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Corona-Teststrategie für stationäre Pflege startet

Gesundheitsministerium und DRK unterzeichnen Vertrag zur Durchführung von Testungen auf SARS-CoV-2

- Erschienen am 14.08.2020 - Presemitteilung 375/2020

Nach Kitas und Schulen startet die Corona-Teststrategie des Landes Brandenburg jetzt auch im Bereich der stationären Pflege. Ab sofort können sich alle Beschäftigten in stationären Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe, die bewohnernahe Tätigkeiten ausüben, bis Ende November zwei Mal auf das Coronavirus SARS-CoV-2 testen lassen. Dieses freiwillige Angebot können zudem Lehrkräfte in Pflegeschulen nutzen. Außerdem sollen im Rahmen einer Stichprobe ein Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen zweimalig getestet werden. Für die logistische Durchführung dieses Teils der Teststrategie hat das Gesundheitsministerium einen Vertrag mit dem Deutschen Roten Kreuz Landesverband Brandenburg e.V. (DRK) unterzeichnet. Für die Analyse der Testungen werden Kapazitäten des Landeslabors Berlin-Brandenburg genutzt. Die Kosten in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro werden aus dem Corona-Rettungsschirm des Landes finanziert.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Bei älteren Menschen mit Grunderkrankungen ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich höher. Deshalb müssen wir sie besonders vor COVID-19 schützen. Seit Mitte Juni haben wir in Brandenburg zum Glück keinen einzigen Corona-Fall mehr in einer stationären Einrichtung zu verzeichnen. Das haben wir vor allem dem verantwortungsvollen und konsequenten Vorgehen in den Einrichtungen und allen Beschäftigten in der Pflege und der Eingliederungshilfe zu verdanken. Danken möchte ich ausdrücklichen auch Bewohnerinnen und Bewohnern und den Angehörigen, die die Einschränkungen mitgetragen haben und damit großen Belastungen ausgesetzt waren.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es aber jederzeit passieren, dass das Virus etwa durch Pflegekräfte, die ohne ihr eigenes Wissen infiziert sind, in ein Pflegeheim eingetragen wird. Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir jetzt, wo nach der Hauptreisezeit und zum Start des Schuljahres das Infektionsrisiko insgesamt wieder größer wird, auch im stationären Pflegebereich zusätzlich testen. Die Teststrategie des Landes ist als zusätzliches Angebot zu den bereits bestehenden Testmöglichkeiten durch die Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitsämter oder Arbeitgeber zu verstehen. Sie soll eine sogenannte Punktprävalenz-Untersuchung in den stationären Einrichtungen als Bereich mit erhöhtem Risiko ermöglichen.“

In Brandenburg gibt es rund 20.500 Beschäftigte in stationären Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen, die bewohnernahe Tätigkeiten ausüben, sowie rund 1.060 Lehrkräfte in Pflegeschulen. Ein Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner vollstationärer Einrichtungen sind circa 310. Damit können also insgesamt 21.900 Personen im Rahmen der Teststrategie Pflege getestet werden.

Die Abstrich-Untersuchungen mit PCR-Verfahren sind durch die jeweilige Einrichtung sicherzustellen und können in der Regel durch dort vorhandenes qualifiziertes Personal vorgenommen werden. Die notwendigen Testkapazitäten (Abstrichtupfer und Diagnostik) stellt das Landeslabor Berlin-Brandenburg zur Verfügung. Die Proben werden vom DRK von den Einrichtungen zum Landeslabor transportiert.