Integrationsprojekt „Albatros Beratungszentrum“ startet in Brandenburg
EU und Integrationsministerium fördern Vorhaben mit insgesamt rund fünf Millionen Euro
- Erschienen am - PresemitteilungDas Integrationsministerium unterstützt gelebte Willkommenskultur in Brandenburg und fördert das Projekt „Albatros Beratungszentrum in Brandenburg“, mit dem die gesellschaftliche Situation geflüchteter und zugewanderter Menschen im Land verbessert werden soll. Das Vorhaben in Trägerschaft der Albatros gGmbH ist jetzt gestartet und läuft bis zum 31. August 2027. Es wird aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union mit 4,42 Millionen Euro gefördert, das Integrationsministerium stellt als Kofinanzierungsanteil knapp 600.000 Euro zur Verfügung. Das Projekt umfasst vier Maßnahmen, mit deren Hilfe die Integration erleichtert, die Teilhabe verbessert sowie die soziale und gesundheitliche Integrationsarbeit in Brandenburg unterstützt werden sollen.
Integrationsministerin Ursula Nonnemacher: „Der EU-Fördertopf AMIF ist ganz buchstäblich ein unglaublicher Gewinn für die Integrationsarbeit in Brandenburg. Bislang konnten daraus für Projekte in Brandenburg insgesamt 25,3 Millionen Euro generiert werden. Damit liegen wir im Ranking auf Platz zwei unter allen Bundesländern. Für weitere Projekte in Brandenburg mit einem Gesamtvolumen von 44,7 Millionen Euro liegen Anträge vor. Ob kleine Projekte oder große – sie alle tragen dazu bei, dass geflüchtete und zugewanderte Menschen auf allen Ebenen gut in Brandenburg ankommen können. Davon profitiert unsere ganze Gesellschaft. Denn Migrantinnen und Migranten helfen nicht nur dem Arbeitsmarkt, der händeringend in allen Branchen Fachkräfte sucht, sondern tragen durch ihre kulturelle Vielfalt und ihr soziales Engagement auch zu unserer Solidargemeinschaft bei. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem Albatros-Projekt ein weiteres Vorhaben unterstützen können, das den Betroffenen eine gute Hilfestellung für ihren Weg zur Teilhabe und Eingliederung in unsere Gesellschaft geben wird.“
Jens Lauer, Leiter des Albatros Beratungszentrums Brandenburg: „Wir sind äußerst dankbar für die finanzielle Unterstützung durch die EU und das Brandenburger Integrationsministerium. Dies ermöglicht es uns, unsere Bemühungen zur Integration und Teilhabe von Menschen zu verbessern, die oft aufgrund dramatischer und sehr belastender Lebensumstände wie Krieg, Vertreibung und Unterdrückung durch Diktatoren zu uns gekommen sind. Dabei tragen viele von ihnen einen sehr schweren Rucksack mit belastenden Erfahrungen mit sich herum. Je leichter dieser Rucksack wird, desto schneller und flexibler werden sich diese Menschen in Deutschland zurechtfinden und ihren Beitrag zu unserem Gemeinwesen leisten. Das Albatros Beratungszentrum wird in den kommenden Jahren eng mit lokalen Partnern und Interessengruppen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Projekt die Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppe bestmöglich anspricht.“
Im „Albatros Beratungszentrum in Brandenburg“ sollen unter dem Motto „Ankommen verbessern, Integration vereinfachen, Teilhabe ermöglichen“ vier Maßnahmen umgesetzt werden:
- Im Rahmen der Projektmaßnahme 1 werden muttersprachliche psychosoziale Beratungen realisiert, die Klientinnen und Klienten darin unterstützen, psychosozialen Belastungsfaktoren wirksam zu begegnen.
- Projektmaßnahme 2 zielt darauf ab, im Rahmen diagnostischer Gespräche etwaige besondere Schutzbedarfe aufgrund seelischer Notlagen zu identifizieren.
- Die Projektmaßnahme 3 beinhaltet muttersprachliche Gesundheitsberatungen, unter anderem zum deutschen Gesundheitssystem und zu spezifischen Gesundheitsthemen wie beispielsweise Impfungen.
- Die Projektmaßnahme 4 wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Migrationssozialarbeit sowie öffentlicher Einrichtungen, die in ihrem Berufsalltag mit geflüchteten Menschen arbeiten. Dabei werden Schulungen insbesondere zum Thema Kommunikation angeboten und realisiert.
Alle Projektmaßnahmen sind hybrid angelegt, sodass Beratungen persönlich oder online durchgeführt werden können. Dies gewährleistet, dass Menschen auch in ländlichen Gegenden Brandenburgs durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts unterstützt werden können.
Kontakt: Jens Lauer, Projektleitung, Albatros Beratungszentrum Brandenburg, Telefon: 01578 - 0513508, E-Mail: medien@albatros-bz.de, Albatros gGmbH, Markgrafendamm 16, 10245 Berlin
Hintergrund
Die Europäische Union fördert mit dem „Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds“ (AMIF) Projekte etwa zur Verbesserung von Integrationschancen und der Aufnahmebedingungen für Geflüchtete. Deutschland kann insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Euro in der Förderperiode 2021-2027 erwarten. Hinzu kommen Mittel für die Kofinanzierung, die von den Ländern, den Kommunen sowie weiteren Partnern übernommen werden. Für die Umsetzung des AMIF und damit auch für die Bearbeitung der Anträge ist in Deutschland das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als EU-Verwaltungsbehörde zuständig. Weitere Informationen: https://www.eu-migrationsfonds.de