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25. November: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Golze: Klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen

- Erschienen am 24.11.2014 - Pressemitteilung 102/2014

Anlässlich des Internationalen Aktionstages zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder am morgigen Dienstag (25. November) appelliert Frauenministerin Diana Golze an alle gesellschaftlichen Kräfte, gemeinsam mehr für den Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt zu tun: „Körperliche und sexuelle Gewalt darf niemand hinnehmen. Jeder Fall ist ein Fall zu viel. Wichtig ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema sensibilisiert werden. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Die ganze Gesellschaft ist gefordert, hinzuschauen und zu handeln.“

Die Frauenorganisation „Terre des Femmes“ ruft am 25. November wieder in ganz Deutschland zur Fahnenaktion auf. Frauenministerin Golze wird gemeinsam mit Landtagsvizepräsident Dieter Dombrowski und Ulrike Häfner, Erste Sprecherin des Frauenpolitischen Rates und Sylvia Lehmann, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, die Fahne mit der Aufschrift „NEIN zu Gewalt an Frauen – frei leben ohne Gewalt“ am Landtag Brandenburg vor dem Fortunaportal in Potsdam hissen. Vor dem Frauenministerium wird Frauenstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt die Fahne hissen.

Golze: „In ganz Brandenburg beteiligen sich viele Kommunen und frauenpolitischen Initiativen an der Fahnenaktion und setzen damit ein starkes und sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Dieses Symbol soll allen betroffenen Frauen Mut machen, sich gegen Gewalt zu wehren und sich aus einer sehr schwierigen Situation zu befreien. Niemand braucht sich für die zugefügte Gewalt zu schämen. Es sind die Täter, die zur Verantwortung gezogen werden müssen.“

In Brandenburg wurden im Jahr 2013 laut der polizeilichen Kriminalstatistik insgesamt 3.843 Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt registriert. Das sind 264 Fälle mehr als ein Jahr zuvor. Von den insgesamt 3.614 Opfern häuslicher Gewalt sind 2.757 Frauen. Die meisten Täter sind aktuelle oder frühere Partner.

Golze: „In Brandenburg gibt es für betroffene Frauen und Kinder viele Hilfsangebote von der Polizei und den Frauenhäusern. Ich ermutige alle betroffenen Frauen, diese Angebote anzunehmen, auch wenn das oft kein leichter Weg ist.“

21 Frauenhäuser bieten bei akuter Bedrohung Zuflucht. 603 Frauen und 531 Kinder fanden im vergangenen Jahr dort Schutz, Beratung und professionelle Begleitung auf dem Weg aus der Gewaltbeziehung. In jedem Kreis und kreisfreien Stadt befindet sich mindestens ein Frauenhaus oder eine Beratungsstelle mit angeschlossener Zufluchtswohnung. Die Einrichtungen werden pro Jahr mit insgesamt zwei Millionen Euro von Land, Kommunen und Trägern sowie aus Spenden finanziert.

Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ist ein Handlungsschwerpunkt der Frauen- und Gleichstellungspolitik in Brandenburg. Seit 2001 verfolgt die Landesregierung mit dem Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder das Ziel, häusliche Gewalt wirkungsvoll zu bekämpfen. Es ist gelungen, die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien, Frauenhilfeeinrichtungen, Polizei, Kommunen und anderen Partnern im Kampf gegen Gewalt eng zu verzahnen.

Golze: „Der Schutz von Frauen vor Gewalt ist auch für die neue Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Das gute Netz an Zufluchts- und Beratungsangeboten soll in den kommenden Jahren weiter entwickelt werden. Dabei soll insbesondere die Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe gestärkt werden. Und wir werden uns auf Bundesebene für die Entwicklung bundesweit einheitlicher Standards für die Finanzierung von Frauenhäusern einsetzen.“

Der 25. November ist seit 1999 der internationale UN-Gedenktag, um gegen jegliche Unterdrückung und Gewalt an Frauen zu kämpfen. Er erinnert an die drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen die Diktatur auf der Dominikanischen Republik nach monatelanger Verfolgung und Folter ermordet wurden.

Die Fahnenaktion von „Terre des Femmes“ wird bundesweit durchgeführt. Am 25. November 2001 ließ die Frauenrechtsorganisation zum ersten Mal die Fahnen wehen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Begleitet wird der Aktionstag mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen.

Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen im Land Brandenburg gibt es auf der Internetseite www.frauenrat-brandenburg.de.

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Ident-Nr
102/2014
Datum
24.11.2014
Rubrik
Frauen und Gleichstellung