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Zweite Brandenburger Präventionskonferenz: „Kindeswohl im Blick – Auf dem Weg zur Landesinitiative“

- Erschienen am 09.09.2022 - Presemitteilung 379/2022

Gutes und gesundes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen ist das gemeinsame Ziel: Die zweite Brandenburger Präventionskonferenz findet heute online unter dem Titel „Kindeswohl im Blick - Auf dem Weg zu einer Landesinitiative!“ statt. Veranstalterin der Videokonferenz mit rund 300 Teilnehmenden ist die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg. Sie agiert im Auftrag der Partnerinnen und Partner der „Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie im Land Brandenburg“.

Auf dem Programm der Konferenz stehen die Ergebnisse der sogenannten COPSY-Studie zu Folgen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, Empfehlungen für eine Landesinitiative „Kindeswohl im Blick!“ sowie der Aufbau von Präventionsketten und der Zugang zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten für ein gutes Aufwachsen aller Kinder. Auf einem virtuellen Marktplatz stellen sich Bündnisse, Netzwerke und Fachstellen aus dem Bereich Förderung der Kindergesundheit im Land Brandenburg vor.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher eröffnete die Videokonferenz mit einem Grußwort und sagte: „Wir wollen gemeinsam die Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien als ganzheitliche Aufgabe weiterentwickeln. Die zweite Brandenburger Präventionskonferenz ermöglicht dafür den Austausch über den aktuellen Stand der Gesundheitsförderung und Prävention im Land Brandenburg und die nächsten Schritte für die Gestaltung einer gesunden Zukunft für alle Menschen. Dabei haben wir besonders Menschen in schwieriger sozialer Lage im Blick, da sie gesundheitlich besonders belastet sind und oft nicht über Möglichkeiten verfügen, diese Belastungen aus eigener Kraft zu bewältigen. In Brandenburg sind bereits umfassende Unterstützungs-, Behandlungs- und Begleitungsstrukturen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern vorhanden. Diese gilt es zu stärken und weiterzuentwickeln.“

Die Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ wird unter dem Dach der Partnerinnen und Partner der Landesrahmenvereinbarung derzeit entwickelt. Die Beteiligten greifen dabei auch den Auftrag und die Empfehlungen des im Mai 2021 gefassten Landtagsbeschlusses „Kindeswohl im Blick“ auf. Ziel der Landesinitiative ist es, das Recht von Kindern und Jugendlichen auf ein gutes, gesundes Aufwachsen zu stärken sowie die Verantwortung von Land und Kommunen, die Rahmenbedingungen dafür aktiv zu gestalten. Im November und Dezember 2021 fanden Fachtagungen dazu statt, im Mai und Juni 2022 folgten Workshops. Die Empfehlungen werden von der Koordinierungsstelle gesundheitliche Chancengleichheit und der Fachstelle Gesundheitsziele zusammengeführt und mit den Partner:innen der Landesrahmenvereinbarung abgestimmt. Ziel ist es, die Landesinitiative „Kindeswohl im Blick“ bis Anfang 2023 zu erstellen.

AOK Nordost-Vorstandsvorsitzende Daniela Teichert sagt federführend für die Landesverbände der Krankenkassen, der Ersatzkassen und der Pflegekassen: „Kinder sind unsere Zukunft. Doch weil sie keine mächtige Lobby haben, wurden ihre Bedürfnisse in der Corona-Pandemie oft nicht ausreichend berücksichtigt. Das zeigt die COPSY-Studie, die die gesetzlichen Krankenversicherungen gemeinsam mit dem Land Brandenburg und weiteren Partnerinnen und Partnern aufgesetzt haben. Jetzt geht es darum, aus den in der Studie gewonnenen Erkenntnissen Lehren für die praktische Arbeit zu ziehen. Auf der heutigen Präventionskonferenz soll diskutiert werden, wie eine Landesinitiative für Kindeswohl aussehen kann. Sie soll insbesondere Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen dabei unterstützen, ihre Potenziale zu entwickeln und gesund aufzuwachsen. Mit der heutigen Veranstaltung wollen die GKV und die weiteren Sozialversicherungsträger gemeinsam mit der Politik regionale Partner und Akteure motivieren, sich der Gründung dieser Landesinitiative anzuschließen. Wir sind optimistisch, dass uns das gelingt. Denn es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als unsere Zukunft.“

Hintergrund

In Brandenburg haben die Vertreterinnen und Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen und der Renten- und Unfallversicherung mit dem Gesundheitsministerium im März 2017 eine Landesrahmenvereinbarung zum bundesweiten Präventionsgesetz unterzeichnet. Damit wurde auch die Präventionskonferenz ins Leben gerufen. Sie dient dazu, Erfahrungen auszutauschen und über Handlungsbedarfe und geeignete Maßnahmen zu beraten. Die erste Präventionskonferenz fand im Juni 2019 statt.

Das Bundesgesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (kurz: Präventionsgesetz) trat am 25. Juli 2015 in Kraft. Kern ist die nationale Präventionsstrategie (§ 20d SGB V), mit der die Gesundheitsförderung direkt im Lebensumfeld der Menschen aller Altersgruppen, insbesondere in den Kommunen, in Kitas, Schulen, in Betrieben und in Pflegeeinrichtungen, gestärkt werden soll. Zur konkreten Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie auf Länderebene sieht das Gesetz den Abschluss von Landesrahmenvereinbarungen zwischen den Landesverbänden der Krankenkassen, der Ersatzkassen, der Pflegekassen, den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung und gesetzlichen Unfallversicherung und den Bundesländern vor (§ 20f SGB V).