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Afrikanische Schweinepest: Landeskrisenstab legt weitere Schritte zur Seuchenbekämpfung fest

- Erschienen am 20.11.2020 - Presemitteilung 589/2020

Bei seiner Sitzung heute in Potsdam hat der Landeskrisenstab zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg das weitere Vorgehen beraten. „Wir wissen, dass wir einen langen Weg vor uns haben. Zehn Wochen nach dem ersten amtlich bestätigten ASP-Fall haben wir wichtige Hürden genommen, um in eine neue Phase der Seuchenbekämpfung eintreten zu können“, so die Leiterin des Krisenstabs, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer.

Die erste Weiße Zone steht kurz vor ihrem Abschluss: knapp zwölf von insgesamt 125 Zaunkilometern müssen noch gebaut werden, dann ist die doppelte Umzäunung des Kerngebiets um den ersten Fundort bei Neuzelle im Landkreis Oder-Spree geschlossen. Das Gebiet wurde inzwischen mehrfach nach Fallwild abgesucht. Allein in Oder-Spree unterstützten in den vergangenen Wochen rund 100 Angehörige der Bundeswehr. Dabei wurde eine Fläche von 176 Quadratkilometern abgesucht und die Soldatinnen und Soldaten legten rund 30.000 Marschkilometer zurück. „Ich bin froh, dass die Vorbereitungen so gründlich und breitflächig abgearbeitet wurden und die erste Weiße Zone bald fertig gestellt ist. Sobald auch der innere Ring endgültig geschlossen ist, beginnen wir mit der Entnahme der Wildschweine. Zudem können dann auch die Einschränkungen in Land- und Forstwirtschaft innerhalb des eingezäunten Gebietes sukzessive aufgehoben werden. Darüber haben wir uns heute im Krisenstab abgestimmt. Damit diese Schritte möglichst übergangslos geschehen, werden wir die besprochenen Beschlüsse in den kommenden Tagen mit den Landkreisen abstimmen, damit dort die notwendigen Anordnungen ergehen können“, so Heyer-Stuffer.

Bei dem Treffen des Landeskrisentabs waren neben Landestierarzt Stephan Nickisch und Mitgliedern der zuständigen Ministerien für Verbraucherschutz und Landwirtschaft MSGIV und MLUK auch Vertreterinnen und Vertreter der Interessensverbände aus Landwirtschaftaft, Jagd und Schweinehaltung anwesend. Anna Heyer-Stuffer: „Ich bedanke mich für den kollegialen Austausch. Mir ist wichtig, dass all unsere Schritte transparent und eng mit den Verbänden abgestimmt werden. Die Afrikanische Schweinepest kann nur gemeinsam eingedämmt werden“.

Sechs weitere Fälle bestätigt – insgesamt 163 ASP-Fälle

Das Nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest (ASP) – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat bei sechs weiteren Wildschweinen den amtlichen ASP-Verdacht bestätigt. Die Fälle stammen aus den Kerngebieten der Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree (Sembten) und dem neu eingerichteten Kerngebiet Oder-Spree und Dahme-Spreewald. Damit gibt es jetzt insgesamt 163 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild im Land Brandenburg:

Fundort

Anzahl bestätigte ASP-Fälle bei Wildschweinen (Stand: 20. November 2020)

Landkreis Spree-Neiße

14

Landkreis Oder-Spree

132

Landkreis Märkisch-Oderland

17

Land Brandenburg gesamt

163

 

Der erste ASP-Ausbruch beim Schwarzwild ist im Land Brandenburg am 10. September 2020 amtlich festgestellt worden.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Mehr Informationen: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/verbraucherschutz/veterinaerwesen/tierseuchen/afrikanische-schweinepest/