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Landestierschutzbeauftragter: Tiere sind keine Umtauschware

- Erschienen am 16.12.2020 - Pressemitteilung 642/2020

Zu Weihnachten wünschen sich viele Kinder das Kaninchen zum Kuscheln, den Hund zum Toben oder das Kätzchen zum Spielen. Doch die Anschaffung eines Haustiers will gut überlegt sein und sollte nicht allein aus weihnachtlicher Schenkfreude heraus geschehen. Darauf haben inzwischen viele Tierheime reagiert und einen Vermittlungsstopp über die Feiertage eingelegt. „Tiere kann man nicht einfach zurückgeben, wenn nach den Feiertagen die Ernüchterung kommt“, warnt Brandenburgs Landestierschutzbeauftragter Stefan Heidrich.

Auch Brandenburger Tierheime vermitteln in der Zeit um Weihnachten keine Tiere, um Impulsgeschenke zu vermeiden. „Gerade in der Corona-Pandemie, wo soziale Kontakte begrenzt sind, scheint ein Haustier schnell eine gute Idee. Doch die Gefahr ist groß, dass Kinder bald das Interesse verlieren oder den neuen Besitzern die Aufgabe über den Kopf wächst, weil der Hund täglich Auslauf braucht, das Kaninchen streng riecht, die Katze kratzt oder die Kosten für ein Haustier unterschätzt wurden. Neben der Nahrung werden auch regelmäßige Tierarztbesuche für Impfungen und Routinekontrollen teuer. Wird das Tier ernsthaft krank, muss es auf eigene Kosten behandelt werden“, so Heidrich.

Die Anschaffung eines Haustiers muss gut überlegt sein und alle Familienmitglieder müssen an der Entscheidung beteiligt werden, um sich intensiv damit auseinander setzen zu können. Tierheime bieten Patenschaften an, so kann zunächst unverbindlich eine Beziehung zu einem Tier aufgebaut werden, aufkommende Fragen können die Expertinnen und Experten in den Tierheimen beantworten.

„Die Auswahl eines Tieres braucht Zeit und Vertrauen. Ich rate darum auch ganz klar ab vom online-Kauf eines Tieres, bei dem Herkunft, Vorgeschichte und medizinische Behandlung wie Impfung oder Wurmkur oft unklar sind. Auch für die Auswahl im Tierheim sollte die Familie Zeit mitbringen. Es lohnt ein Gespräch mit dem Tierpfleger, denn der kennt seinen Schützling genau“, so der Landestierschutzbeauftragte.