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Sozialstaatssekretär Götz nimmt neue Heizungsanlage im Seniorenzentrum Oranienburg in Betrieb

Baumaßnahme mit fast 438.000 Euro aus Landesprogramm „Green Care and Hospital“ gefördert

- Erschienen am 27.11.2024 - Presemitteilung 195/2024

Pflegeeinrichtungen benötigen ebenso wie Krankenhäuser enorme Energiemengen. Weil die Kosten dafür durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine stark gestiegen sind, sehen sich die Einrichtungen einem hohen wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Daher unterstützt sie die Landesregierung mit dem Programm „Green Care and Hospital“ dabei, in Energiesparmaßnahmen und Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu investieren. Mithilfe einer Förderung in Höhe von knapp 438.000 Euro aus diesem Landesprogramm konnte im Evangelischen Seniorenzentrum Friedrich Weissler Oranienburg (Oberhavel), das sich in Trägerschaft der Lafim-Diakonie befindet, eine neue Heizungsanlage (Wärmepumpe) installiert werden. Sie wurde am heutigen Mittwoch von Sozial- und Gesundheitsstaatssekretär Dr. Thomas Götz in Betrieb genommen.

Staatssekretär Götz sagte: „Die pflegerische Versorgung angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung in Brandenburg zu sichern, ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Unabdingbar dafür ist es, dass die Pflegeeinrichtungen auf wirtschaftlich gesunden Füßen stehen. Darum freue ich mich, heute hier die neue, auf einer Wärmepumpe basierende Heizungsanlage in Betrieb nehmen zu können. Sie leistet künftig einen wichtigen Beitrag zur Umstellung des Seniorenzentrums auf eine nachhaltige Energieversorgung, zur Senkung der Betriebskosten und nicht zuletzt des CO2 -Ausstoßes. Der heutige Anlass beweist erneut, wie wichtig das Programm ‚Green Care and Hospital‘ ist. Damit machen wir nicht nur Krankenhäuser, Pflege- und Eingliederungshilfeeinrichtungen krisensicher, sondern leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz.“

Matthias Welsch, Vorstand Lafim-Diakonie: „Wir sind sehr dankbar, dass das Land Brandenburg uns bei der großen Herausforderung unterstützt, unsere Häuser sowohl klimaneutral als auch kostengünstig mit der nötigen Wärmeenergie und auch dem notwendigen Strombedarf zu versorgen. Die Lafim-Diakonie hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein und dazu umfassende Schritte unternommen, was uns zum Vorreiter der Nachhaltigkeit in der Sozialwirtschaft in Deutschland macht (Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2024). Das geht nicht ohne die Unterstützung des Landes und deshalb freuen wir uns, dass wir mit dem Programm ,Green Care and Hospital‘ an diesem Standort und noch an einigen anderen Standorten der Lafim-Diakonie im Land unsere Heizungsanlagen ertüchtigen und neue Photovoltaikanlagen bauen konnten. Die ersten Erfahrungen mit Wärmepumpen zeigen, dass diese auch in Bestandsgebäuden als Wärmequelle hervorragend geeignet sind und erheblich dazu beitragen, sowohl Kosten als auch CO2 einzusparen.“

Das Evangelische Seniorenzentrum Friedrich Weissler in Oranienburg verfügt über 49 vollstationäre Pflegeplätze, zwei Kurzzeitpflegeplätze, eine Tagespflege für 15 Seniorinnen und Senioren sowie ein Service-Wohnen mit 15 Wohneinheiten.

Neben dem Seniorenzentrum in Oranienburg fördert das Sozial- und Gesundheitsministerium fünf weitere Einrichtungen der Lafim-Diakonie aus Mitteln des Programms „Green Care and Hospital“. In den Evangelischen Seniorenzentren Morgenstern in Welzow (Spree-Neiße), Johann Hinrich Wichern in Cottbus und Am Spreeufer in Lübben (Dahme-Spreewald) werden ebenfalls die Heizungsanlagen optimiert. Die Evangelischen Seniorenzentren Hanna-Heim in Eberswalde (Barnim) und Kloster Lindow in Lindow (Ostprignitz-Ruppin) werden mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Die Gesamtfördersumme für alle Projekte beläuft sich auf rund 2,16 Millionen Euro.

Mit den Maßnahmen kommt die Lafim-Diakonie als diakonischer Träger ihrem Ziel näher, bis 2035 klimaneutral zu arbeiten. Die Lafim-Diakonie hat in diesem Jahr für ihr Engagement den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte erhalten.

Hintergrund

Mit dem Soforthilfeprogramm „Green Care and Hospital“ unterstützt das Land Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zusätzlich dabei, ihre Energieversorgung nachhaltig umzustellen – zum Beispiel mit einer energetischen Gebäudesanierung und Anlagen zur Eigenstromproduktion. Dafür stehen in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund 65 Millionen Euro zur Verfügung. Es wurden bereits 415 Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 59,6 Millionen Euro bewilligt, davon gingen rund 20,2 Millionen Euro an Krankenhäuser, rund 24,7 Millionen Euro an Einrichtungen der Pflege und 14,7 Millionen Euro an Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

Die Soforthilfe „Green Care and Hospital“ wird insbesondere für folgende Maßnahmen gewährt:

  • Investitionen an Gebäuden, Gebäudekomplexen oder Grundstücken (zum Beispiel Wärmedämmung, Verschattung, Dachbegrünung, Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung auf Fernwärme oder eine auf erneuerbaren Energien basierende Strom- und Wärmeversorgung, Umstellung auf Energiegewinnung zur Selbstversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien),
  • Investitionen für weitere Maßnahmen (zum Beispiel Umrüstung auf LED-Technik, Umstellung auf Elektromobilität für Nutzfahrzeuge, PKW und auch andere Fahrzeuge wie E-Bikes/-Lastenräder),
  • Kosten für Beratung, Schulung und Fortbildung von Personal, die ein energieeffizientes Nutzerverhalten zum Gegenstand haben sowie einen sparsamen Energieeinsatz befördern.

Voraussetzung für eine Förderung im Rahmen des Soforthilfeprogramms ist unter anderem, dass die geplanten Maßnahmen zu einer erheblichen Reduzierung des Einsatzes fossiler Energien zur Deckung des Endenergieverbrauchs führen. Außerdem muss die Energieagentur Brandenburg der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH bauliche Maßnahmen prüfen.

Internet: https://lasv.brandenburg.de/lasv/de/zuwendungen/brandenburg-paket/soforthilfeprogramm-green-care-and-hospital/