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Festival der Frauen im Potsdamer T-Werk

Frauenministerin Nonnemacher unterstützt Veranstaltung mit 11.200 Euro aus Lottomitteln und nimmt an Talk teil

- Erschienen am 02.09.2022 - Presemitteilung 365/2022

„Erzähl‘ mir (keine) Märchen!“ lautet der Titel des inzwischen 26. Festivals der Frauen, das am heutigen Freitag (2. September) um 18 Uhr im T-Werk am Kulturstandort Schiffbauergasse in Potsdam stattfindet. Die vom Verein Autonomes Frauenzentrum Potsdam organisierte Veranstaltung ist einer der jährlichen Höhepunkte frauenpolitischer Arbeit in Brandenburg und zugleich ein Aushängeschild für die kulturellen Leistungen von Frauen in der Landeshauptstadt Potsdam. Das Frauenministerium fördert das Projekt mit 11.200 Euro aus Lottomitteln. Frauenministerin Ursula Nonnemacher nimmt im Rahmen eines Grußworte-Talks am Festival teil.

Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Ungeachtet aller bereits erzielten Erfolge haben wir doch auf dem Weg zu echter Gleichstellung von Frauen und Männern noch ein Stück zu gehen. In den Köpfen vieler Menschen herrscht noch immer ein traditionelles Rollenverständnis vor. Dort müssen wir ansetzen. Neben politischer Aufklärung ist die Kunst dafür ein wunderbares Mittel. Sie lässt uns lachen, mitfühlen, staunen – und letztlich verstehen. Ich freue mich daher sehr, dass wir das ebenso künstlerisch wie frauenpolitisch bedeutende Festival der Frauen mit Lottomitteln unterstützen können.“

Ziel des Festivals der Frauen ist es, aktuelle gesellschaftliche Themen künstlerisch aufzubereiten und dem Publikum feministische Perspektiven nahezubringen. Das diesjährige Motto „Erzähl‘ mir (keine) Märchen!“ spielt auf die nicht selten wenig schmeichelhaften Eigenschaften zahlreicher weiblicher Märchenfiguren wie Rapunzel oder die Prinzessin auf der Erbse an. So werden diese Figuren oft als naiv, hilflos, passiv oder auf Rettung wartend dargestellt. Oder sie stehen – als böse Königin bzw. Stiefmutter – für Niedertracht, Neid und Intrigen.

Solche überkommenen Rollenbilder aufzubrechen ist das Anliegen der feministischen Autorinnen, die ihre Werke heute auf dem Festival präsentieren. Den Auftakt macht die Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur mit feministischen Gedichten und gesprochener Rap-Musik. Die Künstlerinnen Christiane Russel und Suse Weisse vom Erzählwerk Potsdam stellen ihr Programm „Jacke wie Hose: Starke Frauen in Männerkleidern“ vor, und das Theaterkollektiv Thesmophoria führt die Theaterperformance „Grimm Sisters“ auf, in der die weiblichen Märchenfiguren eine Revolte gegen die patriarchalische Prägung ihrer Welt anzetteln. Der Abend klingt aus mit Tanzmusik, aufgelegt von den DJanes The Crazy Hearts.

Das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V. wurde 1990 als gemeinnütziger Verein gegründet. Der Verein unterstützt Frauen in ihren verschiedenen Lebenssituationen, Lebensfragen und Lebenskrisen.  Als Träger zahlreicher Projekte leistet das Frauenzentrum praktischen Schutz und Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder und macht engagierte Kultur- und Bildungsarbeit. Wichtige Projekte sind das Frauenhaus, die Notwohnung mit acht Plätzen, die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen, der Mädchentreff „Zimtzicken“ und nicht zuletzt die Kultur- und Bildungsarbeit. Das Frauenzentrum hat sich zu einem gut besuchten Veranstaltungs- und Begegnungsort in Potsdam entwickelt. Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche bietet das Frauenzentrum Potsdam in jedem Jahr ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm an. Das Frauenzentrum ist aktives Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauenzentren und im Frauenpolitischen Rat des Landes Brandenburg.

Mehr Informationen: https://frauenzentrum-potsdam.de/