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Hitzeschutz für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter

Gesundheitsstaatssekretär Dr. Götz informiert sich über Lottomittelprojekt in Potsdam

- Erschienen am 27.08.2024 - Presemitteilung 146/2024
Dr. Thomas Götz und Martin Neumann

Angesichts des Klimawandels unterstützt das Gesundheitsministerium aktiv Maßnahmen zum Hitzeschutz und zur Energieeffizienz von Gebäuden. So wurde aktuell der Einbau von elektronischen Verschattungsanlagen an den Fenstern der Schule für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter in Potsdam mit 46.750 Euro aus Lottomitteln gefördert. Träger der Schule ist das Brandenburgische Bildungswerk für Medizin und Soziales e.V. (BBW), eine renommierte Einrichtung für Aus-, Weiter- und Fortbildung im Gesundheits- und Sozialwesen. Die Maßnahme war nötig geworden, weil sich die Schulungsräume im Sommer stark aufheizten und durch Klimaanlagen mit hohem Energieverbrauch aufwendig heruntergekühlt werden mussten. Umgesetzt wurde das Projekt von der Wohnungsgenossenschaft PWG 1956 eG als Vermieterin der Räumlichkeiten. Gesundheitsstaatssekretär Dr. Thomas Götz informierte sich am heutigen Dienstag bei einem Besuch über das Vorhaben.

Staatssekretär Dr. Götz: „Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter retten Menschenleben, denn sie übernehmen die qualifizierte Erstversorgung am Notfallort. Eine fundierte Ausbildung junger Menschen zu Notfallsanitäterinnen und -sanitätern, wie sie das BBW hier anbietet, ist daher ein ganz zentraler Baustein für ein gut funktionierendes Brandenburger Gesundheitswesen, gerade auch in Zeiten wo u.a. hitzebedingte Notfälle infolge des Klimawandels zunehmen. Natürlich müssen bei einer Ausbildung nicht nur die Inhalte, sondern auch die Rahmenbedingungen stimmen. Ich freue mich daher sehr, dass wir es durch den Einsatz von Lottomitteln ermöglichen konnten, einen Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Zukunft zu leisten und zugleich Energieressourcen schonen zu können.“

Christoph Ritscher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender BBW e.V.: „Wir sind davon überzeugt, dass sich diese Investition aufgrund der klimatischen Veränderungen nicht nur positiv auf den Lehrbetrieb, sondern ebenso vorteilhaft auf die energetische Gesamtbilanz der Bildungsstätte auswirken wird.“

Das BBW wurde im Januar 1991 mit Unterstützung des Sozialministeriums gegründet. Ausbildungen im Bereich der Rettungsassistenz finden dort bereits seit 1993 statt. Nach der Neuordnung dieses Berufsfeldes im Jahr 2014 werden dort seit 2016 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter ausgebildet. Die Vollzeitkurse starten jährlich am 1. Oktober. Die Ausbildung dauert drei Jahre, in Teilzeit höchstens fünf Jahre, und beinhaltet mindestens 1.920 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht, 1.960 Stunden praktische Ausbildung in einer Lehrrettungswache sowie 720 Stunden in einem Krankenhaus.

Der theoretische und praktische Unterricht der Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen findet vor Ort im BBW statt. Für die praktische Ausbildung werden die Auszubildenden in Krankenhäusern und Lehrrettungswachen eingesetzt, die mit dem BBW kooperieren. Zusätzlich wird seit März 2020 eine berufsbegleitende Ausbildung zum Notfallsanitäter bzw. zur Notfallsanitäterin angeboten.

Um dem hohen Qualitätsanspruch der Ausbildung gerecht zu werden, verfügt das BBW über ein Indoor-Einsatzfahrzeug sowie ein Simulations- und Trainingscenter. Zudem sind in der Rettungsdienstschule des BBW zahlreiche multimediale Unterrichtsräume und verschiedene Übungskabinette vorhanden. Diese ermöglichen eine fallbasierte Unterrichtsgestaltung in vielfältigen Lernsituationen. Durch die realistische Szenerie werden den Auszubildenden interaktiv die wesentlichen Elemente des Berufs vermittelt.

Insgesamt verfügt das BBW über eine Kapazität von 60 Auszubildenden. Neben der Ausbildung zur Notfallsanitäterin bzw. Notfallsanitäter bietet die Einrichtung unter anderem Weiter- und Fortbildungen in der Notfallpflege, der Intensivpflege und Anästhesie sowie für Praxisanleitungen an. Darüber hinaus gehört auch die Berufsausbildung zur „Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung“ (FMA) im Bereich der Aufbereitung von Medizinprodukten zum Angebot des Bildungsträgers.