Hauptmenü

Nach AstraZeneca-Zulassung: Gesundheitsministerin Nonnemacher fordert schnelle Impfstofflieferungen

- Erschienen am 30.01.2021 - Pressemitteilung 062/2021

„Die Zulassung eines weiteren wirksamen Impfstoffes gegen COVID-19 ist die Chance, den derzeitigen gravierenden Mangel an Impfstoffdosen zügig abzumildern. Ganz entscheidend ist jetzt, dass der neue Impfstoff umgehend ausgeliefert wird“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Samstag (30.01.2021). Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern, der auf Initiative von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke am Montag (1. Februar) stattfindet, fordert sie von der Bundesregierung, dass die Länder jetzt schnell den AstraZeneca-Impfstoff erhalten.

Die EU-Kommission hat nach der Empfehlung der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) am gestrigen Freitag die Zulassung für den Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca erteilt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt, den AstraZeneca-Impfstoff nur Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, da zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren bisher noch keine ausreichenden Daten vorliegen.

Gesundheitsministerin Nonnemacher: „Die Impfstoffe zum Schutz vor der Coronavirus-Infektion COVID-19 sind aktuell Mangelware. Dass es jetzt schon drei zugelassene Impfstoffe gibt, ist zuallererst eine großartige Nachricht. Die Menschen warten auf ihre Impfungen sehnlichst. Deshalb ist es so entscheidend, dass die Impfstoff-Hersteller nach der Zulassung die Impfstoffe schnell ausliefern.

Angesichts des Mangels können noch nicht alle, die das wünschen, sofort geimpft werden. Wir müssen priorisieren. Grundlage für die Priorisierung ist die COVID-19-Impfempfehlung der STIKO, die noch nicht geändert wurde. Da der AstraZeneca-Impfstoff noch nicht für ältere Menschen empfohlen ist, rücken für seine Verwendung die Berufsgruppen mit höchster Priorität in den Fokus. Das sind laut der aktuellen STIKO-Empfehlungen Pflegekräfte in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie Personal in medizinischen Einrichtungen. Als Gesundheitsministerin habe ich aber großes Verständnis für die berechtigten Forderungen nach einer schnellen Impfung von anderen gefährdeten Berufsgruppen. Dazu gehören zum Beispiel Polizei- und Ordnungskräfte, Personal im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Feuerwehrkräfte, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher. Sie alle leisten tagtäglich im Dienst für andere Menschen außerordentliches und setzen sich durch ihre oft körpernahe Arbeit selbst einem erhöhten Infektionsrisiko aus.“

Von der Bundesregierung fordert Nonnemacher endlich verlässliche Lieferzusagen: „Es ist gut, dass der Impfgipfel stattfindet. Ich erwarte aber konkrete Ergebnisse! Wir haben unseren Auftrag erfüllt und in kurzer Zeit die notwendigen Impfkapazitäten geschaffen, um schnell sehr viele Menschen impfen zu können. Was fehlt sind die Impfdosen. Für die Beschaffung der Impfstoffe sind der Bund und die EU zuständig. Insbesondere von den Herstellerfirmen erwarte ich absolut zuverlässige und pünktliche Lieferungen.“

Gesundheitsministerin Nonnemacher dankt Ministerpräsident Woidke für seine Initiative zum Impfgipfel: „Es ist wichtig und richtig, dass die Impfstofflage auf höchster Ebene diskutiert wird. Wir brauchen verlässliche Informationen, wann und wie viel Impfstoff nach Deutschland und Brandenburg kommt. Denn nur dann können wir den Bürgerinnen und Bürgern die sehnlichst erwarteten Impfangebote machen.“

Die COVID-19-Impfstoffe werden vom Bund über die Europäische Union beschafft, finanziert und an zentrale Anlaufstellen in den Ländern geliefert.

Da anfangs nur begrenzte Impfstoffmengen zur Verfügung stehen, werden Corona-Schutzimpfungen zunächst an priorisierten Personengruppen durchgeführt, um die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe und Sterbefälle möglichst schnell zu reduzieren. Grundlage für diese Impf-Priorisierung sind in Deutschland die COVID-19-Impfempfehlung der Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut sowie die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes.

Der wesentlichste Risikofaktor für eine schwere COVID-19-Erkrankung ist das zunehmende Alter. Die Impfung werden daher zunächst Personen über 80 Jahren und Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen angeboten. Diese sind besonders gefährdet. Auch Berufsgruppen, die sich um Covid-19-Kranke kümmern und sich dadurch hohen Risiken für die eigene Gesundheit aussetzen, etwa das Personal in der Alten- und Gesundheitspflege, werden zuerst geimpft.

Mehr Informationen

STIKO-Empfehlungen zur COVID-19-Impfung: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Impfempfehlung-Zusfassung.html

Brandenburg impft: https://brandenburg-impft.de