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Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen der Länder: Ministerin Nonnemacher kritisiert Retraditionalisierung

- Erschienen am 25.06.2020 - Presemitteilung 288/2020

Im Rahmen einer Video-Schalte ist die Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz (GFMK) zu ihrer Beratung und Beschlussfassung zusammengekommen. Hauptschwerpunkt war aus aktuellem Anlass das Thema „Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Krise“. Dazu sagte Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher:

„Die Corona-Krise hat in schonungsloser Weise Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern offengelegt. So finde ich die „Retraditionalisierung“, die in der Corona-Krise aufgetreten ist, äußerst bedenklich. Das kann man den Vätern nicht vorwerfen, denn solange der Mann deutlich mehr verdient als die Frau ist klar, wer zuhause bleiben muss, gerade in weniger wohlhabenden Familien. Wenn Corona Anlass gäbe, den Gender-Pay-Gap verstärkt anzugehen, wäre das eine sehr gute Nachricht aus der Krise. Ich freue mich, dass wir uns offen und kollegial unter den Gleichstellungs- und Frauenministerinnen der Länder austauschen und einstimmig unseren Leitantrag verabschieden konnten“.

Zentrale Punkte des Leitantrags der einstimmig von den Ländern beschlossen wurde: 

gleichstellungspolitische Ausrichtung von Konjunkturprogrammen, Krisenmaßnahmen und Gesetzesvorschlägen, damit alle Maßnahmen und Programme für Frauen und Männer gleichermaßen wirken weitere Verbesserung der Beschäftigungssituation, vor allem finanzielle Aufwertung solcher Berufsgruppen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind geschlechtergerechte Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit bei Nutzung der Chancen aus flexiblem, digitalem Arbeiten nachhaltige Aufwertung der Sorgeberufe und bessere Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen krisenfeste Stabilisierung des Gewaltschutzsystems.

Weitere Informationen: https://www.gleichstellungsministerkonferenz.de/Startseite.html