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Weltmädchentag: Veranstaltungen für mehr Rechte von Mädchen und jungen Frauen

- Erschienen am 10.10.2024 - Presemitteilung 171/2024

Es sind sichtbare Zeichen für die Rechte von Mädchen und jungen Frauen: Anlässlich des UN-Weltmädchentags am morgigen 11. Oktober finden auch im Land Brandenburg wieder zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen statt, zum Beispiel in Potsdam, Cottbus, Schwedt, Hohen Neuendorf, Luckenwalde oder in Brandenburg an der Havel. In der Stadt Brandenburg lädt das Projekt „Mädchen*kram“ des Demokratischen Frauenbundes Landesverband Brandenburg e.V. zur Mädchen*party auf dem Altstädtischen Markt ein. Diese Veranstaltung wird vom Gleichstellungsministerium mit 4.250 Euro aus Lottomitteln gefördert.

Gleichstellungsministerin Ursula Nonnemacher ruft alle Brandenburgerinnen und Brandenburger auf, sich an den Veranstaltungen rund um den Weltmädchentag zu beteiligen: „Der Weltmädchentag ist ein besonderer Tag, der auf die Herausforderungen und Diskriminierungen aufmerksam macht, denen Mädchen weltweit ausgesetzt sind. Mädchen erfahren auch in unserer Gesellschaft schon früh Benachteiligungen und Diskriminierung. Sie übernehmen mehr Arbeit im Haushalt, sind häufiger von sexualisierter Gewalt sowie von psychischen Erkrankungen wie Essstörungen oder Depressionen betroffen. Sie erleben Sexismus, müssen sich im Alltag mit einschränkenden Geschlechterstereotypen auseinandersetzen und werden oft mit ihren Bedürfnissen und auch ihren Fähigkeiten weniger ernst genommen. Mädchen müssen frei und selbstbestimmt aufwachsen, lernen und sich entwickeln können. Dafür setzen wir uns ein. Darum rufe ich besonders alle Mädchen auf: Kommt morgen zu den Veranstaltungen des Weltmädchentags!“

Die Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit des Landes Brandenburg (KuKMA) ist eine Fachstelle für Mädchen*arbeit und geschlechterreflektierende Jugendarbeit. Ihre Aufgaben sind die Vernetzung und Koordination pädagogisch Arbeitender und mädchenpolitisch Aktiver im Land Brandenburg sowie Lobbyarbeit für die Belange von Mädchen und jungen Frauen und der Fachkräfte, die mit ihnen arbeiten. Die KuKMA wird jährlich mit mehr als 65.000 Euro durch das Gleichstellungsministerium gefördert.

Ab November 2024 bietet die KuKMA erstmals gemeinsam mit der Fachstelle Mädchen*arbeit und Genderkompetenz in Sachsen und dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt eine berufsbegleitende Weiterbildung für „Intersektionale Mädchen*arbeit“ an. Dies ist die einzige Weiterbildung dieser Art in den ostdeutschen Bundesländern und ermöglicht die Bündelung der Expertisen und Ressourcen der drei Bundesländer. Die Teilnehmenden können sich im Laufe von anderthalb Jahren im Rahmen verschiedener Wahl- und Pflichtmodule zu Themen wie der Geschichte der Mädchen*arbeit, queere und rassismuskritische Perspektiven in der Mädchen*arbeit weiterbilden. Vor dem Hintergrund erstarkender antifeministischer Bewegungen ist die länderübergreifende Kooperation ein wichtiges Zeichen für die Stärkung feministischer Jugendarbeit.

Gleichstellungsministerin Nonnemacher: „Die Mädchen*arbeit ist eine zentrale Säule der Gleichstellungspolitik in Brandenburg. Denn junge selbstbestimmte Mädchen, die die Welt um sie herum kritisch hinterfragen und gemeinsam an einem Strang ziehen, sind unsere Zukunft. Wir sehen eine immer größere Vielfalt an Mädchen*projekten, in der Stadt genauso wie auf dem Land. Doch wir sind noch lange nicht am Ziel: Wir brauchen einen niedrigschwelligen Zugang zur Mädchen*arbeit für alle Mädchen in Brandenburg, egal wo sie wohnen.“

Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Als Gesellschaft müssen wir alles tun, damit Mädchen gute Entwicklungschancen haben. In Deutschland erlangen sie im Schnitt die besseren Bildungsabschlüsse und gehen dennoch wirtschaftlich schlechter in die Rente. Es gibt viele Gründe dafür. Der Internationale Mädchentag macht auf den Sexismus, dem Mädchen ausgesetzt sind, aufmerksam. Aber er macht auch Mut. Mit den vorhandenen Mädchen*projekten und Mädchen*treffs ist Brandenburg auf einem guten Weg. Ihre Arbeit umfasst wertvolle sozialpädagogische Angebote. Der Ansatz, dass aus starken Mädchen starke Frauen werden, ist nicht zuletzt zentral im Bereich der Gewaltprävention. Diese wichtigen Säulen zur Umsetzung der Gleichberechtigung der Geschlechter müssen daher nicht nur abgesichert, sondern flächendeckend ausgebaut werden.“

Bianca Strzeja, Projektleiterin KuKMA: „Durch Mädchen*arbeit werden Mädchen und MINTA ermutigt patriarchale Strukturen zu hinterfragen, ihre Selbstbestimmung zu stärken und für sich und andere einzustehen. Dies wirkt langfristig nicht nur präventiv gegen geschlechtsspezifische Gewalt, sondern auch demokratiefördernd für die Geschlechtergerechtigkeit in Brandenburg. Die Mädchen*arbeit braucht insbesondere in Zeiten des Rechtsrucks eine kontinuierliche und verlässliche Finanzierung, um diese wichtige Arbeit fortführen und vertiefen zu können.“

Hintergrund

Der Weltmädchentag wurde im Jahr 2011 von den Vereinten Nationen mit dem Ziel ausgerufen, die Belange von Mädchen sichtbar zu machen und für ihre Chancen und Rechte einzutreten.