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Gemeinsam für die Modellregion Gesundheit Lausitz

Wissenschaftsministerin Schüle und Gesundheitsministerin Nonnemacher unterzeichnen mit Akteuren aus Gesundheit und Pflege Memorandum of Understanding

- Erschienen am 07.11.2022 - Pressemitteilung 478/2022
Gruppenfoto: Unterzeichnung Memorandum of Understanding Gesundheit Lausitz

Nächster Schritt auf dem Weg zur Modellregion Gesundheit Lausitz: Heute haben Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher mit zentralen Akteuren aus Gesundheit und Pflege das Memorandum of Understanding in Potsdam unterzeichnet. Damit bekunden Kammern, Verbände und Vereine aus Gesundheit und Pflege sowie Kranken- und Pflegekassen aus der Region ihre Absicht, sich in die Modellregion einzubringen. Ziel ist es, die Gesundheitsakteure der Lausitz untereinander und mit dem künftigen Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) digital zu verknüpfen, um ein Forschungs-, Lehr- und Versorgungsnetzwerk aufzubauen. Dieses Netzwerk soll einen direkten Beitrag zur Versorgung in der Lausitz leisten. Gleichzeitig sollen auf Basis der dort erhobenen Daten Innovationen für eine bessere medizinische und pflegerische Versorgung erforscht und entwickelt werden, um sie dann unter Alltagsbedingungen zu erproben.

Wissenschaftsministerin Manja Schüle: „Der Aufbau einer staatlichen Universitätsmedizin in Cottbus ist eines der ambitioniertesten Projekte der Landesregierung bei der Strukturentwicklung der Lausitz. Ich freue mich sehr, dass sich die zentralen Gesundheitsakteure in der Region heute offiziell zum Aufbau der Modellregion Gesundheit Lausitz bekannt haben. Damit senden wir das wichtige Signal, dass wir bereit sind, ein in Deutschland einzigartiges Versorgungs-, Forschungs- und Lehrnetzwerk mit Modellcharakter aufzubauen und die Herausforderungen in dieser Region gemeinsam anzupacken. Am IUC soll ein überregionales Kompetenzzentrum Gesundheitssystementwicklung aufgebaut werden, an dem innovative Lösungen für die wohnortnahe medizinische Versorgung entwickelt werden sollen. Schon auf dem Weg dorthin schaffen wir Arbeitsplätze, bilden Medizinerinnen und Mediziner sowie weitere medizinnahe Fachkräfte für das Gesundheitssystem der Zukunft aus.“

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Aus der Modellregion Gesundheit Lausitz erwächst für das Land Brandenburg ein doppelter Mehrwert: Am IUC wird künftig der dringend benötigte Nachwuchs an Fachkräften interprofessionell, praxisnah und patientenorientiert ausgebildet. Gleichzeitig trägt die Vernetzung innerhalb der Modellregion erheblich zur Verbesserung der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung in der Region und perspektivisch darüber hinaus bei. Ich danke allen Akteuren vor Ort, die dieses große Zukunftsprojekt mit Leben füllen.“

MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender des Vorstandes Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: „Der Aufbau eines Forschungs-, Lehr- und Versorgungsnetzwerks wird auch der ambulanten Medizin Chancen bieten, die gesundheitliche Versorgung der Menschen vor Ort zukunftsfest aufzustellen. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg treibt bereits seit Jahren den Aufbau innovativer sektorenübergreifender Versorgungsansätze in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Krankenkassen und anderen Gesundheitsakteuren nach dem Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ voran. Dies wollen wir auch in der Lausitz tun. Um Studierende für die ambulante Tätigkeit als Ärztin oder Arzt zu begeistern, ist es wichtig, den Grundstein dafür bereits in der Ausbildung zu legen. Das Studium muss praxisnah sein und möglichst früh Einblick in den Arbeitsalltag auch von Praxen, und nicht nur Kliniken, geben.“

Michael Jacob, Geschäftsführer, Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg: „Wir begrüßen den geplanten Aufbau einer Modellregion Lausitz und sehen darin die große Chance, dass über die  Entwicklung des CTK hin zu einem Universitätsklinikum (IUC), über die digitale Vernetzung der Gesundheitsakteure und der Möglichkeit zu einer kooperativen Öffnung der starren Regelungen zur Leistungserbringung den Krankenhausstandorten in der Region eine tragfähige Perspektive für die Sicherstellung einer – weiterhin - qualitativ hochwertigen, gut erreichbaren und bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung gegeben wird.“

Bernd Mones, Direktor des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e.V., LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg: „Es ist für die Lausitz sehr wichtig, auch die Gesundheit und die Pflege in den Fokus des Strukturwandels zu nehmen. Wir beteiligen uns als Wohlfahrtsverbände sehr gern an den Zielstellungen des Memorandums.“

Einzelne Akteure der Gesundheitsversorgung, wie zum Beispiel niedergelassene Ärzt*innen, Apotheker*innen, Krankenhäuser und Pflegeheime, können mit einem Letter of Intent ihre Absicht bekunden, sich in die Modellregion Gesundheit Lausitz einzubringen.

Das Land Brandenburg plant den Aufbau einer ‘Modellregion Gesundheit Lausitz‘ im Rahmen des Innovationszentrums Universitätsmedizin Cottbus (IUC). Das IUC wird aus einer Universitätsmedizin und einem digital unterstützten Netzwerk von Akteuren der Gesundheitsversorgung bestehen. Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus soll zum Universitätsklinikum und Digitalen Leitkrankenhaus ausgebaut werden. Mit der Verankerung des IUC im Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen wurden im Juli 2020 die rechtlichen Voraussetzungen für eine finanzielle Unterstützung des Bundes geschaffen. Mit der Forschung am IUC soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland geleistet werden. Hierzu werden die Forschungsschwerpunkte Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens aufgebaut.

Weitere Informationen: https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/wissenschaft/innovationszentrum-universitaetsmedizin-cottbus/#