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„Veltener Teller“ für zehn Menschen, die Brandenburg besser machen

Staatssekretärin Dr. Töpfer verleiht Ehrenamtsauszeichnung an verdiente Brandenburger Seniorinnen und Senioren

- Erschienen am 06.12.2024 - Presemitteilung 200/2024
Gruppenbild Veltener Teller

Sie setzen sich für ältere Menschen ein, helfen ihnen im Alltag, sorgen für ein soziales Miteinander der Generationen: Zehn Brandenburger Seniorinnen und Senioren sind heute mit dem „Veltener Teller“ geehrt worden. Die Auszeichnung, die seit 1995 für herausragendes ehrenamtliches Engagement verliehen wird, wurde von Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer und Sylvia Grande, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenrats des Landes Brandenburg, im Beisein des Landesseniorenbeauftragten Norman Asmus in Potsdam feierlich überreicht. Die Auszeichnung wird jährlich in zeitlicher Nähe zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember verliehen.

Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer: „Die Verleihung des ,Veltener Tellers‘ ist nun seit fast 30 Jahren Tradition in Brandenburg – aus gutem Grund. Jedes Jahr ehren wir zehn Seniorinnen und Senioren stellvertretend für all diejenigen, die sich ebenfalls hoch motiviert und engagiert für die Belange ihrer Mitmenschen einsetzen. Sie machen damit Brandenburg fürsorglicher und stärker – kurzum: besser. Das ist nicht selbstverständlich und dafür haben sie nicht nur meinen allergrößten Respekt, sondern auch meinen ausdrücklichen und tief empfundenen Dank! Nicht umsonst zählt die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements weiterhin zu den sechs Seniorenpolitischen Leitlinien, die die Landesregierung im Frühjahr zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe älterer Menschen beschlossen hat. Mögen die heute Geehrten für andere leuchtende Vorbilder sein – denn wer ehrenamtlich tätig ist, hilft nicht nur anderen, sondern tut auch etwas Gutes für sich.“

Norman Asmus, Landesseniorenbeauftragter Brandenburg: „,Tue Gutes und rede darüber‘ ist üblicherweise keine typische Eigenschaft von ehrenamtlich Aktiven, denn sie arbeiten oft im Verborgenen. Ihren Beitrag für das Funktionieren unseres Zusammenlebens öffentlich sichtbar zu machen, ist ein Anliegen der heutigen Veranstaltung. Ehrenamtliches Engagement ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Ob in der Nachbarschaftshilfe, bei der Organisation von gemeinschaftlichen Aktivitäten oder bei der Mitarbeit in Gremien der Kommune – was die heute Ausgezeichneten leisten, ist ein enormer Mehrwert für alle. Dafür gilt es danke zu sagen.“

Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind oder waren in Seniorenbeiräten und Seniorenvereinen aktiv. Die Auszuzeichnenden werden jedes Jahr von den Mitgliedsorganisationen des Landesseniorenrates vorgeschlagen. Begründet wurde die Tradition von Brandenburgs erster Sozialministerin Regine Hildebrandt. Der „Veltener Teller“ hat die Form einer Schale mit Fuß. Die Keramik wurde einst in der Werkstatt von Hedwig Bollhagen in der Stadt Velten (Oberhavel) entworfen, die der Auszeichnung auch den Namen gab.

Der Anteil der Ehrenamtlichen hat seit 1999 in allen Altersgruppen zugenommen, am stärksten jedoch bei Menschen ab 65 Jahren. In Brandenburg engagieren sich 35 Prozent der 65- bis 74-Jährigen ehrenamtlich und 17 Prozent der über 75-Jährigen (Quelle: Freiwilligensurvey 2019, Auswertung Brandenburg).

Den „Veltener Teller 2024“ erhielten heute:

Karin Griesche (Schöneiche, Oder-Spree): Sie war von 2008 bis 2019 Mitglied bzw. sachkundige Einwohnerin im Kreistag des Landkreises Oder-Spree. Im dortigen Fachausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration setzte sie sich besonders für altersgerechtes Leben und Wohnen sowie den effektiven Einsatz freiwilliger Leistungen ein. Bis heute engagiert sich Griesche in der Kommunalpolitik als Mitglied der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung Schöneiche. Im Laufe der Jahre erwarb sie große Verdienste als Mitglied der Senioren-Union. Auch im Landesvorstand der Senioren-Union und im CDU-Landesvorstand vertritt sie mit hohem Engagement die Interessen der älteren Generation. Ihr besonderes Anliegen ist der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt. Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter schätzen ihre Erfahrung, ihren Rat, aber auch ihre Nachdrücklichkeit, mit der sie ihre Anliegen verfolgt.

Helmut Ließ (Forst, Spree-Neiße): Er ist langjähriges Mitglied und seit 2014 Vorsitzender des Seniorenbeirates Forst. Dank seiner Beharrlichkeit und Ausdauer, seiner Geduld und seinem Geschick, Menschen mitzunehmen – sich für die Sache der Seniorinnen und Senioren einzusetzen – gelang es, den Stellenwert des Seniorenbeirats in der öffentlichen Wahrnehmung der Stadt Forst deutlich zu steigern. Besonderes Engagement zeigt er beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr. Bei jedem neuen Straßensanierungsprojekt steht der Einbau von Querungshilfen für die älteren Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle. Mit Erfolg – auch wenn dazu jahrelange Überzeugungsarbeit notwendig war. Seit 2015 ist Ließ Vorstandsmitglied des Kreisseniorenbeirates Spree-Neiße. Mit konstruktiven Diskussionen im Beirat leistet er einen wichtigen Beitrag zur Lösung von bestehenden Problemen und trägt sie an die Verwaltung heran. Das gelingt ihm auch deshalb, weil er den Kreisseniorenbeirat im Sozialausschuss des Landkreises vertritt.

Dr. Vera Paul (Ludwigsfelde, Teltow-Fläming): Seit 2010 ist Dr. Paul Mitglied des Kreisseniorenbeirats Teltow-Fläming und trug wesentlich dazu bei, dass sich das Gremium zu einer anerkannten Interessenvertretung der Älteren im Landkreis entwickelt hat. Herausragend ist ihr Engagement bei der Erarbeitung und breiten Diskussion der Seniorenpolitischen Leitlinien des Landkreises, ihr Wirken in Netzwerken für Barrierefreiheit oder altersgerechtes Wohnen. Als Vorsitzende des Seniorenbeirats von Ludwigsfelde hatte sie stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Seniorinnen und Senioren. Neben der Initiierung zahlreicher Projekte für die ältere Generation zeigte sie ihr Engagement eindrucksvoll 2023 bei der Vorbereitung und Durchführung der landesweiten Eröffnungsveranstaltung 29. Brandenburgischen Seniorenwoche in Ludwigsfelde. Durch ihren unermüdlichen Einsatz trug sie maßgeblich dazu bei, dass Ludwigsfelde zu einer seniorenfreundlichen Stadt geworden ist, in der sich ältere Menschen wertgeschätzt und gut aufgehoben fühlen.

Renate Kunze (Michendorf, Potsdam-Mittelmark): Sie engagiert sich seit vielen Jahren in der Seniorenarbeit der Gemeinde Michendorf und leitet im dortigen Ortsteil Wilhelmshorst seit 15 Jahren den Seniorentreff des AWO-Ortsvereins. Von 2008 bis 2019 war Kunze Mitglied des Seniorenbeirats der Gemeinde Michendorf und verantwortlich für die generationsübergreifende Zusammenarbeit mit der Schule in Wilhelmshorst. Zu den Aktionen von Jung und Alt gehört nach wie vor das gemeinsame Kochen und Backen zu den verschiedenen kulturellen Höhepunkten im Ort, beispielsweise zur jährlichen Brandenburgischen Seniorenwoche. Gemeinsam mit ihrem leider kürzlich verstorbenen Ehemann veranstaltete sie wöchentliche Zusammenkünfte mit den Seniorinnen und Senioren des Ortsteils Wilhelmhorst. Mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern der AWO-Ortsgruppe engagiert sie sich besonders für alleinlebende Ältere, etwa durch das Organisieren von gemeinsamen Runden bei Kaffee und Kuchen, Spiel- und Singnachmittagen.

Marianne Bischoff (Schwedt, Uckermark): Für sie ist Seniorenarbeit „Lebenselixier“. Unermüdlich engagiert sich Bischoff ehrenamtlich und mit großer Hingabe für ihre Mitmenschen. Als Vorsitzende der Ortsgruppe der Volkssolidarität „Freiwilligenagentur Schwedt“ und Mitglied im Beirat des Bereichs Oberhavel-Uckermark hat sie sich als zentrale Ansprechpartnerin und Unterstützerin für die Menschen in der Uckermark etabliert. Sie organisiert zahlreiche Aktivitäten, um das Leben der Seniorinnen und Senioren zu bereichern und zu erleichtern, ob Begegnungsangebote wie Spielenachmittage, Kaffeeklatsch, Bewegungsübungen und Gedächtnistraining oder Bildungs- und Gesundheitsangebote. Zudem initiiert sie im Rahmen der Nachbarschaftshilfe Hausbesuche bei mobilitätseingeschränkten älteren Menschen. Darüber hinaus engagiert sie sich aktiv im Mehrgenerationenhaus Schwedt, setzt sich als Digitalbotschafterin im Rahmen des DigitalPakts Alter dafür ein, Ältere darin unterstützen, ihre digitalen Kompetenzen auf- und auszubauen und pflegt als Interessenvertreterin die Kontakte zu Ämtern und Verwaltungen.

Monika Kilian (Woltersdorf, Oder-Spree): Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter beschreiben sie als offen, ehrlich, sachlich und konstruktiv. 1945 geboren, in der Nachkriegszeit aufgewachsen, war ihr beruflicher Werdegang durch die Arbeit im Kinder-und Jugendbereich geprägt, zunächst als Erzieherin und ab 1991 als Fachberaterin Kita der AWO. Der AWO ist Kilian seither treu geblieben. 1992 wurde sie Geschäftsführerin und nach dem Eintritt in den Ruhestand zur Vorsitzenden des AWO-Kreisverbandes Fürstenwalde gewählt. Diese Funktion füllt sie bis heute aus. Zusätzlich wurde sie im Sommer 2023 zur 2. Vorsitzenden des neuen Vorstands des AWO-Bezirksverbands Brandenburg Ost gewählt. Und hier schließt sich der Kreis von der Kinder- und Jugend- zur Seniorenarbeit. In dieser Funktion ist ihr Schwerpunkt die Zusammenarbeit mit den Seniorenheimen des AWO-Bezirksverbands. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Kommunalpolitik, ob im Jugendhilfeausschuss des Kreistags Oder-Spree oder im Gemeinderat ihres Wohnortes in Woltersdorf. Dort leitet sie auch seit mehreren Jahren die AWO-Seniorengruppe.

Ruth Jaeger (Pritzwalk, Prignitz): Seit mehr als 20 Jahren engagiert sie sich aktiv für die Seniorenarbeit in Pritzwalk, Ortsteil Beveringen. Ob gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, Grillnachmittage oder eine regelmäßige Rommé-Runde – sie organisiert eigenständig die monatlichen Seniorentreffen. Beliebt sind auch die Besuche im „Seniorenkino“ im Kulturhaus Pritzwalk. Zu ihrem „Programm“ gehören auch Ausflüge in die Uckermark, nach Berlin oder Kremserfahrten in die nähere Umgebung. Damit beim Preisskat oder Veranstaltungen der Freiwilligen Feuerwehr (deren Mitglied sie auch ist) die Verpflegung gesichert ist, organisiert Jaeger seit vielen Jahren den Kuchenbasar. Seit 2008 war sie Verwalterin des Dorfgemeinschaftshauses, das unter anderem für Familienfeiern genutzt wird. Nun hat sie aus gesundheitlichen Gründen ihre Funktion in der Seniorenbetreuung und die Verwaltung des Dorfgemeinschaftshauses abgegeben.

Dieter Schäfer (Strausberg, Märkisch-Oderland): Sport ist sein Lebenselixier. Schäfer ist der „Vater“ des Kreissportbundes MOL e.V., den er 1993 ins Leben rief und bis heute als Ehrenvorsitzender begleitet. Dinge, die im organisierten Sport für unmöglich gehalten werden, fordern ihn heraus. Getragen von seinem Lebensmotto „Kaltes Wasser und Märsche“ zeigte er in vielen Projekten Durchsetzungsvermögen mit Erfolgsgarantie und blieb mit seiner charmant-witzigen Art immer ein Freund des Sports. So auch beim Projekt der Sturzprävention, das mit mittlerweile mehr als 50 Sportgruppen ein „Erfolgsschlager“ im Sport des Landkreises und über dessen Grenzen hinaus bekannt geworden ist. Schäfer selbst ist als Volleyballer und Fußballtennisspieler immer noch aktiv und beweist somit die fördernden Auswirkungen des Sports im Alter, der ihm mehr als am Herzen liegt.

Walter Spiering (Doberlug-Kirchhain, Elber-Elster): Im Dezember 1944 geboren, durchlief Spiering in seinem beruflichen Werdegang verschiedene Stationen, vom Werkzeugmacher im Büromaschinenwerk Sömmerda bis zum stellvertretenden Bürgermeister im Rat der Stadt Doberlug-Kirchhain. In dieser Funktion engagierte er sich weit über seine hauptamtliche Tätigkeit hinaus für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger von Doberlug-Kirchhain. Nach der Wende wurde er Amtsleiter für Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur, Tourismus und Sport in der Stadtverwaltung. Und auch hier setzte er sich über seine Tätigkeit hinaus für die Belange der Jugend bis hin zur Seniorenbetreuung ein. Dieses Engagement änderte sich auch nicht, als er 2005 in den Ruhestand ging. Seit 20 Jahren arbeitet er aktiv im Seniorenbeirat der Stadt Doberlug-Kirchhain mit, ist maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung der Brandenburgischen Seniorenwoche beteiligt und hilft den älteren Mitmenschen bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Seine langjährige Verwaltungserfahrung kommt ihn hierbei sicher zu Gute.

Hagen Weinberg (Frankfurt (Oder)): Seit 2004 setzt er sich als Mitglied der Hilfsorganisation SODI (Solidaritätsdienst International) intensiv für die Hilfe strahlengeschädigter und strahlenbelasteter Menschen in Belarus ein. Dazu zählte die Unterstützung der Durchführung von Kinderkuren, der Kontakt und die Hilfe für Schulen in strahlenbelasteten Gebieten und die langjährige Förderung des regierungsunabhängigen Institutes für Strahlensicherheit Belrad in Minsk. Besonders hervorzuheben ist die langjährige Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern einer Schule in Eisenhüttenstadt in die Unterstützung von Strahlenschutz-Projekten in Belarus. Durch viele von Weinberg organisierte Spendenaktionen, zum Beispiel für die Beschaffung von Fahrzeugen für die mobile Strahlenmessung von Kindern und Lebensmitteln, konnte die Arbeit des Instituts Belrad gesichert werden. Sein weiteres Engagement gilt dem Kreisverband der Volkssolidarität Frankfurt (Oder) bei der ehrenamtlichen Betreuung von Seniorinnen und Senioren sowie bei der Organisation von Veranstaltungen im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche.