Ein Haus für alle Frauen in Potsdam
Frauenministerin Nonnemacher informiert sich über Baufortschritt in der Potsdamer Mitte
- Erschienen am - PresemitteilungEs soll ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der Vernetzung und der politischen Sichtbarkeit werden: Brandenburg erhält einen zentralen Begegnungsort für Frauen in all ihrer Vielfalt in der Potsdamer Mitte. Zu Beginn des Jahres 2025 eröffnen das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V., der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg e.V. und das Netzwerk der Brandenburgischen Frauenhäuser e.V. die gemeinsame Einrichtung in einem neu gebauten Karree am Alten Markt. Alle drei Vereine haben dort künftig ihren Hauptsitz. Auch die Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit im Land Brandenburg (KuKMA) sowie die Kontaktstelle der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Brandenburg (KIKO) ziehen dorthin um. Das Frauenministerium unterstützt die Ausstattung der Räumlichkeiten. Heute informierte sich Frauenministerin Ursula Nonnemacher bei einem Besuch über den Baufortschritt bei dem Projekt.
Ministerin Ursula Nonnemacher: „Mit dem neuen Haus entsteht mitten in Potsdam ein wichtiger neuer Standort für Frauen aus ganz Brandenburg. Hier können sie sich austauschen, gegenseitig empowern, ihre politische und gesellschaftliche Sichtbarkeit stärken und gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Hier finden sie Gleichgesinnte, bekommen Beratung und Unterstützung – nicht nur, aber auch in Fällen häuslicher Gewalt. Kurzum, hier entsteht ein wahres Zentrum für Frauen, das eine Strahlkraft für ganz Brandenburg entwickeln wird. Ganz besonders freue ich mich, dass das neue Haus in unmittelbarer Nähe zum Landtag liegt, direkt vor der Haustür der politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger.“
Katrin Aechtner, Geschäftsführerin Autonomes Frauenzentrum: „Nach knapp 14 Jahren in der Schiffbauergasse kommt unser Standort an seine Grenzen. Wir freuen uns auf viel Platz an einem zentralen Ort für unsere Frauengruppen, Lesungen, Workshops, Feste und viele neue Formate, bei denen sich Frauen in all ihrer Vielfalt austauschen und gegenseitig stärken können. Das Haus soll auch zur Ideenschmiede werden, um gemeinsam mit den anderen Nutzerinnen und engagierten Frauen neue Projekte und Aktivitäten anzustoßen und politische Interessen zu bündeln. Denn trotz aller Fortschritte bleibt viel zu tun, um die Gleichberechtigung der Geschlechter und einen gesellschaftlichen Wandel zu erreichen.“
Bislang sind die genannten Vereine und Institutionen noch auf mehrere Standorte in Potsdam verteilt. Mit der Bündelung an einem Ort sollen auch inhaltliche und organisatorische Synergieeffekte geschaffen werden. Mit einem großen Veranstaltungssaal, zwei Seminarräumen und größeren Büros steht zukünftig deutlich mehr Platz für Veranstaltungen und vereinsübergreifende frauenpolitische Arbeit zur Verfügung. Zudem werden die neuen Räume barrierearm sein. Die Lottomittel sind für die Ausstattung der Räumlichkeiten vorgesehen. So sollen davon unter anderem Büroausstattung und Konferenztische angeschafft werden.
Eigentümerin des Objekts ist die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“, die die Räume an das Autonome Frauenzentrum Potsdam als Hauptmieter vermietet.
Der Verein Autonomes Frauenzentrum Potsdam wurde 1990 mit dem Ziel gegründet, Frauen in verschiedenen Lebenssituationen, Lebensfragen oder Lebenskrisen auf unterschiedlichen Ebenen zu begegnen, sie zu unterstützen und ihnen spezifische Angebote zu unterbreiten. Die Arbeit des Vereins umfasst Krisenintervention, Schutz und Notunterkunft, Beratung und Begleitung in Konfliktsituationen auf dem Gebiet der Gewalt sowie der Bereiche Bildung, Kommunikation und Vernetzung von Fraueninteressen und die geschlechtsspezifische Jugendarbeit. Der Verein hat sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Frauen in der Landeshauptstadt Potsdam und aus dem Umland entwickelt.