Für Gewaltprävention: Landesarbeitsgemeinschaft Frauenbeauftragte in Beelitz gegründet
Staatssekretär Götz und Landesbehindertenbeauftragte Armbruster sprechen Grußworte bei Gründungsveranstaltung
- Erschienen am - PresemitteilungBrandenburg verstärkt den Schutz von Frauen mit Behinderungen vor Belästigung und Gewalt. Am heutigen Mittwoch findet in Beelitz die feierliche Gründungsveranstaltung für die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Frauenbeauftragten in den Werkstätten für behinderte Menschen statt. Diesem Netzwerk gehören rund 60 Frauenbeauftragte an, die seit 2016 in Brandenburg entsprechend ausgebildet wurden. Sie fungieren als Ansprechpartnerinnen in den Einrichtungen, stärken die Rolle der Frauen dort und setzen sich für ihre Gleichstellung gegenüber Männern ein. Die LAG in Trägerschaft des Deutscher Orden e.V. soll der Vernetzung und Unterstützung der Frauenbeauftragten dienen. Bei der Gründungsveranstaltung hoben Sozialstaatssekretär Dr. Thomas Götz und die Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster die Bedeutung der Arbeit der Frauenbeauftragten in den Einrichtungen hervor.
Sozialstaatssekretär Dr. Thomas Götz: „Frauen mit Behinderungen sind nach wie vor einer doppelten Benachteiligung ausgesetzt. Sie sind nicht nur aufgrund ihrer Behinderung häufiger Opfer von Gewalt, sondern zusätzlich – wie alle Frauen – potenziell insbesondere gefährdet durch sexualisierte Gewalt. Mit der Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft wird die Unterstützungsstruktur für die Frauenbeauftragten in den Werkstätten aus der Projektphase in eine dauerhafte und zuverlässige Struktur mit klarer Perspektive überführt, die auch ein wichtiger weiterer Baustein für eine inklusive Gesellschaft darstellt.“
Janny Armbruster, Landesbehindertenbeauftragte Brandenburg: „Die Frauenbeauftragten stärken von Belästigung oder Gewalt betroffene Frauen und sind für diese immer die erste Anlaufstelle. Sie hören zu, vermitteln und unterstützen bei der Suche nach Lösungen. Dafür ist ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch enorm wichtig. Mit der heutigen Gründung der Arbeitsgemeinschaft schaffen wir ein landesweites Netzwerk und bauen die Unterstützung für die Frauenbeauftragten in den Werkstätten weiter aus.“
Hintergrund
Das Bundesteilhabegesetz sieht vor, dass zur Gewaltprävention in Werkstätten der Eingliederungshilfe Frauenbeauftragte einzusetzen sind. Im „Behindertenpolitischen Maßnahmenpaket 3.0“ hat sich die Landesregierung zudem zu einer Ausweitung auch auf andere Einrichtungen der Eingliederungshilfe verpflichtet. Die Frauenbeauftragten setzen sich für die gleiche Behandlung von Frauen und Männern sowie den Schutz vor Belästigung und Gewalt ein.
Die Werkstätten für behinderte Menschen im Land Brandenburg leisten mit 28 Trägern an etwa 140 Standorten fachliche Betreuung für über 10.000 Menschen mit Behinderung. Wir vermitteln berufliche Bildung, sorgen für eine sinnstiftende Beschäftigung und sichern so gesellschaftliche Teilhabe des Einzelnen.