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Fahnenaktion: Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen

- Erschienen am 25.11.2016 - Pressemitteilung 185/2016

Ihre ausnahmslose Ablehnung jeglicher Unterdrückung und Gewalt gegenüber Frauen haben heute Parlamentspräsidentin Britta Stark, Frauenministerin Diana Golze, die frauenpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen und der Gruppe sowie der Frauenpolitische Rat des Landes Brandenburg demonstriert. Anlässlich des „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ beteiligten sie sich gemeinsam an der Fahnenaktion der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“. Direkt vor dem Landtagsgebäude hissten sie eine Fahne mit der Aufschrift „NEIN zu Gewalt an Frauen – frei leben ohne Gewalt“. Im ganzen Land nehmen viele Kommunen und Fraueninitiativen an der Fahnenaktion teil. Aus Anlass des Aktionstages finden zahlreiche Veranstaltungen statt.  

In ihrer Ansprache bestärkte Landtagspräsidentin Stark betroffene Frauen darin, geschlechterspezifische Gewalt nicht im Stillen zu erdulden. In diesem Zusammenhang betonte sie: „Ein Leben frei von Erniedrigungen und Gewalt ist kein sozialromantischer Traum, sondern ein Menschenrecht. In einer freiheitlichen Gesellschaft gilt es, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung für Frauen zu sichern. Dafür müssen Politik, Verwaltung und die Zivilgesellschaft zusammenstehen, Kräfte Bündeln und gemeinsam handeln.“

Mit Blick auf den diesjährigen Schwerpunkt des Aktionstages „Tür auf! Schutzräume für alle gewaltbetroffenen Frauen“ erklärte Frauenministerin Diana Golze: „Jede dritte Frau in Deutschland ist von Gewalt betroffen. Ich sage ganz entschieden: Das muss aufhören! Die ganze Gesellschaft ist aufgefordert, hinzuschauen, denn Gewalt darf nicht toleriert werden. Es gibt ein breites Spektrum an Hilfsangeboten in Brandenburg. Es ist gut, dass immer mehr Opfer diese Angebote annehmen, auch wenn das oft kein leichter Weg ist. Oft hilft schon ein Gespräch, anonym und unverbindlich. Deswegen sollte jede und jeder die Nummer des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ kennen. Rund um die Uhr gibt es unter der Tel.-Nr. 08000 116 016 diese niedrigschwellige Form der Beratung und bei Bedarf werden Frauen an Hilfeeinrichtungen in der jeweiligen Region weitervermittelt. Ich begrüße es sehr, dass es dieses Angebot mittlerweile in 15 Sprachen gibt.“

Als Sprecherin des Frauenpolitisches Rates unterstrich Anja Schmollack: „Wenn Frauen und Mädchen, die Gewalt erlebt haben, den schweren Schritt wagen, sich Hilfe zu suchen, müssen wir sie dabei unterstützen. Sowohl im Privaten als auch in Frauenberatungsstellen, Frauennotrufen und Interventionsstellen. Der Aktionstag "Nein zu Gewalt gegen Frauen!" ist ein Auftrag zum Handeln!“

Im Jahr 2015 gab es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik in Brandenburg insgesamt 3.961 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, im Jahr 2014 waren es 3.873 Straftaten. Häusliche Gewalt nimmt seit zehn Jahren tendenziell zu. Die offizielle Statistik spiegelt das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen allerdings nicht wider. Es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Das Land Brandenburg hat ein landesweites Netz von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen. 21 Schutzeinrichtungen bieten bei akuter Bedrohung Zuflucht. 542 Frauen und 591 Kinder fanden im vergangenen Jahr (2015) dort Schutz. Zusätzlich ließen sich dort 2.994 Frauen beraten.

Hintergrund:

Im Jahr 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“. Seither wird an diesem Tag alljährlich durch weltweite Aktionen auf die gegen Frauen ausgeübte Gewalt aufmerksam gemacht. Am 25. November 2001 ließ die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ zum ersten Mal ihre Fahnen wehen. Begleitet wird der Aktionstag von zahlreichen Veranstaltungen. Bereits im dritten Jahr in Folge wurde die Fahne heute vor dem Landtagsneubau in Potsdam gehisst.

Informationen zu den verschiedenen Aktionen im Land Brandenburg können der Website des Frauenpolitischen Rates entnommen werden.

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Ident-Nr
185/2016
Datum
25.11.2016
Rubrik
Frauen und Gleichstellung