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Staatssekretärin Töpfer besucht Gesundheitsstandorte in der Uckermark

Krankenhausreform und Fachkräftesituation der Pflege im Fokus. Töpfer: „Gute Pflege ist ein Gewinn für Alle!“

- Erschienen am 07.08.2024 - Presemitteilung 143/2024

Bei einem Besuch der Fachklinik Wolletzsee und des Pflegecampus Angermünde (beide Uckermark) machte sich Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer ein umfangreiches Bild über verschiedene Bereiche der kommunalen Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG). Auch die Zukunft des „Pakt für Pflege“ war ein wichtiges Thema des Besuchs.

In der Fachklinik Wolletzsee verschaffte Sie sich bei einem Rundgang Einblicke in die Nutzung von Robotik in der Reha-Behandlung von Menschen mit schweren neurologischen Krankheitsbilder, wie Schlaganfällen, multipler Sklerose oder nach neurochirurgischen Operationen. Die modernste Robotik-Unterstützung hilft dabei, das individuelle Training der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Mit der Verwaltungsdirektorin Christin Walsh, dem Pflegedirektor Robert Schindler und Chefarzt Dr. Christian Brüggemann tauschte Sie sich über die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen aus. Töpfer sagte: "Unsere Akut- und Reha-Kliniken leisten Tag für Tag großartige Arbeit. Auch in unsicheren Zeiten der Krankenhausreform versuchen wir sie optimal zu unterstützen. Insbesondere für hochspezialisierte Fachkrankenhäuser, wie hier in Wolletzsee, braucht es noch Nachbesserungen am aktuellen Entwurf der Krankenhausreform auf Bundesebene."

Anschließend reiste sie weiter zum Pflegecampus Angermünde. Dort stand der Pakt für Pflege im Vordergrund. Im gesamten Landkreis Uckermark sind zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht worden. Besonderer Fokus lag beim heutigen Besuch auf der Fachkräftesicherung, der vierten Säule des Pakts. Um einen reibungslosen Übergang in die neue Legislaturperiode zu gewährleisten, hat das Land Brandenburg die Förderrichtlinien des Paktes für Pflege verlängert. Somit ist die Finanzierung der Programme bis 30. Juni 2025 vorerst gesichert. Gelder für den Ausbau von Kurzzeit- und Tagespflege stehen bis Dezember 2025 zur Verfügung.

Töpfer: „Der Pakt für Pflege ist ein Brandenburger Erfolgsprojekt. Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren an den zentralen Stellschrauben gedreht – Verhinderung von Pflegebedürftigkeit, Stärkung der häuslichen Pflege und innovative Fachkräftesicherung. Ich bin froh, dass wir den Pakt vorerst bis Mitte 2025 verlängern konnten, um allen Partnern Planungssicherheit für die Zeit nach den Wahlen zu geben. Das zeigt, wie wichtig dieses Anliegen der gesamten Landesregierung ist. Denn gute Pflege ist ein Gewinn für Alle!

Beim anschließenden Rundgang im Pflegecampus besuchte sie die angeschlossene Tagespflegeeinrichtung, einen Senioren-Wohnbereich, eine Intensivpflege-Wohngruppe und den Bereich mobile Hauskrankenpflege. Der Pflegecampus gehört ebenfalls zur GLG und wird von der GLG Ambulante Pflege & Service GmbH betrieben.

Dr. Antje Töpfer sagte: „Der Bedarf an Unterstützung für ältere Menschen wird weiter steigen, aber die Anzahl der Pflegekräfte nicht. Deswegen müssen wir die häusliche Pflege und Angebote in den Kommunen, wie Tagespflege, weiter stärken. Denn die vollstationäre Pflege ist die mit Abstand personalintensivste Versorgungsform, sie muss den Situationen vorbehalten bleiben, in denen alle ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“

In Brandenburg werden rund 87 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen zu Hause gepflegt; das ist der bundesweit höchste Wert.

GLG-Pflegedirektor Robert Schindler ergänzte zur Fachkräftesicherung: „Die GLG ist einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region. Jährlich besetzen wir allein zur Ausbildung Pflegefachfrau und Pflegefachmann rund 80 Ausbildungsplätze. Seit vergangenem Jahr auch über 10 Studienplätze für das Pflegestudium im Barnim. Dadurch sichern wir unseren eigenen Fachkraftbedarf und leisten einen großen Anteil zur Versorgung von Pflegebedürftigen in der Region.“

Hintergrund

Der „Pakt für Pflege“, ein Schwerpunkt im Koalitionsvertrag der Landesregierung, startete Ende 2020 und hat zum Ziel, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor Ort zu unterstützen, Beratungsstrukturen auszubauen und die Fachkräftesicherung in der Pflege zu fördern. Im Landeshaushalt stehen dafür insgesamt jährlich rund 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Pakt für Pflege besteht aus vier Säulen:

  1. Förderprogramm für Kommunen „Pflege vor Ort“ (Start: 1. April 2021, Laufzeit bis 30. Juni 2025, rund 10 Millionen Euro pro Jahr)
  2. Investitionsprogramm für Kurzzeit- und Tagespflege (Start: 1. August 2021, Laufzeit bis 30. Juni 2025, rund 5 Millionen Euro pro Jahr)
  3. Förderung des Ausbaus der Pflegestützpunkte (Start: 1. Juli 2021, Laufzeit bis Dezember 2025, rund 2 Millionen Euro pro Jahr)
  4. Maßnahmen zur Ausbildung und Fachkräftesicherung