht.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Lebenschancen und Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Familien stark von ihrer wirtschaftlichen Lage abhängig sind. Das heißt Kinder, die in armutsbetroffenen Familien aufwachsen, haben im Durchschnitt schlechtere Bildungschancen, eine schlechtere Gesundheit und weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Da diese Faktoren einen direkten Einfluss auf die späteren Berufs- bzw. Karrierechancen haben, spricht man häufig von der „Armutsfalle“ – Kinder, die in wirtschaftlich prekären Verhältnissen aufwachsen unterliegen auch als Erwachsene einem signifikant höherem Armutsrisiko als Kinder aus einkommensstarken Familien. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen erfordert von den Betroffenen außerordentlich viel Energie und ist auch in wohlhabenden Ländern wie Deutschland ohne Hilfe von außen nur schwer zu bewerkstelligen.


ESF+-Förderprogramm „Stark vor Ort“

Das Sozialministerium (MSGIV) unterstützt die Brandenburger Kommunen und Träger der Wohlfahrt mit dem Förderprogramm „Stark vor Ort – Soziale Integration von armutsbedrohten Kindern und ihren Familien“ bei der Erarbeitung kommunaler Armutspräventionskonzepte und bei der Durchführung von Projekten zur Armutsprävention und -bekämpfung. Das Programm wird aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und aus Landesmitteln kofinanziert und durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Bewilligungsbehörde umgesetzt.   

Das Sozialministerium (MSGIV) unterstützt die Brandenburger Kommunen und Träger der Wohlfahrt mit dem Förderprogramm „Stark vor Ort – Soziale Integration von armutsbedrohten Kindern und ihren Familien“ bei der Erarbeitung kommunaler Armutspräventionskonzepte und bei der Durchführung von Projekten zur Armutsprävention und -bekämpfung. Das Programm wird aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und aus Landesmitteln kofinanziert und durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Bewilligungsbehörde umgesetzt.   


Zuwendungen im Bereich Vermeidung und Bekämpfung von Armut und deren Folgen

Außerdem gewährt das Land Brandenburg Zuwendungen für Projekte zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut und deren Folgen. Ziel der Förderung sind insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien, wie z.B. Hilfestellung, Informations- und Beratungsangebote sowie die Vernetzung von Projekten.

Zuwendungsanträge können beim Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg (LASV) gestellt werden.

Außerdem gewährt das Land Brandenburg Zuwendungen für Projekte zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut und deren Folgen. Ziel der Förderung sind insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien, wie z.B. Hilfestellung, Informations- und Beratungsangebote sowie die Vernetzung von Projekten.

Zuwendungsanträge können beim Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg (LASV) gestellt werden.