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Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Gesundheitsrisiken durch Hitze sehr ernst nehmen“

Bundesweiter Hitzeaktionstag am 14. Juni – Motto: „Mit Hitze keine Witze“

- Erschienen am 14.06.2023 - Presemitteilung 153/2023

Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags (14. Juni 2023) erklärt Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Hitze wird zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko, das wir sehr ernst nehmen. Allein im vergangenen Jahr wurden 219 Hitzetote in Brandenburg registriert. Angesichts des Klimawandels und der steigenden Temperaturen wird es immer notwendiger, Maßnahmen zu ergreifen, um Hitzeschäden zu verhindern. Der bundesweite Hitzeaktionstag hilft, für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“ Initiatoren des Hitzeaktionstages sind die Bundesärztekammer und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit. Das Motto lautet „Mit Hitze keine Witze“.

Auf Initiative des Brandenburger Gesundheits- und des Klimaschutzministeriums ist am 9. Juni 2023 das „Zentrale Netzwerk Hitzeaktionsplan Brandenburg“ gegründet worden. Das Netzwerk ist Bestandteil der Umsetzung des Gutachtens zum Hitzeaktionsplan für Brandenburg. Mit der Umsetzung des Gutachtens will die Landesregierung die Brandenburger Bevölkerung vor den Auswirkungen extremer Hitze schützen.

Ziel des Netzwerks ist es, alle relevanten Akteurinnen und Akteure auf Landesebene zu bündeln und konkrete Hitzeschutz-Maßnahmen zu entwickeln. Die Gründung des Netzwerktreffens ist ein zentrales Ziel des im vergangenen Jahr vorgestellten Gutachtens zum Hitzeschutz, das vom Klimaschutz- sowie vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurde. Der Hitzeaktionsplan ist ein Teil der Klimaanpassungsstrategie des Landes.

Nonnemacher: „In vielen brandenburgischen Kommunen werden bereits verschiedene Hitzeschutzmaßnahmen umgesetzt. Wie zum Beispiel in der Landeshauptstadt Potsdam, wo Risikogruppen gezielt Informationen erhalten und ein Hitzetelefon Tipps und Hinweise gibt, wie man sich im Alltag an heißen Tagen schützen kann. Dieses Engagement für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz muss weiter intensiviert werden. Hitzeaktionspläne in Kommunen sind wichtig, um die Auswirkungen von extremen Hitzeereignissen auf die Bevölkerung zu minimieren.“

Hitze kann den menschlichen Organismus gesundheitlich stark belasten und verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen. Bei hohen Temperaturen muss das körpereigene Kühlsystem vermehrt Anstrengungen unternehmen, um die normale Köpertemperatur von circa 37 Grad Celsius zu halten. Diese zusätzlichen Belastungen des Herz-Kreislaufsystems sowie ein möglicher Flüssigkeitsmangel durch verstärktes Schwitzen können zu hitzebedingten Erkrankungen wie z.B. Hitzeerschöpfung, Hitzekrämpfen, einem Hitzschlag oder Austrocknung führen, die zum Teil lebensbedrohlich sind.

Überhitzung, Wasser- und Elektrolytverlust belasten vor allem das Gehirn, den Kreislauf und die Nieren. Bestehende Erkrankungen von Herz, Lunge und Nieren können sich verschlimmern und auch Frühgeburtsraten erhöhen sich bei Hitzewellen. Letztlich kann Hitze auch zum Tod führen, was die Sterblichkeit vor allem in Jahren mit sehr heißen Sommern deutlich erhöht.

Besonders gefährdet von Hitzebelastung sind ältere Menschen, chronisch Kranke, Kleinkinder und Schwangere sowie pflegebedürftige Personen. Ihnen muss besondere Aufmerksamkeit in Hitzeperioden geschenkt werden. Aber auch Menschen, deren Arbeitsplatz im Freien oder in der Nähe von industriellen Wärmequellen sich befindet, können betroffen sein.

In vergangenen Sommer wurden an 18 Tagen Hitzewarnungen vom Deutschen Wetterdienst ausgesprochen. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg registrierte im vergangenen Jahr 219 Hitzetote für Brandenburg. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2021 (111) und sogar mehr als vier Mal so viele wie im Durchschnitt der Jahre seit 1985 (54). Zum Vergleich: 2020 waren 145 Hitzetote erfasst worden, 2019 waren es 126. Der bisherige traurige Rekord wurde 2018 mit 362 Hitzetoten erreicht.

Hintergrund

Sowohl die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) als auch die Sozialministerkonferenz (ASMK) haben bereits 2020 bezüglich der Umsetzung der Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen einstimmige Beschlüsse gefasst (GMK-Beschluss „Der Klimawandel - eine Herausforderung für das deutsche Gesundheitswesen“: https://www.gmkonline.de/Beschluesse.html?id=1018&jahr=2020, ASMK-Beschluss „Hitzeaktionspläne gemeinsam voranbringen: https://www.asmk.saarland/media/zv3jpeny/2020-12-11_externes_protokoll_der_asmk_komplett_final.pdf).

Mehr Informationen zum Thema Hitze auf der Internetseite des Brandenburger Gesundheitsministeriums: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/gesundheit/umweltbezogener-gesundheitsschutz/hitze-sonne-und-uv-strahlung/