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Positive Bilanz: Über 900 Einrichtungen nutzen „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“

Dolmetscherleistungen in über 50 Sprachen per Audio oder Video unterstützen Ämter, Beratungsstellen und Einrichtungen

- Erschienen am 11.07.2024 - Presemitteilung 133/2024

Seit einem Jahr setzt das Integrationsministerium das Programm „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“ um. Damit werden Behörden und Ämter, Arztpraxen, Beratungsstellen und andere soziale und medizinische Einrichtungen bei der Kommunikation mit Geflüchteten unterstützt. Die Dolmetscherleistungen per Audio oder Video decken über 50 verschiedene Sprachen ab – von den weit verbreiteten Sprachen wie Französisch, Russisch, Arabisch bis zu seltener gesprochenen Sprachen wie Paschtu, Urdu oder Tigrinya. Über 900 Einrichtungen nutzen bereits das Angebot, etwa 4.000 Nutzerzugänge für Audiodolmetschen und 3.300 für Videodolmetschen wurden eingerichtet, was durchschnittlich acht Nutzerzugängen je angeschlossener Einrichtung entspricht. Tendenz steigend: Im Juni 2024 wurde die bislang höchste Nutzung seit Start des Programms mit über 1.000 Abrufen per Telefon oder Video in einem Monat erreicht.

Integrationsministerin Ursula Nonnemacher informierte sich über die praktischen Erfahrungen mit den Dolmetscherleistungen per Audio oder Video heute bei einem Termin im kommunalen Jobcenter MAIA in Bad Belzig. Sie sprach dort unter anderem mit Bernd Schade, Leiter des Dezernats Soziales, Arbeit und Migration des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Das Jobcenter hat insgesamt 119 Audio- und Videoanschlüsse für die Nutzung des Programms einrichten lassen.

Ministerin Nonnemacher sagte: „Das Beispiel hier im kommunalen Jobcenter zeigt, wie wichtig und erfolgreich das Dolmetscher-Programm in der Praxis ist. Damit stellen wir eine effektive Kommunikation sicher. Dies trägt wesentlich zur Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte bei, verbessert den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und verhindert Missverständnisse. Das Angebot hat die Arbeit für Geflüchtete deutlich verbessert und ist ein enormer Fortschritt in der Integrationspolitik des Landes Brandenburg. Kommunikation über Sprache ist elementar. Für Geflüchtete, die noch keine ausreichenden deutschen Sprachkenntnisse haben, kann das eine große Hürde sein, wenn sie zum Beispiel in Behörden Anträge stellen müssen oder im Krankenhaus behandelt werden. Mit dem Telefon- und Videodolmetschertool haben wir ein landesweites Angebot für alle sozialen und medizinischen Einrichtungen, für Beratungsstellen und andere Anlaufstellen sowie Behörden in Trägerschaft der Kommunen und des Landes geschaffen. Mit der steigenden Zahl der angebundenen Einrichtungen und Nutzerzugänge erhöht sich auch der monatliche Abruf der Dienstleistung spürbar.“

Die Dolmetscherleistungen können rund um die Uhr per Videokonferenz über Computer, Laptops oder Tablets sowie über das Telefon (Audiodolmetschen) genutzt werden. Anbieter der Dolmetscherleistung im Auftrag des Integrationsministeriums ist die SAVD Videodolmetschen GmbH mit Sitz in Wien. Ein Dolmetschertermin darf nur über eine berechtigte Stelle vereinbart werden. Das Programm ist für die berechtigten Einrichtungen kostenfrei. Welche Einrichtungen Zugang zu dem neuen Angebot haben, hat das Integrationsministerium in dem Faltblatt „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“ veröffentlicht.

Das Integrationsministerium Brandenburg lädt weiterhin berechtigte Einrichtungen ein, sich für das Dolmetscher-Programm zu registrieren und dieses kostenfrei zu nutzen. Interessierte Einrichtungen können sich direkt beim Anbieter SAVD GmbH melden und von den Vorteilen des Programms profitieren. Die Anmeldung erfolgt per Mai an: brandenburg@savd.at

Mehr Informationen auf der Internetseite des Integrationsministeriums: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/integration/dolmetschertool/