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Gesundheitsministerin Nonnemacher besucht Ruppiner Kliniken

- Erschienen am 28.07.2020 - Pressemitteilung 341/2020

„Die Krankenhäuser sind und bleiben besonders in ländlichen Regionen ein wichtiger Anker in der Gesundheitsversorgung. Die Corona-Pandemie hat für alle sichtbar gemacht, wie wichtig jedes einzelne Krankenhausbett in einer Krise sein kann. Um eine solche pandemische Lage zu bewältigen, bedarf es eines gut funktionierenden Gesundheitssystems sowohl in ambulanter als auch in stationärer Hinsicht. Es ist richtig, dass wir in Brandenburg alle Krankenhausstandorte erhalten wollen. Klar ist aber auch, dass deutschlandweit Krankenhäuser vor immer größer werdenden wirtschaftlichen Herausforderungen stehen“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Dienstag bei ihrem Besuch der Ruppiner Kliniken in Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Dort sprach sie mit den Geschäftsführern Dr. Matthias Voth und Dr. Gunnar Pietzner und Landrat Ralf Reinhardt über die weitere Entwicklung der Ruppiner Kliniken, anschließend folgte ein Rundgang durch das Haus.

Ministerin Nonnemacher erklärte: „Die Gewinnoptimierung im Krankenhausbereich hat deutschlandweit zu Fehlentwicklungen geführt. Das 2003 eingeführte Vergütungssystem nach DRG-Fallpauschalen, mit denen stationäre Krankenhausbehandlungen abgerechnet werden, setzen Krankenhäuser unter Druck, Fallzahlen in gewinnbringenden Bereichen immer weiter zu steigern. Wir dürfen aber nicht nur auf DRGs schauen, um das wirtschaftliche Überleben unserer Krankenhäuser zu garantieren, sondern wir müssen sehen, dass sie auch unabhängig davon finanziert werden können. Wir erleben gerade, wie wichtig es ist, flexibel auf andere Bedarfe einzugehen, aber die Strukturen müssen dafür bereitgestellt und nicht infrage gestellt werden. Durch die Corona-Krise ist der Wert der Krankenhäuser noch einmal stärker bewusstgeworden, und die Diskussion um Vorhaltekosten, Personalvergütung bis hin zu Alternativen zum DRG-System, die von einigen verstärkt gefordert wird, ist nun neu entfacht worden und wir müssen uns ihr auch weiterhin stellen. Die Debatte über eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung muss auf Bundesebene geführt werden. Das ist wichtig, um langfristig auskömmliche Budgets zu entwickeln.“

Die Ruppiner Kliniken sind ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, Gesellschafter der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und das erste interdisziplinäre Tumorzentrum in Brandenburg. Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung bilden den größten Disziplinenspiegel in der Versorgungsregion ab. So vereinen auch die Ruppiner Kliniken zahlreiche Fachgebiete unter ihrem Dach. Es stehen rund 710 vollstationäre Betten und 120 Tagesklinikplätze zur Verfügung. Pro Jahr werden hier über 26.000 Patienten stationär behandelt. Das Land Brandenburg hat den Ruppiner Kliniken im Zeitraum 1991 bis 2020 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 165 Millionen Euro bereitgestellt. In diesem Jahr beträgt die bewilligte Investitionspauschale 4,2 Millionen Euro.