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Stadthospiz in Cottbus feiert 20-jähriges Jubiläum

- Erschienen am 23.09.2017 - Pressemitteilung 143/2017

Bereits seit 20 Jahren besteht das Stadthospiz in Cottbus. Heute feiert die Einrichtung ihr Jubiläum mit einer Hospiz-Gala. Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte dazu in Cottbus: „Seit 20 Jahren leistet das Stadthospiz Cottbus wertvolle Arbeit für schwerstkranke Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen. Die letzte Zeit im Leben eines Menschen ist eine besonders kostbare Zeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stadthospiz Cottbus geben den Menschen die Möglichkeit, diese Phase angenehm, würdevoll und weitgehend ohne Schmerzen zu erleben. Unser besonderer Dank gilt auch den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.“

Das 1997 durch private Initiative eröffnete Stadthospiz Cottbus war die erste Institution dieser Art im Land Brandenburg. Die Einrichtung bietet 20 Betten vorwiegend in Einzelzimmern. Ärztlich werden die Patientinnen und Patienten durch niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner betreut, die u.a. in der Schmerztherapie über besondere Erfahrungen verfügen. Neben den stationären Hospizplätzen verfügt die Einrichtung über Möglichkeiten einer Akut- und Kurzzeitpflege. Das Stadthospiz Cottbus organisiert zudem einen ambulanten Palliativdienst für die Betreuung zu Hause. Ebenso werden pflegende Angehörige beraten und geschult. Das Hospiz ist eine Einrichtung der Cottbuspflege GmbH. Das Haus in Cottbus wurde ausschließlich mit privaten Mitteln aufgebaut – noch bevor das Thema Ende der 90er Jahre in den Fokus der Brandenburger Gesundheitspolitik gelangte. In den vergangenen 20 Jahren wurden hier 4000 Menschen betreut.

Hartwig-Tiedt: „Insgesamt wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht. Das Thema der würdigen Begleitung beim Sterben ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sichtbares Zeichen ist nicht zuletzt, dass der Bund mit dem Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland Ende 2015 die Finanzierung der Hospize auf ein stabiles Fundament gestellt hat. Die laufenden Kosten im stationären Hospiz werden zu 95 Prozent von den Krankenkassen und den Pflegekassen übernommen. Die Patientinnen und Patienten oder ihre Angehörigen müssen anders als im Krankenhaus keinen Eigenanteil leisten. Für die verbleibenden fünf Prozent sind Hospize allerdings auch weiterhin auf Spenden und ehrenamtliche Arbeit angewiesen.“

Zurzeit gibt es im Land neun stationäre Hospize mit 101 vollstationären Plätzen an den Standorten Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Neuruppin, Lauchhammer, Eberswalde, Lehnin, Brandenburg an der Havel und Oranienburg sowie zwei Tagesplätze in Neuruppin. Daneben betreuen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus 25 ambulanten Hospizdiensten schwerstkranke Patientinnen und Patienten zu Hause. Zehn Palliativ-Care-Teams bieten spezielle ambulante Palliativversorgung für Schwerstkranke in deren Häuslichkeit an. 2016 arbeiteten knapp 1200 speziell geschulte ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Einrichtungen oder zu Hause. Sie begleiteten in 1289 Fällen Sterbende auf ihrem letzten Weg.

Ein Hospiz ist eine vom Krankenhaus oder Seniorenheim unabhängige Pflegeeinrichtung, in der Schwerstkranke mit absehbarem Lebensende betreut werden. Im Vordergrund steht nicht die Genesung, sondern die Absicht, den Menschen das Lebensende so angenehm wie möglich zu gestalten. In Deutschland entstand das erste moderne stationäre Hospiz im Jahr 1986 in Aachen.

2015 wurde die finanzielle Ausstattung der Hospize in Deutschland mit dem Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung (HPG) wesentlich ausgebaut.

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Ident-Nr
143/2017
Datum
23.09.2017
Rubrik
Gesundheit