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„Pflege geschlechtergerecht denken“

Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg zum Tag der Pflege – Landeskonferenz der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten

- Erschienen am 12.05.2021 - Pressemitteilung 277/2021
LGBA Konferenz Pflege

Auf einer Landeskonferenz der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten zum heutigen Tag der Pflege unterstrichen die Landesbeauftragte für die Gleichstellung von Frauen und Männer, Manuela Dörnenburg, sowie die beiden Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten (LAG), Christiane Bonk und Claudia Röttger, die Bedeutung der Pflege als Bestandteil der Daseinsfürsorge und Teilhabe in den Kommunen. Sie betonten, dass Pflege eng mit den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Rollenverständnis verbunden ist.

Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Brandenburg hat im Vergleich zu anderen Bundesländern einen sehr hohen Anteil von Menschen mit Anspruch auf Pflege, wie aus dem aktuellen Pflegemonitor des Landes hervorgeht. Seit der Herausgabe des neuesten Sozialreports wissen wir, dass zwei Drittel der Pflegebedürftigen in Brandenburg weiblich sind. Wir wissen aber auch, dass in den Krankenhäusern, Altenheimen oder mobilen Pflegeteams in erster Linie Frauen beschäftigt sind. Und der besonders in Brandenburg hohe Anteil an häuslicher Pflege wird ebenfalls vornehmlich von Frauen geleistet. Alles das passiert in den Kommunen, dort wo die Menschen leben. Deshalb lade ich am Tag der Pflege die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten zu einer Landeskonferenz mit dem Schwerpunktthema Pflege ein. Der ‚Pakt für Pflege‘ hat die Stärkung der Kommunen im Rahmen Daseinsfürsorge zum Ziel.“

LAG-Sprecherin Christiane Bonk: „Nicht erst die Pandemie hat die prekäre Situation im Bereich Pflege deutlich gemacht. Mit Covid-19 kam mit Wucht ans Tageslicht, was seit Jahren versäumt wurde.“ LAG-Sprecherin Claudia Röttger ergänzt: „Die Zeit, dass Pflege vor allem mit Aufopferung und Selbstlosigkeit in Verbindung gebracht wird, muss 2021 vorbei sein. Gerade die Kommunen müssen mit den steigenden Zahlen von zu pflegenden Personen und mangelnden Fachkräften umgehen. Als kommunale Gleichstellungsbeauftragte beobachten wir, was das für die Angehörigen und die vielen vornehmlich weiblichen Ehrenamtlichen in dem Bereich bedeutet. Es ist an der Zeit, dass die vielfältigen Tätigkeiten im Bereich der Pflege gesehen und endlich angemessen entlohnt werden.“

Die Landesgleichstellungsbeauftragte und die Sprecherinnen der LAG fordern daher mit Blick auf den Pakt für Pflege, hier nicht nachzulassen. Die meisten Menschen möchten solange wie möglich zu Hause leben. Dazu bedarf es einer kommunalen Infrastruktur, die das ermöglicht. Strukturen und Netzwerke für pflegende Angehörige sind dabei ein wichtiger Pfeiler. Mit dem Pakt für Pflege haben sich die 27 Unterzeichnenden aber auch für eine angemessene und faire Bezahlung der Menschen, die in der Pflege tätig sind, ausgesprochen.

Es gehört zu den im Landesgleichstellungsgesetz verankerten Aufgaben der Landesgleichstellungsbeauftragten, die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten bei ihrer Arbeit zu beraten und zu unterstützen (LGG §19b). Daher lädt sie regelmäßig zu Konferenzen ein. Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss aller kommunalen Gleichstellungsbeauftragten.

Weiterführende Links

Pflegemonitor Brandenburg: https://www.qgp-brandenburg.de/
Sozialreport: https://msgiv.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Sozial_spezial_Nr7.pdf