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Welt-Aids-Tag / Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Es geht um den Abbau von Tabus“

Ministerium veröffentlicht Flyer über Safer Sex in fünf Sprachen

- Erschienen am 30.11.2020 - Presemitteilung 606/2020
Symbolfoto Rote Schleife Aids HIV, Foto: © natali_mis / Fotolia Foto: © natali_mis / Fotolia

Zum internationalen Welt-Aids-Tag (1. Dezember) ruft Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher dazu auf, Vorbehalte und Ängste abzubauen: „Seit knapp 40 Jahren kennen wir HIV und AIDS und trotzdem sind Betroffene nach wie vor unbegründeten Vorurteilen und Ausgrenzung ausgesetzt. Der Aufklärungsbedarf ist immer noch groß.“

Der Welt-Aids-Tag macht jährlich auf die Situation und die Rechte von HIV-positiven Menschen weltweit aufmerksam und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Bei rechtzeitiger Behandlung haben HIV-positive Menschen eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie alle anderen Menschen. Sie müssen jedoch noch immer mit Ablehnung, Stigmatisierung und Benachteiligung rechnen.

„Das Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tags ‚Solidarität statt Diskriminierung‘ begrüße ich sehr, denn das Halbwissen über HIV und Aids ist immer noch erschreckend. Sorgen macht mir auch, dass laut Schätzungen knapp 11.000 Menschen in Deutschland gar nichts wissen von ihrer Infektion. Eine Zahl, die gleichbleibend ist in den letzten Jahren. Wir brauchen daher intensivere Beratung. Dazu ist eine Enttabuisierung von HIV und mehr Vertrauen zwischen Arzt und Patient wichtig“, so Nonnemacher.

In Brandenburg haben sich im Jahr 2019 geschätzt 75 Menschen mit HIV infiziert, davon ca. 55 Männer und 20 Frauen (gleichbleibend zu 2018). Bis Ende 2019 lebten geschätzt 370 Menschen mit HIV in Brandenburg, davon sind 95 Infizierte diagnostiziert, 270 Menschen wissen laut Schätzung des Robert Koch Instituts nichts von ihrer Infektion. Das hat zur Folge, dass diese Menschen bisher keine Therapie erhalten und demnach weiterhin ihre Partner*innen infizieren können. „Es muss uns gelingen, die Zahl der nichtdiagnostizierten Fälle durch niedrigschwellige Angebote und Erweiterung der Testmöglichkeiten zu reduzieren. Auch hier gilt: offen zu reden, ist die beste Möglichkeit der Aufklärung “, so Nonnemacher.

Flyer klärt über Safer Sex 3.0 auf

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz hat einen Flyer zum Thema Safer Sex 3.0 veröffentlicht mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Der Flyer gibt Informationen zu Präventionsmethoden mit Kondom, hochwirksamer antiretroviraler Therapie und Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP). Eine Brandenburg-Karte zeigt die aktuellen Test-Orte: Gesundheitsämter, Aids-Hilfen und die Brandenburger Schwerpunktpraxen. Der Flyer steht in deutscher, englischer, französischer, russischer und arabischer Sprache zur Verfügung.

Download: Der Flyer kann hier angerufen werden: https://msgiv.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Flyer_HIV_2020_dt.pdf