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Frauenstaatssekretärin Töpfer: „Gewalt gegen Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter entgegenwirken“

Internationaler Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiter*innen am 17. Dezember

- Erschienen am 16.12.2023 - Pressemitteilung 280/2023

Weltweit erfahren Sexarbeiter*innen aufgrund ihrer Tätigkeit Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt. Zum Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiter*innen (17. Dezember) ruft Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer zu Solidarität und Unterstützung auf.

Staatssekretärin Töpfer: „Unser Ziel ist es, dass Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Brandenburg sicher und gewaltfrei tätig sein können. Der heutige Tag schafft Bewusstsein dafür, denn auch in unserem Bundesland sind sie Gewalt ausgesetzt. Diese Gewalt hat verschiedene Formen und betrifft vor allem Frauen. Diskriminierung und Stigmatisierung von Sexarbeit sind wesentliche Ursache dafür. Jeglicher Art sexualisierter Gewalt müssen wir entschieden entgegentreten. Dafür sind Sensibilisierung, Kampf gegen Vorurteile sowie die Erhebung verlässlicher Daten von zentraler Bedeutung. Bei den Gewaltfällen in der Sexarbeit ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, denn sie geschieht meist unbemerkt und bleibt unsichtbar.“

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) unterstützt die Fachberatungsstelle IN VIA in diesem Jahr mit einer Förderung in Höhe von 169.500 Euro. IN VIA betreut Sexarbeiter*innen in Brandenburg und berät zu verschiedenen Themen. In Fällen von Gewalt wird, wenn gewünscht, Kontakt mit der Polizei hergestellt und geholfen, eine sichere Unterbringung zu finden oder weitere Opferschutzmaßnahmen in Anspruch nehmen zu können.

Hintergrund

Sexarbeit ist in Deutschland durch das Prostituiertenschutzgesetz geregelt. Zur Umsetzung im Land Brandenburg hat das MSGIV unter anderem einen behördlichen Austausch mit allen relevanten Akteur*innen im Bereich der Prostitution und Prävention von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung gegründet, um gemeinsam die Lebenssituation der Sexarbeiter*innen im Land Brandenburg zu verbessern. Sexarbeiter*innen sollen ihre Tätigkeit unter sicheren und menschenwürdigen Bedingungen ausüben können, ohne sich selbst oder andere gesundheitlich zu gefährden.

Sexarbeit bezeichnet eine konsensuelle sexuelle Dienstleistung zwischen volljährigen Personen gegen Entgelt oder andere materielle Güter. Im weiteren Sinne handelt es sich um einen Oberbegriff für sämtliche Formen sexueller und erotischer Arbeit.

Der Internationale Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter entstand 2003 in den USA als Gedenktag für die Opfer eines Serienmörders, der über 40 Sexarbeiterinnen in Seattle im Bundesstaat Washington ermordete.