Zeigen, wie Inklusion funktionieren kann
Zwei neue Dokumentarfilme im Auftrag des Sozialministeriums und der Landesbehindertenbeauftragten produziert
- Erschienen am - PresemitteilungEine wahrhaft inklusive Gesellschaft zu schaffen, an der alle Menschen gleichermaßen und selbstbestimmt teilhaben, unabhängig davon, ob sie behindert sind oder nicht – diesem Ziel hat sich Deutschland bereits 2009 mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet. Doch insbesondere für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Lernbehinderungen bestehen im alltäglichen Leben noch viele Barrieren, die ihre Chancen auf Teilhabe schmälern. An Entscheidungen, die ihr eigenes Leben betreffen, werden sie oft nicht beteiligt. Beispiele dafür, wie Inklusion funktionieren kann, zeigen zwei Dokumentarfilme, die im Auftrag des Sozialministeriums und der Landesgleichstellungsbeauftragten Janny Armbruster produziert wurden und die jetzt im Internet abrufbar sind.
Janny Armbruster, Landesbehindertenbeauftragte Brandenburg: „Filme sind ein gutes Mittel, um zu zeigen, was Inklusion eigentlich bedeutet. Mit dem Medium erreicht man viele Menschen, die sich sonst vielleicht weniger mit dem Thema beschäftigen. Filme sind leicht zugänglich, sie veranschaulichen sehr gut, mit welchen Problemen Menschen mit Behinderungen im Alltag ausgesetzt sind und wie sich ihre Situation verbessern lässt. Die beiden aktuellen Filme sind ganz wunderbare Beispiele dafür, wie Inklusion gelingen kann und wie sie funktionieren sollte.“
„Wa(h)re Liebe“ vom Theaterlabor „Hatschisi“
Wie sich Menschen mit Lernbehinderungen fühlen, veranschaulicht das inklusive Theaterlabor „Hatschisi“, das im Potsdamer Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum ansässig ist. Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt des Theaterlabors, „Wa(h)re Liebe“, wurde kürzlich im Rahmen eines Festivals mit Aufführungen und Workshops aufgeführt. Die Landesbehindertenbeauftragte begleitete die Gruppe zusammen mit einer Videoproduktionsfirma bei den Endproben und ihrer öffentlichen Performance. Daraus entstand ein Film, in dem Eindrücke des Festivals festgehalten wurden.
Das Theaterlabor „Hatschisi“ ist eine künstlerische Plattform für studierte Künstlerinnen und Künstler sowie für Menschen, die keinen Zugang zu einer professionellen künstlerischen (Aus)Bildung haben, die sich aber über künstlerische Ausdrucksformen vermitteln möchten. Für nahezu jeden Menschen soll es möglich sein, im Theaterlabor aktiv zu werden. Deswegen stellt das Theaterlabor Inklusionsassistenzen zur Verfügung. Ziel ist eine möglichst weitgehende Barrierefreiheit für alle Arbeiten und Tätigkeiten, die im Labor ausgeführt werden. Die „Hatschisis“ treffen sich regelmäßig in größeren oder auch kleineren Teams, um unter professioneller Anleitung mit Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam zu trainieren, zu diskutieren, Fragen zu stellen und zu forschen.
Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=J0cnyWHTHq8
„Darius und die Einzelfallhilfe“
In einem sechsminütigen Film wird die Geschichte von Darius erzählt. Darius arbeitet als Koch in der Einzelfallhilfe-Manufaktur. Er wird begleitet von seinem Einzelfallhelfer Tobias, mit dem er sich gemeinsam sportlich betätigt, sowie von seiner Einzelfallhelferin Petra, die im Arbeitsalltag an Darius‘ Seite ist.
„Gemeinsam selbstbestimmt Leben“ lautet das Motto der Einzelfallhilfe-Manufaktur Potsdam. Seit 2011 setzt sich der gemeinnützige Verein in Potsdam und Brandenburg für Inklusion ein. Ziel ist es, Menschen, Kinder und Jugendliche mit Behinderungen soziale Teilhabe sowie den Zugang zu Bildung und die Entwicklung von größtmöglicher Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=MEzOVWbfByY
Produziert wurden die Filme von der Firma 414films.
Weitere Filme der Landesbehindertenbeauftragten sind unter https://www.youtube.com/results?search_query=Janny+Armbruster abrufbar.