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Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht am 28. September / Gesundheitsministerin Golze: Glücksspielsucht ist eine Krankheit

- Erschienen am 27.09.2016 - Presemitteilung 148/2016

Aus Anlass des bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht appelliert Gesundheitsministerin Diana Golze an Betroffene und deren Angehörige, ohne Scheu den Kontakt zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einer der 13 Suchtberatungsstellen in Brandenburg zu suchen, um Hilfe zu erhalten. Diana Golze: „Glücksspiele sind gerade für jüngere Menschen leider viel zu leicht verfügbar. Was zu Beginn Freude macht, kann für Gesundheit und Existenz sehr schnell gefährlich werden. Wenn sich das Spiel als Sucht im Leben ausbreitet, sind Familie sowie das berufliche und soziale Umfeld in Gefahr. Glücksspielsucht ist eine Krankheit, die nicht nur das Alltagsleben der Betroffenen, sondern auch das ihrer Familien bestimmt.“ Über das Suchtpotenzial von Glücksspielen aufzuklären und für dieses brisante Thema zu sensibilisieren, ist das Ziel des bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht. Er findet jedes Jahr am letzten Mittwoch im September statt.

In Brandenburg wurde der Aktionstag gegen Glücksspielsucht von der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen (BLS) e.V. in Kooperation mit den Beratungsstellen des Netzwerks „Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg“ initiiert. Unter dem Motto „Game over – Wenn Glücksspiel zur Sucht wird“ konzentrieren sich die Aktionen in diesem Jahr auf die Stadt Brandenburg an der Havel. Im Mittelpunkt steht eine Fachveranstaltung im Asklepios Fachklinikum, auf der u.a. bestehende Beratungsangebote vorgestellt werden. Am Nachmittag ab 15 Uhr stehen an verschiedenen Aktionsständen auf dem Neustädtischen Markt und in der Sankt-Annen-Galerie Suchtberaterinnen und Suchtberater für Gespräche bereit. Um 17.30 Uhr wird im Fontane-Kino der Spielfilm „Treppe aufwärts“ gezeigt.

Hintergrund:

Problematisches Glücksspiel liegt dann vor, wenn das Spiel nicht mehr bloß eine Freizeitbeschäftigung ist und ein oder mehrere Bereiche des Alltagslebens beeinträchtigt sind. Und bereits das problematische Spielen hat gravierende finanzielle Folgen. Von pathologischem oder krankhaftem Glücksspiel ist die Rede, wenn das problematische Spielverhalten über längere Zeit andauert.

Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2015 kann, hochgerechnet auf die 16- bis 70jährige Bevölkerung, von ca. 241.000 problematisch und ca. 215.000 pathologischen Glücksspielern ausgegangen werden. Im Land Brandenburg spielen rund 7.200 Menschen problematisch und 6.400 Menschen pathologisch.

Am stärksten sind Männer im Alter zwischen 21 und 25 Jahren sowie im Alter von 36 bis 45 Jahren von problematischem oder pathologischem Glücksspielverhalten betroffen. Weitere Risikogruppen sind Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss.

Pathologisches Glücksspielen ist eine psychische Erkrankung. Sie wurde im Jahr 2001 von Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern als rehabilitationsbedürftige Krankheit anerkannt.

Im Land Brandenburg sind 13 Suchtberatungsstellen speziell für die Beratung und Behandlung von glücksspielsüchtigen Menschen und deren Angehörigen qualifiziert. Sie sind Kooperationspartner im Netzwerk Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel im Land Brandenburg, welches durch das brandenburgische Gesundheitsministerium finanziert wird. Interessierte finden weitere Informationen unter www.aktionstag-gluecksspielsucht.de , www.spielsucht-brandenburg.de oder www.blsev.de.

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Ident-Nr
148/2016
Datum
27.09.2016
Rubrik
Gesundheit