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Weitere Lottomittelförderung für Inklusionsprojekt Glauer Hof in Trebbin

Sozialministerin Nonnemacher und Landesbehindertenbeauftragte Armbruster informieren sich über Baufortschritt

- Erschienen am 30.08.2024 - Presemitteilung 150/2024

Gemeinsames und selbstbestimmtes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen – das kann man jetzt im denkmalgeschützten Glauer Hof in Trebbin (Teltow-Fläming). Die Glauer Hof – Inklusion leben gGmbh schafft in dem Ensemble insgesamt 25 größtenteils barrierefreie Wohnungen, 14 davon sind jetzt fertiggestellt worden. Alternative Wohnformen wie diese leisten einen wichtigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft, wie sie von Brandenburgs Landesregierung angestrebt wird. Das Sozialministerium förderte das Vorhaben in diesem Jahr mit rund 27.800 Euro für den Einbau eines öffentlichen WCs für Rollstuhlfahrer. Sozialministerin Ursula Nonnemacher und die Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster besuchten heute die Feier anlässlich dessen Fertigstellung.

Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Von Projekten wie diesen müsste es noch viel mehr geben in Brandenburg. Sie sorgen für Teilhabe und für ein soziales Miteinander. Das ist gelebte Inklusion im besten Sinne und zudem ein wichtiges Kriterium der UN-Behindertenrechtskonvention. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch am gesellschaftlichen Leben uneingeschränkt teilhaben kann. Es ist daher unser Ziel, dass alte und junge Menschen, reiche und arme, Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf gemeinsam in den Quartieren und Sozialräumen leben können. Ich freue mich daher sehr, dass wir dieses vorbildliche Projekt nach einer Förderung im vergangenen Jahr nun erneut finanziell aus Lottomitteln unterstützen konnten.“

Janny Armbruster, Landesbehindertenbeauftragte Brandenburg: „Der barrierefreie Zugang zu Gebäuden, Wohnraum, Dienstleistungen oder Informationen ist für Menschen mit Behinderung Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte und autonome Lebensgestaltung. Dieser Zugang aber ist oder wird vielen Menschen mit Behinderungen im wahrsten Sinne des Wortes heute häufig noch verbaut. Umso mehr steht das Wohnprojekt Glauer Hof beispielhaft dafür, wie wir sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig miteinander leben können. Chapeau!“

Das Wohnprojekt Glauer Hof ist Bestandteil der teilweise denkmalgeschützten Siedlung Friedensstadt Weißenberg im Trebbiner Ortsteil Glau, die zwischen 1920 und 1935 durch Joseph Weißenberg (1855-1941) und seine Anhänger, die spätere Johannische Kirche, als christliches Siedlungswerk errichtet wurde. Beim Glauer Hof, erbaut 1922 nach einem Entwurf des Architekten Willy Fromholz, handelt es sich um einen Vierseithof, der in früheren Zeiten als Wohnraum, Poststelle, Kolonialwarenladen, Privatschule für die Siedlungskinder und Verwaltungsgebäude diente.

Die eigens zu diesem Zweck gegründete Glauer Hof – Inklusion leben gGmbH saniert das seit zehn Jahren leerstehende Gebäudeensemble derzeit denkmalgerecht und ergänzt es um zwei Neubauten, in denen insgesamt 25 Wohneinheiten für Menschen mit und ohne Behinderungen entstehen sollen, 21 davon barrierefrei. Ziel ist es, über ein reines Mietverhältnis hinaus ein gemeinschaftliches Wohnen zu ermöglichen. Neben einem Begegnungsraum für Gespräche und gemeinschaftliche Treffen ist unter anderem ein Raum der Stille zur inneren Einkehr geplant.

Der nun fertiggestellte erste Bauabschnitt umfasst 14 Wohnungen mit einer Größe zwischen 23 und 67 Quadratmetern, von denen zehn barrierefrei sind. Im Erdgeschoss entstehen zwei Wohnungen für Menschen mit Sehbehinderung sowie zwei Wohnungen für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Sozialministerium den Einbau eines Treppenliftes und zweier Einbauküchen für Menschen mit Sehbehinderung mit rund 27.600 Euro aus Lottomitteln unterstützt.

Weitere Informationen: https://glauer-hof.de/