„Pflege-Vor-Ort-Tour“ - Ministerin Nonnemacher besucht kommunale Pflegeprojekte
- Erschienen am - PresemitteilungDer Pakt für Pflege hat zum Ziel, insbesondere die häusliche Pflege vor Ort zu stärken und nachhaltig zu stabilisieren. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor allem im ländlichen Raum sollen entlastet, Beratungsstrukturen ausgebaut und die Fachkräftesicherung in der Pflege durch attraktive Ausbildungs- und Beschäftigungsbedingungen gefördert werden. Vor gut eineinhalb Jahren hat Sozialministerin Ursula Nonnemacher mit den Mitgliedsorganisationen des Landespflegeausschusses den Pakt für Pflege unterschrieben. In einer „Pflege-Vor-Ort-Tour“ macht sich die Ministerin ein Bild von den ersten auf den Weg gebrachten Maßnahmen.
Bei Ihrer Tour durch mehrere Landkreise und kreisfreie Städte besucht Ministerin Nonnemacher Praxisbeispiele in den Kommunen, trifft die jeweiligen Landrätinnen und Landräte und Oberbürgermeister und weitere Akteure vor Ort, um sich zum Thema Pflege auszutauschen.
Sozialministerin Nonnemacher: „Die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im Quartier‘. Genau dort, wo die Menschen leben, zuhause sind und alt werden möchten. Mit dem Pakt für Pflege stärken wir die Pflege vor Ort in allen Landesteilen. Mit konkreten Projekten unterstützen und entlasten wir gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern gezielt Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Die Angebote richten sich an den Bedürfnissen der Menschen aus. Es sind konkrete Maßnahmen, die dabei helfen, Pflegebedürftigkeit zu verzögern, zu verringern oder sogar zu vermeiden. Für pflegebedürftige Menschen wollen wir durch vielfältige und flexible Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.“
Erste Station der Pflegetour ist der Landkreis Barnim, der unter anderem derzeit eine digitale Pflegeberatung über ein Pflegeportal aufbaut. In Eberswalde besucht Ministerin Nonnemacher den Pflegestützpunkt sowie die Begegnungs- und Beratungsstätte „Aufwind“. Dort informiert sie sich unter anderem über die Akquise, Schulung und Begleitung von Pflege – und Demenzlotsen.
Bereits feststehende Termine der „Pflege-Vor-Ort-Tour“ im Überblick:
- Montag, 18.07.
- Landkreis Barnim
- Dienstag, 19.07.
- Landkreis Havelland
- Mittwoch, 20.07.
- Cottbus
Landkreis Dahme-Spreewald - Donnerstag, 21.07.
- Landkreis Oder-Spree
Landkreis Märkisch-Oderland - Freitag, 22.07.
- Landkreis Ostprignitz-Ruppin
- Dienstag, 26.07.
- Brandenburg/Havel
- Mittwoch, 27.07.
- Landkreis Elbe-Elster
- Mittwoch, 24.08.
- Potsdam
- Donnerstag, 25.08.
- Landkreis Spree-Neiße
- Freitag, 21.10.
- Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Einzelheiten zu den Besuchen entnehmen Sie bitte den gesonderten Termineinladungen.
Der Pakt für Pflege wurde am 23. Dezember 2020 mit den Mitgliedsorganisationen des Landespflegeausschusses im MSGIV unterzeichnet. Er fußt auf vier thematischen Säulen - „Pflege vor Ort“, „Pflegeberatung ausbauen“, „Investition in Tages- und Kurzzeitpflege“ sowie „Ausbildung und Fach -bzw. Arbeitskräfte-Sicherung“. Für die Umsetzung stehen im Landeshaushalt jährlich rund 22 Millionen Euro zur Verfügung.
Hintergrund
Im Land Brandenburg leben knapp 154.000 pflegebedürftige Menschen. Von den Pflegebedürftigen sind 61,5 Prozent weiblich und 38,5 Prozent männlich. Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen in Brandenburg sind über 75 Jahre.
Der Anteil der pflegebedürftigen Menschen an der Gesamtbevölkerung liegt mit rund 6,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 5 Prozent und wird im Zuge der demografischen Entwicklung weiter steigen. Die personelle Situation in der Pflege spitzt sich weiterhin zu, auch weil in Teilen des Landes die Anzahl erwerbsfähiger Menschen dramatisch zurückgeht. Insofern ist die Gewährleistung einer guten pflegerischen Versorgung eine große sozialpolitische Herausforderung.
Die pflegerische Versorgung ist im Land Brandenburg von einer Pflege in der Häuslichkeit geprägt. Im Jahr 2019 wurden über 80 % der pflegebedürftigen Menschen (PG 2 – 5) in der Häuslichkeit gepflegt. 28 % aller Pflegebedürftigen nahmen Leistungen ambulanter Pflegedienste in Anspruch. 54,4 % erhielten Pflegegeld und werden von Angehörigen gepflegt. Nur knapp 17 % aller Pflegebedürftigen werden dauerhaft in vollstationären Pflegeheimen versorgt.
Der Landespflegeausschuss berät über Fragen der Finanzierung und des Betriebs von Pflegeeinrichtungen sowie der Pflegeversicherung. In ihm sind die Pflegekassen, der Medizinische Dienst, Verbände der Pflegeeinrichtungen, das Sozialministerium sowie das Landesamt für Soziales und Versorgung, der Verband der Privaten Krankenversicherung, Verbände der Pflegeberufe, die kommunalen Spitzenverbände und Gewerkschaften sowie der Landesbehindertenbeirat, der Landesseniorenrat, der Pflegeschulbund, die BTU Cottbus-Senftenberg, die Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg und Gewerkschaften vertreten.