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Frauenministerin Nonnemacher eröffnet Ausstellung über die Potsdamer Frauenbewegung der Wendejahre

- Erschienen am 25.08.2022 - Presemitteilung 351/2022

Die Geschichte der Friedlichen Revolution im Jahr 1989 in Brandenburg dürfte den meisten gut dokumentiert erscheinen – doch es gibt noch weiße Flecken. Ein bislang wenig beleuchteter Aspekt dieser Zeit betrifft die Frauenbewegung. Eine Sonderausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam widmet sich nun dem politischen Engagement von Potsdamer Frauen während des Wendeherbstes und den ersten Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung. Die Schau und das ihr zugrundeliegende Forschungsprojekt mit dem Titel „Wir dachten, wir können die Welt aus den Angeln heben. Die Unabhängige Initiative Potsdamer Frauen (1989 bis 1995)“ wurde vom Frauenministerium mit 50.000 Euro gefördert und heute (25. August) im Beisein von Frauenministerin Ursula Nonnemacher eröffnet.

Frauenministerin Nonnemacher: „Die Geschichte von Frauen bleibt leider auch heute noch oft unsichtbar, ganz besonders gilt dies für die Geschichte politisch engagierter Frauen aus der DDR vor und nach der Wende. Die Sonderausstellung würdigt nun wichtige Potsdamer Akteurinnen dieser historisch ereignisreichen Zeit und rückt ihr Engagement und ihre Leistungen buchstäblich ins rechte Licht. Die Schau erfüllt damit ein ganz zentrales Ziel gleichstellungspolitischer Arbeit. Daher freut es mich sehr, dass dieses ebenso wunderbare wie bedeutsame Projekt, das uns so viel neues Wissen vermittelt, dank unserer Förderung realisiert werden konnte.“

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse eines 2019 gestarteten Forschungsprojekts des Vereins Autonomes Frauenzentrum Potsdam. Die Ethnologin Jeanette Toussaint, die die Schau auch kuratierte, hat dazu Zeitzeuginnen befragt, Dokumente ausgewertet und in Archiven recherchiert. Gegliedert in vier Kapitel, widmet sich die Ausstellung dem Wirken der Unabhängigen Initiative Potsdamer Frauen von ihrer Entstehung im Dezember 1989 bis zu ihrer Auflösung im Sommer 1995, den Projekten, die daraus hervorgegangen sind sowie der Frage, was aus den damaligen politischen Forderungen geworden ist und wie es aktuell um die Gleichstellung der Geschlechter steht. Die Schau porträtiert die Akteurinnen der Initiative, beschreibt ihre Rolle im demokratischen Aufbruch jener Zeit und legt den Fokus dabei auch auf die gesellschaftlichen Herausforderungen und Hemmnisse, denen sich politisch engagierte Frauen damals und heute gegenübersahen und –sehen.

Die Initiative setzte sich maßgeblich für die gesellschaftliche, juristische und politische Gleichstellung von Frauen und Männern ein und war am Aufbau demokratischer Strukturen in Potsdam sowie im Land Brandenburg beteiligt. Ihren Sitz hatte sie – gemeinsam mit anderen Gruppen der Bürgerbewegung und seinerzeit neu gegründeten Parteien – im ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnis, der heutigen Gedenkstätte Lindenstraße.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Programm mit Lesungen, Filmveranstaltungen, Diskussionen, Führungen, Stadtführungen und Workshops für Jugendliche. Die Schau ist bis zum 8. Januar 2023 in der Gedenkstätte zu sehen.

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