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Bund und Länder: Gemeinsam im Kampf gegen Afrikanische Schweinepest

Telefonkonferenz des Zentralen Krisenstabes – EUVET-Expertenteam der EU informiert sich vor Ort

- Erschienen am 22.09.2020 - Presemitteilung 452/2020
Telefonkonferenz des Zentralen Krisenstabs: Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Beate Kasch, und Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) betrifft ganz Deutschland. Die Zusammenarbeit von Bund und Länder im Kampf gegen die Tierseuche war heute Thema einer Telefonkonferenz des Zentralen Krisenstabs. Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Beate Kasch, leitete die Sitzung am heutigen Dienstag von dem Brandenburger Verbraucherschutzministerium in Potsdam aus. Gemeinsam mit Brandenburgs Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer tauschte sie sich mit den für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Ressorts der Länder sowie dem Friedrich-Loeffler-Institut zum aktuellen Stand der Infektionslage und den notwendigen Schutzvorkehrungen aus. Am Morgen hatte Staatssekretärin Kasch in Berlin bereits Experten der EUVET-Teams – des europäischen Veterinär-Notfallteams – getroffen, die anschließend in das gefährdete Gebiet gereist sind, wo sie der Landestierarzt und die Krisenstäbe der betroffenen Landkreise über den Stand der Maßnahmen informieren.

Verbraucherschutzstaatsekretärin Heyer-Stuffer sagte nach der Telefonkonferenz: „Brandenburg hat vom ersten Tag an alle vorgeschriebenen Maßnahmen schnell und konsequent umgesetzt. Ich danke allen Ländern und dem Bund für ihre Solidarität in der Krise und konkrete Unterstützungsleistung wie Bereitstellung von Hundestaffeln. Nur gemeinsam werden wir diese Lage bewältigen können. Unser oberstes Ziel ist es, die Afrikanische Schweinepest auf ein möglichst kleines Gebiet innerhalb Brandenburgs einzudämmen. Von dem, was wir hier in Brandenburg leisten, profitieren alle Länder. Allen ist aber klar, dass diese Tierseuche auch über den Menschen sprunghaft über große Distanzen verbreitet werden kann. Auch die besten Maßnahmen bieten dafür keinen hundertprozentigen Schutz. Deshalb müssen sich auch die anderen Länder auf den Ernstfall vorbereiten.“

Das bei Tierseuchengeschehen das EUVET-Team der der Europäischen Kommission beratend begleitet und sich vor Ort selbst ein Bild macht, ist ein übliches Verfahren. „Bereits Anfang des Jahres überzeugten sich die Veterinärexperten, die auch schon die Ausbrüche in Tschechien, Belgien und Polen begleiten haben, in Brandenburg und Sachsen über den Stand der Präventionsmaßnahmen. Dieser fachliche Austausch ist wichtig. Die Empfehlungen und Hinweise setzen wir konsequent um“, so Heyer-Stuffer.

ASP-Landeskrisenstab wird erweitertet: Technische Einsatzleitung wird im gefährdeten Gebiet in Eisenhüttenstadt eingerichtet

Die Landesregierung wird den ASP-Landeskrisenstab stärken und ausbauen. So wird eine Technische Einsatzleitung im gefährdeten Gebiet in Eisenhüttenstadt eingerichtet, um von dort schnell operativ tätig werden zu können. Das kündigte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher heute nach der Kabinettsitzung in Potsdam an. Sitz des Landeskrisenstabes ist Potsdam. Hier werden unter Leitung von Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer alle strategischen Entscheidungen getroffen, Aufträge zu deren Umsetzung an die Technische Einsatzleitung ausgelöst sowie die Zusammenarbeit mit anderen Tierseuchenbekämpfungszentren abgestimmt.

Hintergrund

Am 10. September 2020 hat das Friedrich-Loeffler-Institut als Nationales Referenzlabor (FLI) einen ersten Verdachtsfall der ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg bestätigt. Bislang hat FLI bei insgesamt 20 Wildschweinen den amtlichen Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Alle 20 infizierten Wildschweine wurden innerhalb des Kerngebiets gefunden, neun im Landkreis Spree-Neiße und elf im Landkreis Oder-Spree.

Die ASP ist eine für Haus-und Wildschweine gefährliche anzeigepflichtige Tierseuche, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Für den Menschen ist sie ungefährlich. Für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine stellt die ASP ebenfalls keine Gefahr dar.

Die Früherkennung ist entscheidend für die Abgrenzung des Seuchengebietes und die anzuordnenden Maßnahmen. Alle verendet aufgefundenen Wildschweine, egal ob als Fallwild oder als Unfallwild, sind daher unverzüglich zu beproben.

 

Info-Telefone zur Afrikanischen Schweinepest

Land Brandenburg: 0331 866-5666 (Mo-Fr: 9-13 Uhr)
Landkreis Spree-Neiße: 03562 986 10044 (Mo-Do: 8-16, Fr: 8-12 Uhr)
Landkreis Oder-Spree: 03366 35-2035 (Mo-So: 8-16 Uhr)
Landkreis Dahme-Spreewald: 03546 20-1588 (Mo-Fr: 8-16 Uhr)