Hauptmenü

Frauenministerium beteiligt sich an Aktion „Orange Bänke gegen Gewalt an Frauen“

- Erschienen am 12.06.2024 - Presemitteilung 107/2024
von links nach rechts: Landesintegrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo, Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg, Ministerin Ursula Nonnemacher, Behindertenbeauftragte Janny Armbruster und Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer

Die Botschaft ist klar: „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“. Diese Botschaft steht auf orangenen Bänken – die ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Das Brandenburger Frauenministerin beteiligt sich an dieser internationalen Initiative, mit der das Thema noch stärker in das Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung gerückt werden soll. Im Foyer des Ministeriums in Potsdam wurde jetzt eine orange Bank aufgestellt.

Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf nicht toleriert werden! Geschlechtsspezifische Gewalt ist kein ‚Frauenproblem‘, sondern ein wichtiges Thema, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft betrifft und angehen muss. Diese Gewalt findet tagtäglich in vielen Lebensbereichen statt, zuhause, in der Öffentlichkeit und auch in sozialen Netzwerken. In Brandenburg sind die Zahlen von häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr um acht Prozent gestiegen. Die nüchterne Statistik allein muss eigentlich schon fassungslos machen, dennoch wird die strukturelle Gewalt gegen Frauen oft noch im Privaten verortet. Deshalb ist es wichtig, das Thema Gewalt aus der Tabuzone zu holen und immer wieder auch im öffentlichen Raum darauf aufmerksam zu machen. Die orangenen Bänke sind dafür ein Zeichen.“

Brandenburgs Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Wir können gar nicht häufig genug auf häusliche und sexualisierte Gewalt aufmerksam machen. Ich danke dem Verein INWOLE und der KuKMA für dieses großartige Projekt, mit dem zwei Dinge erreicht werden konnten: Neben einem wichtigen Zeichen gegen Gewalt ist die orangene Bank im MSGIV auch ein gutes Beispiel für emanzipatorische Mädchen*arbeit im Land Brandenburg. Wir müssen Mädchen* und jungen Frauen* geschützte Räume ermöglichen, in denen sie Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung, zur Selbstermächtigung und zum Austausch haben. In dem Projekt konnten sie sich in handwerklichen Tätigkeiten ausprobieren, während sie gleichzeitig über ihre Rechte für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben aufgeklärt wurden. Das war Stärkung im doppelten Sinn.“

Orangene Bänke als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gibt es bundesweit. Sie erinnern symbolisch an öffentlichen Orten daran, dass geschlechtsspezifische Gewalt in der Mitte unserer Gesellschaft verübt wird und stattfindet. Orange ist die zentrale Farbe des UN-Welttages gegen Gewalt an Frauen. Auch in Brandenburg wurden bereits orangene Bänke in verschiedenen Kommunen und Institutionen aufgestellt, beispielsweise in Rathenow und Brieselang.

Die orangene Bank, die jetzt im Foyer des Frauenministeriums in Potsdam steht, wurde im Rahmen eines Empowerment-Projekts für Mädchen in Kooperation von INWOLE e. V. mit der KuKMA (Kontakt und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit im Land Brandenburg) und Teilnehmerinnen des Potsdamer Mädchen*treffs „Zimtzicken“ in der Holzwerkstatt „Werkhaus Potsdam“ gebaut. Dort findet auch in den Sommerferien wieder der kostenfreie Workshop „Mädchen* bauen eine Zukunft ohne Gewalt!“ statt.

Das Projekt wird vom Frauenministerium mit 7.648 Euro unterstützt. Mehr Informationen: https://www.inwole.de/post/m%C3%A4dchen-bauen-eine-zukunft-ohne-gewalt

In Brandenburg wurden vergangenes Jahr insgesamt 6.325 Straftaten im Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt in der Polizeilichen Kriminalstatistik registriert. Im Vergleich zu 2022 ist es ein Anstieg um 472 Fälle.

Im Januar hat die Landesregierung den Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder beschlossen, dieser bündelt ressortübergreifend 68 konkreten Maßnahmen.