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Rechtzeitige HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs

Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September

- Erschienen am 03.09.2024 - Presemitteilung 151/2024

Anlässlich des Welttages der sexuellen Gesundheit (4. September) erklärt Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Sexuelle Gesundheit betrifft alle Menschen, denn es geht dabei nicht nur um den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Wenn über sexuelle Gesundheit gesprochen wird, spielen auch Themen wie Selbstbestimmtheit, Diskriminierungsfreiheit, Wertschätzung und Akzeptanz von verschiedenen sexuellen Orientierungen und Beziehungsformen eine Rolle. Dazu sind Aufklärungen, Informationen und Prävention wichtig.“

Der Welttag der sexuellen Gesundheit steht dieses Jahr unter dem Motto „Positive Beziehungen“. Aus diesem Anlass finden auch in Brandenburg verschiedene Veranstaltungen zum Thema sexuelle Gesundheit statt. So bieten zum Beispiel Gesundheitsämter, Freie Träger und Aids-Hilfen in dieser Woche verstärkt Informationen, Beratungen und zusätzliche Testtage an. Der Öffentliche Gesundheitsdienst Potsdam führt zum Beispiel am Mittwochnachmittag (4. September) im Potsdam Museum eine Fachveranstaltung zum Thema „HPV-Prävention: Impfwissen und Impfbereitschaft steigern“ durch.

Ein Beispiel dafür, warum Aufklärung und Prävention so wichtig sind, ist das Humane Papillomvirus (HPV): HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben. Mehr als 200 Virustypen sind bisher bekannt. Einige dieser Viren sind für die Bildung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, andere Typen sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Genitalien sowie im Mund- und Rachenbereich beteiligt. Es gibt einen wirksamen Schutz vor HPV – die vorbeugende Impfung.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen die Impfung gegen HPV im Alter von 9 bis 14 Jahren. Eine verpasste Immunisierung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Für eine komplette Grundimmunisierung sind im Alter von 9 bis 14 Jahren zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig. Wenn die erste HPV-Impfung im Alter von 15 Jahren oder älter verabreicht wird, sind insgesamt drei Impfungen notwendig.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Obwohl die HPV-Impfung einen nahezu 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion bietet, sind die Impfzahlen deutschlandweit und auch im Land Brandenburg verbesserungswürdig. Jedes zweite Mädchen ist gegen HPV geimpft, doch bei den Jungen ist es nur jeder vierte. Es ist wichtig, dass die Bevölkerung über diese Möglichkeit der Prävention Bescheid weiß und sich für den Schutz und die Impfung entscheidet. Wer geimpft ist, ist gut geschützt, wenn es zu sexuellen Kontakten und möglichen Risiken einer Infektion kommt.“

Laut Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an Karzinomen, die durch HPV-Infektionen hervorgerufen werden.

 

Hintergrund

Der Welttag der Sexuellen Gesundheit wurde erstmals im Jahr 2010 von der World Association for Sexual Health (WAS) ins Leben gerufen. Gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst „Sexuelle Gesundheit“ das körperliche, emotionale, mentale und soziale Wohlbefinden in Bezug auf Sexualität. Dazu gehört ein positiver und respektvoller Umgang mit Sexualität und in sexuellen Beziehungen sowie die Möglichkeit, angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen – frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt.